(aus dem bisher unveröffentlichten Buch „Die Geheimnisse des Himmelreichs“)
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https://pedrodesouza.blog/2018/05/19/die-erfuellung-der-gesetze/
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Lk 16,18 Wer sich scheidet von seinem Weibe und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die von dem Manne Geschiedene freit, der bricht auch die Ehe.
Mt 5,19-20 Wer eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und so die Leute lehrt, sie aufzulösen, wird im Himmelreich der Geringste (lat. minimus, der kleinste) Engel im Bewusstsein genannt werden. Wer es aber tut und die Menschen lehrt, ihm zu folgen, der wird im Himmelreich ein Engel sein, der groß im Bewusstsein genannt wird.
Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit, reflektiert in eurer Moral und eurem sozialen Verhalten nicht echt ist und die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer übertrifft (lat. plus, mehr; abundare, reich sein, erfüllt), werdet ihr nicht mit erhöhtem Bewusstsein in das Himmelreich kommen.
Kritisiert oder verurteilt die Menschen nicht, weil sie Rituale nicht richtig befolgen.
Seid aufrichtig in euren alltäglichen Aktivitäten und nicht darin, Rituale peinlich genau zu befolgen.
Seid nicht scheinheilig.
Die sogenannte Gerechtigkeit der Schriftgelehrten basiert auf dem Prinzip, dass ein Mensch schuldig ist, wenn er seine Unschuld nicht beweisen kann. Es ist aber der Kläger, der die Schuld des Angeklagten nachweisen soll.”
Luzius: „Aber ist nicht alles richtig, was die Schriftgelehrten und Pharisäer tun? Sie dienen doch höheren Idealen, und der Zweck heiligt die Mittel.“
Jesus: „Der Zweck kann nie die Mittel rechtfertigen. Die Mittel müssen immer innerhalb des ethischen Rahmens erfolgen.
Du musst deine Ziele erreichen, ohne lieblos zu sein.
Du kannst nicht Menschen töten und sagen, es sei für Gott getan, oder für höhere politische Ideale. Noch ist es richtig für einen spirituellen Meister, dass er für sich und seine Schüler beansprucht, dass sie rauchen, trinken, stehlen oder andere Dinge tun, die lebensfeindlich und unethisch sind. Er kann auch nicht beanspruchen, dass er nicht anhaftig an eine lebensfeindliche Handlung sei und dass sie deshalb im Grunde sogar richtig sei.“
Luzius: „Ist es nicht in Ordnung, Häretiker zu töten oder den Reichen das Geld zu nehmen und es den Armen zu geben?“
Jesus: „Es ist falsch, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen. Jeder hat das Recht auf einen fairen und gerechten Prozess. Die Schuld eines Menschen muss bewiesen werden, bevor er verurteilt wird. Es ist nicht richtig, zu verlangen, dass der Angeklagte seine Unschuld beweist, denn es ist unmöglich, die Unschuld zu beweisen.
Du kannst auch nicht davon ausgehen, dass ein Mensch schuldig ist, weil er in der Vergangenheit andere kriminelle Handlungen begangen hat.
Jedesmal, wenn ein Mensch angeklagt wird, etwas Falsches begangen zu haben, muss seine Schuld von neuem bewiesen werden. Es darf kein unschuldiger Mensch eingesperrt werden.
Du darfst nicht den Reichen das Geld wegnehmen und es den Armen geben, um Reichtum gerecht zu verteilen.
Die Armen werden nie wohlhabend werden durch Umverteilung.
Du gehst fälschlicherweise davon aus, dass Reichtum eine feststehende und daher begrenzte Menge sei. Reichtum ist aber nicht wie ein einziges Brot. Es ist nicht so, dass wenn einige ein größeres Stück Brot bekommen, die anderen automatisch ein kleineres Stück erhalten.
Reichtum soll nicht verteilt, sondern geschaffen werden.
Jeder kann große Brotstücke bekommen. Wir können immer mehr Brot backen, anstatt ein einziges Brot zu verteilen. Reichtum kann unendlich geschaffen werden.
Zuerst musst du erkennen, dass es unethisch ist, anderen Menschen ihr Eigentum wegzunehmen.
Dann gibt Gott dir den Verstand und die Kraft, mit der du erkennst, wie Reichtum auch für dich ehrlich erschaffen werden kann.
Du darfst nicht Menschen verurteilen, wie die Römer es tun, indem sie vorgeben, freiwillige Aussagen erhalten zu haben, die jedoch in Wahrheit durch Folter oder Geständnis erzwungen worden waren.
Du sollst keine willkürlichen, unzähligen Gesetze machen, um Gedanken und Taten zu kontrollieren. Es sollte so wenig Gesetze wie möglich geben, und diese dürfen ethische Grenzen nicht überschreiten.
Die Römer machen unmoralische Gesetze. Gute Menschen können unmoralische Gesetze nicht einhalten, und sie werden dafür bestraft. Diese Gesetze sind willkürlich und unethisch.
Du sollst praktizieren, was du predigst, vorausgesetzt, du predigst nicht die Nichtachtung der ethischen Prinzipien.
Glaube nicht, dass du Probleme ignorieren kannst, indem du Drogen nimmst oder dich durch exzessives Arbeiten vor dem logischen, ethischen Nachdenken schützen willst.
Sei nicht selbstgerecht.
Ernenne dich nicht selbst zum Beschützer religiöser Praktiken.
Kritisiere nicht andere, die einen anderen Glauben haben oder überhaupt keine Rituale pflegen.
Erinnere dich auch an das Folgende:
Mt 5,21-24 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: ‚Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein‘. Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Racha!, der ist des Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.
Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst, und dort erinnerst du dich, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe vor dem Altar. Geh zuerst zum Versöhnen mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.
Im Gegensatz zum Buchstaben des Gesetzes, dessen äußere Übertretung allein dem Urteil menschlichen Gerichts unterstellt werden kann, steht der Geist des vollendeten Gesetzes bis in den seelischen Grund aller Leidenschaft hinein.
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