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Zielsetzung und Wunscherfüllung – In größeren Dimensionen wünschen – Bedeutung der Vernunft/des Verstandes – ‚Geburt‘ des Erkenntnisgeistes – Immer stärkere Erkenntnis und Erfüllung – Der Verstand zeugt von Gott – Bewusstsein schuf den Verstand, der Verstand verhilft zu Bewusstsein – Überwindung der Lebensverneinung – Lebensbejahung – Leugnung der Vernunft/des Verstandes – Neugeburt im Geist – Heilung – Vernichtung der Vernunft/des Verstandes – Das Gesetz der Vermehrung – Gefühlsstürme – Die Lehre von Weisheit und Liebe – Gesetze – Jesu Worte zeugen von höherer Erkenntnis – Die Ketten der sinnentleerten Rituale – Himmelreich – Aufrechter Gang – Ewiges Leben – Zeichen und Wunder – Bergpredigt – Ursache und Wirkung – Logik ist der Baustein des Verstandes – Heuchelei – Ethische Basisprinzipien – Orientierung an der Realität – Kompetente Arbeit – Steuern – Eigenschaften der Kinder – Metanoia/Erneuerung des Geistes – Liebe – Verstärkung der Energie – Vergebung – Zeitgeist – Umgang mit Kritik – Nächstenliebe – Nur reine Wahrheit kann den Erkenntnisdurst stillen – Nulla poena sine lege (Keine Strafe ohne Gesetz) – Erfahrung – Einsichten – Verantwortung – Ausdauer – Lebensplanung – Vertrauenswürdigkeit – Loyalität – Verantwortung für den Lebenspartner – Veränderungen – Achtung und Respekt – Kindsein – Erhabenheit – Hingabe – Taten – Ehrlichkeit – Steuern II – Liebe – Klugheit – Talente – Unendliches Bewusstsein – Frieden – Ostern – Die Kennzeichen von Selbstbewusstsein
Zielsetzung und Wunscherfüllung
Zu der Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, waren ein Priester mit Namen Zacharias und sein Weib Elisabeth. Sie hatten kein Kind.
Da erschien dem Zacharias im Tempel der Engel Gabriel und sprach zu ihm: „Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, des Namen sollst du Johannes heißen. Und du wirst Freude und Wonne an ihm haben, und viele werden sich seiner Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn und wird noch im Mutterleibe erfüllt werden mit dem Heiligen Geist.“ Und Zacharias ging heim in sein Haus. – Nach den Tagen ward sein Weib Elisabeth schwanger.
Bevor der Engel erschien hatten sie kein Kind. Nach der Verkündigung des Engels bekamen sie ein Kind. Das Kind steht symbolisch für einen Wunsch, egal ob es ein geistiger oder materieller Wunsch ist. Der Engel symbolisiert die Kraft, Zuversicht und richtige Vorgehensweise, die nötig ist, um Wünsche wahr werden zu lassen.
Wünsche können Realität werden!
In größeren Dimensionen wünschen
Im sechsten Monat ward der Engel Gabriel gesandt von Gott in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu Maria, die mit einem Mann namens Josef aus dem Hause David verlobt war.
Der Engel kam zu ihr hinein und sprach: „Gegrüßet seist du, Holdselige! Du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen. Der wird groß sein und ein Sohn des Höchsten genannt werden.“
Und der Engel schied von ihr. Maria aber machte sich auf in den Tagen und kam in das Haus des Zacharias und grüßte Elisabeth.
Und Elisabeth ward des Heiligen Geistes voll und rief laut und sprach: „Gebenedeit bist du unter den Weibern, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes! Und woher kommt mir das, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“
Maria sprach: „Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilands, denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist. Seine Barmherzigkeit währet immer bei denen, die ihn verehren.“
Maria hatte sich nie vorgestellt, eine so bedeutende Frau zu werden – die Mutter des Messias. Aber jeder wünscht sich, bedeutend zu sein und Großes zu leisten und zu erleben. Marias tiefster Wunsch wurde erfüllt. Das bedeutet, dass auch die Wünsche erfüllt werden können, die größere Dimensionen aufweisen, die uns noch glücklicher machen als kleine Wünsche.
Es ist gut, Ziele nicht klein und eng zu formulieren.
Auch höhere Ziele können erreicht werden.
Bedeutung der Vernunft/des Verstandes
Für Elisabeth kam die Zeit, dass sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn (Johannes den Täufer).
Ihre Nachbarn und Verwandte freuten sich mit ihr.
Zacharias ward des Heiligen Geistes voll, weissagte und sprach: „Gelobt sei der Herr!, dass wir ihm ohne Furcht in Barmherzigkeit und Richtigkeit dienten. Und du, Kindlein, wirst vor dem Herrn her gehen, dass du seinen Weg bereitest und Erkenntnis des Heils gibst!“
Johannes steht für den Verstand, der auf materieller Ebene der Wunscherfüllung, und auf geistiger Ebene der Erkenntnis (hier: dem Herrn), den Weg bereitet.
Und Johannes wuchs und wurde stark im Geist; und er war in der Wüste, bis er vor das Volk Israel hervortreten sollte.
Zu Beginn des Lebens ist der Verstand (Johannes) noch in ungebildetem Zustand (in der Wüste). Er wächst jedoch durch Erfahrungen und wird reifer und stärker.
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass das Römische Reich geschätzt würde. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er von dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, die war schwanger
‚Geburt‘ des Erkenntnisgeistes
Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
In der selben Gegend waren Hirten, die Nachtwache hielten bei ihrer Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie.
Und der Engel sprach zu ihnen: „Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren worden, welcher Christus ist. Und dies soll euch zum Zeichen sein: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“
Und sogleich war bei dem Engel eine Menge himmlischer Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die gut denken (griech: eudokia = Wohlgefallen, von eu = gut, dokeo = denken).
Da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: „Lasst uns nun nach Bethlehem gehen.“
Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.
Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten.
Erkenntnis (Jesus) gibt den Menschen (Hirten) Klarheit und Frieden. Es ist unerheblich, worauf sich diese Erkenntnis bezieht, sie kann sich auf materielle wie auch auf geistige Dinge beziehen.
Maria und Josef brachten das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn darzustellen.
Und siehe, ein gerechter und spiritueller Mensch war zu Jerusalem, mit Namen Simeon. Er kam aus Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, da nahm er es auf seine Arme und lobte Gott und sprach: „Herr, meine Augen haben deinen Heiland gesehen.“
Jerusalem ist die Stadt des Friedens, der Erfüllung. ‚Jesus in Jerusalem‘ bedeutet, dass Erkenntnis (Jesus) den Frieden, die Erfüllung (Jerusalem) bringt. Wiederum betrifft Erfüllung sowohl den geistigen als auch den materiellen Bereich. Christus ist zugleich Gottessohn (geistig) als auch Menschensohn (materiell). Geist und Materie bilden im Menschen eine Einheit.
Und die Eltern Jesu wunderten sich über das, was von Jesus gesprochen worden war.
Als Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Land, zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen die Weisen (aus den Ländern zwischen dem Euphrat und dem Tigris) nach Jerusalem und sprachen: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Aufgehen und sind gekommen, ihn anzubeten.“
Weise Menschen streben nach Erkenntnis und Erfüllung.
Die Schriftgelehrten sprachen: „Zu Bethlehem im jüdischen Lande; denn also steht geschrieben durch den Propheten: ‚Und du Bethlehem im jüdischen Lande bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Juda’s; denn aus dir soll mir kommen der Herzog, der über mein Volk Israel ein Herr sei.‘“
Als sie nun das gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern von Bethlehem ging vor ihnen hin, bis dass er kam und stand oben über (dem Hause), wo das Kindlein war. Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Gold, Weihrauch und Myrrhe stehen symbolisch für Körper, Geist und Emotionen. Um Erkenntnis und Erfüllung zu erlangen, müssen alle Bereiche des Menschseins weise angesprochen werden.
Folge dem Stern der Bejahung des Lebens.
Mache Ordnung in Körper, Geist und Emotionen.
Räume den unnötigen negativen Ballast weg und
lasse Sonne und frischen Wind herein.
Immer stärkere Erkenntnis und Erfüllung
Jesus wuchs und wurde stärker und stärker im Geist, seine Weisheit nahm mehr und mehr zu, und Gottes Charisma war bei ihm. Als er zwölf Jahre alt war, ging er mit seinen Eltern hinauf nach Jerusalem nach der Gewohnheit des Festes.
Als sie am Ende der Festtage wieder nach Hause gingen, blieb das Kind Jesus in Jerusalem, und seine Eltern wussten’s nicht. Und als sie ihn nicht fanden, gingen sie wiederum nach Jerusalem und suchten ihn.
Erkenntnis und Erfüllung (Jesus) ist im inneren Frieden (Jerusalem) zu finden. Innerer Friede braucht äußeren Frieden.
Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzend unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte. Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten.
Jesus steht für Erkenntnis und Erfüllung, die auf wachem Verstand basieren. Der wache Verstand ist unvoreingenommen, hört zu, was andere sagen, zieht daraus logische Schlüsse und gewinnt so immer bessere Erkenntnisse über das Leben.
Höre zu und frage wie ein Kind.
Und Jesus ging mit seinen Eltern hinab und kam nach Nazareth.
Der Verstand zeugt von Gott
Es ward ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, dass er von dem Licht zeugte, damit sie alle durch ihn glaubten.
In dem 15. Jahr (einschließlich der zwei Jahre seiner Mitregentschaft) der Regierung (griech: hegemonia) des Kaisers Tiberius erging das Wort Gottes an Johannes in der Wüste.
Johannes kam und predigte in der Wüste des jüdischen Landes und sprach: „Verwandelt euch (griech: metanoeo = den Geist umwandeln), denn das Reich der himmlischen Glückseligkeit (griech: basileia = Reich; ouranon = von den Himmeln, von der Glückseligkeit) ist nah.“
Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem, Judäa und alle Länder am Jordan. Die Menschen ließen sich taufen von ihm im Jordan.
Johannes steht für den erhabenen Intellekt, die Vernunft. Vernunft ist der ‚Wegbereiter‘ für neue Erkenntnisse/hohes Bewusstsein/Erfüllung. Den ‚Geist umwandeln‘ bedeutet, selbstachtende Gedanken an die Stelle von Sünde und Schuld zu setzen.
Und dies ist das Zeugnis des Johannes des Täufers, als die Juden von Jerusalem Priester und Leviten sandten, damit sie ihn fragten: „Wer bist du?“
Er sprach: „Ich bin eine Stimme in der Wüste, die predigt: ‚Richtet den Weg des Herrn!‘, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.“
Und die gesandt waren, die waren von den Pharisäern. Sie fragten ihn und sprachen zu ihm: „Warum taufst du denn, wenn du nicht der Messias bist, noch Elia, noch der Prophet?“
Johannes antwortete ihnen und sprach: „Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt. Der ist’s, der nach mir kommen wird, welcher vor mir gewesen ist, der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“
Der Körper (Gold) wird durch die ‚Wassertaufe‘ gereinigt und jeder kann mit seinem gesunden Körper arbeiten und Reichtum genießen. Gedanken (Weihrauch) werden durch die Taufe des Heiligen Geistes (durch Gedanken der Weisheit) gereinigt. Gefühle (Myrrhe) werden durch die Feuertaufe (durch Gefühle der Liebe) gereinigt. Christusbewusstsein bedeutet Weisheit, Wahrheit, Liebe und Glückseligkeit.
Dies geschah zu Bethanien (hebr. = Leid. Durch die Taufe der körperlichen Reinigung überwindet man das körperliche Leid) jenseits des Jordans, wo Johannes taufte. Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und das ganze jüdische Land und alle Länder an dem Jordan und ließen sich taufen von ihm im Jordan.
Bewusstsein schuf den Verstand, der Verstand verhilft zu Bewusstsein
Jesus kam aus Galiläa an den Jordan zu Johannes.
Johannes zeugt von Jesus, ruft und spricht: „Dieser war es, von dem ich gesagt habe: ‚Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich.‘
Und von seiner Fülle haben wir alle genommen ein Vergnügen (griech.: charis) nach dem anderen. Denn das Gesetz ist durch Moses gegeben; das Vergnügen und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Niemand hat Gott je gesehen; der Sohn, der eins mit dem Vater ist, der hat es uns verkündigt.“
Jesus kam, dass er sich von Johannes taufen ließe. Aber Johannes wehrte ihm und sprach: „Ich bedarf wohl, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?“
Jesus aber antwortete: „Lass es jetzt also sein! Also gebührt es uns, alle Richtigkeit (griech: dikaio-sune) zu erfüllen.“
Erkenntnis und Erfüllung basiert auf (wird ‚getauft‘ durch) Vernunft/ Verstand/ erhabenem Intellekt.
Da ließ er’s ihm zu.
Und Johannes zeugte und sprach: „Ich sah, dass der Geist Gottes herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: ‚Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist’s, der mit dem Heiligen Geist tauft.‘ Und ich sah es und zeugte, dass dieser Gottes Sohn ist.“
Überwindung der Lebensverneinung
Und Jesus ging in die Wüste (nordwestlich von Jericho). Er war bei den wilden Tieren. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.
In unserem Geist gibt es eine ‚Wüste‘. Erkenntnis/Erfüllung (Jesus) ist die Oase in der Wüste. In der Wüste sind wilde Tiere (die Stimme der Anhaftigkeit an negativ-konditioniertes Gewohnheitsdenken, Neid Selbstbetrug, Weltmachtillusion, u.a.). Der wache Verstand lässt sich von solchen Gedanken nicht beeinflussen.
Da sprach die innere Stimme der Versuchung (griech: diabolos = Gegner) zu ihm: „Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.“
Jesus antwortete und sprach: „Es steht geschrieben: ‚Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jeglichem Wort, das von Gott kommt.‘“
Da geht Jesus in die heilige Stadt und stellte sich auf die Zinne des Tempels und die Stimme der Versuchung sprach: „Bist du Gottes Sohn, so lass dich hinab; denn es steht geschrieben: ‚Er wird seinen Engeln über dir Befehl tun, und sie werden dich auf Händen tragen.‘“
Da sprach Jesus: „Wiederum steht auch geschrieben: ‚Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht versuchen.‘“
Wiederum geht Jesus auf einen sehr hohen Berg und sieht alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit, und die Stimme der Versuchung sprach: „Diese ganze Macht und Herrlichkeit will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.“
Da sprach Jesus: „Hebe dich weg von mir! Denn es steht geschrieben: ‚Du sollst Gott anbeten, deinen Herrn, und ihm allein dienen.‘“
So überwand Christus die Stimme der Versuchung; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm.
Die Versuchungen betreffen das Abweichen von Realität und ethischen Grundprinzipien. Ein Kennzeichen geistig höherer Erkenntnisse ist, dass sie sowohl auf der Realität als auch auf der Ethik gründen und nicht davon abweichen.
Als nun Jesus am Galiläischen Meer ging, sah er Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, seinen Bruder, wie sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer. Und er sprach zu ihnen: „Folget mir nach!“ Alsbald verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.
Jesus war, als er anfing, ungefähr dreißig Jahre alt.
‚Netze verlassen‘ bedeutet das Verlassen von einengenden Verstrickungen in negative Glaubenssätze über sich selbst und die Welt.
Lebensbejahung
Und es ward eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war dabei. Jesus und seine Jünger wurden auch zur Hochzeit eingeladen.
Die Hochzeit symbolisiert die enge und notwendige Verbindung von Liebe und Weisheit. Liebe ohne Weisheit kann Negatives begünstigen.
Und da es an Wein fehlte, spricht die Mutter Jesu (Liebe ist die Mutter der Erkenntnis/Erfüllung) zu ihm: „Sie haben keinen Wein.“
Es standen aber daselbst sechs steinerne Wasserkrüge, gesetzt nach der Weise der jüdischen Reinigung, und ging in je einen zwei oder drei Maß.
Jesus spricht zu den Dienern (griech: diakonos = Diener): „Füllt die Wasserkrüge mit Wasser!“
Und sie füllten sie bis oben.
Die Handlungen (Diener) sollen den Anweisungen der Weisheit (Jesu) folgen, damit aus Wünschen (Wasser) Erfolg (Wein) wird.
Jesus spricht zu ihnen: „Schöpft nun und bringt’s dem Speisemeister!“
Und sie brachten es ihm. Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und wusste nicht, woher er kam, ruft er den Bräutigam und spricht zu ihm: „Jedermann gibt zuerst guten Wein, und dann, wenn sie genug getrunken haben, den geringeren; du hast aber den guten Wein bis jetzt aufbewahrt.“
Erkenntnisse nehmen den Weg von den weniger wertvollen zu den immer wertvolleren, die Entwicklung geht unendlich aufwärts.
Das ist das erste Wunderzeichen, das Jesus tat, geschehen zu Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.
Und Jesus ging umher im ganzen galiläischen Lande, lehrte in ihren Schulen, predigte die gute Nachricht von dem Reich und heilte allerlei Krankheit im Volk. Und die Kunde (griech: akouo = hören, was gehört ist) von ihm erscholl in das ganze Syrienland. Sie brachten zu ihm allerlei Kranke, und er machte sie alle gesund.
Leugnung der Vernunft/des Verstandes
Als aber Herodes, der Vierfürst, von Johannes dem Täufer gestraft wurde wegen der Herodias, des Weibes seines Bruders Philippus, weil er sie zum Weibe genommen hatte, und wegen der Übeltaten, die Herodes begangen hatte, ließ er den Johannes verhaften und ins Gefängnis werfen. (Nach Josephus in der Festung Machaerus, östlich von Bethlehem). Denn Johannes hatte wiederholt zu ihm gesagt: „Es ist nicht recht, deines Bruders Weib zu haben.“
Herodes fürchtete Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und schuldloser (griech: hagios = heilig, schuldlos) Mann war und verwahrte ihn; und wenn er ihn hörte, wurde er sehr unruhig; doch hörte er ihn gern.
Das erste Kennzeichen von echtem Selbstbewusstsein ist Freiheit. – Du lässt die falschen Denkgewohnheiten los, d. h. du bist wieder neu geboren im Heiligen Geist. Dann erlebst Du Fülle, Weisheit, Glückseligkeit, Liebe.
Neugeburt im Geist
Es war ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster unter den Juden.
Der kam zu Jesu (Licht) bei der Nacht (die das durch Konditionierungen verdunkelte Bewusstsein des Nikodemus darstellt) und sprach zu ihm: „Meister, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.“
Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“
Nikodemus spricht zu ihm: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er auch wiederum in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?“
Jesus antwortete: „Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei denn dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren wird, das ist Geist. Lass dich’s nicht wundern, dass ich dir gesagt habe: Ihr sollt von neuem geboren werden.“
Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: „Wie mag solches zugehen?“
Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und zeugen, was wir gesehen haben; und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an. Ihr glaubt nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage. Wie würdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sagen würde? Das ist aber das Schlimme (griech: crisis), dass das Licht (Erkenntnis) in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis (alte Denkgewohnheiten) mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse.
Wer arges tut, der hasst das Licht und kommt nicht an das Licht, damit seine Werke nicht gestraft werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt an das Licht, dass seine Werke offenbar werden; denn sie sind in Gott getan.“
Heilung
Danach war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
Es ist aber zu Jerusalem der Schafteich, der heißt auf hebräisch Bethesda und hat fünf Hallen, in welchem viele Kranke lagen, die warteten, wann sich das Wasser bewegte. Denn ein Engel fuhr herab zur bestimmten Zeit in den Teich und bewegte das Wasser. Welcher nun zuerst, nachdem das Wasser bewegt war, hineinstieg, der ward gesund, mit welcher Krankheit er auch behaftet sein mochte.
Der Teich mit den fünf Hallen symbolisiert die Reinigung der fünf Bereiche des Menschseins: körperlicher Bereich, Energiebereich, emotionaler Bereich, geistig/intellektueller Bereich, spiritueller Bereich. Wenn all diese Bereiche frei sind von Negativität ist der Mensch frei von Krankheit. Die Bewegung des Wassers symbolisiert weltliche Aktivität, die notwendig ist, um Erfahrungen zu erlangen und dadurch das Bewusstsein zu erhöhen.
Sei aktiv im Leben und erlange dadurch Erfahrungen und Weisheit.
Es war aber ein Mensch daselbst, der seit achtunddreißig Jahren krank war.
Als Jesus ihn liegen sah und vernahm, dass er so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: „Willst du gesund (griech: hygies) werden?“
Der Kranke antwortete ihm: „Herr, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mich in den Teich lasse; und wenn ich komme, so steigt ein anderer vor mir hinein.“
Jesus spricht zu ihm: „Stehe auf, nimm deine Matte und gehe hin!“
Der Kranke wollte zuvor nicht eigenverantwortlich handeln, Jesus (Erkenntnis) ermuntert ihn zur Eigenverantwortung.
Nimm Dein Leben in Deine eigenen Hände.
Und sogleich ward der Mensch gesund und nahm seine Matte und ging hin. Es war aber Sabbat an dem selben Tag.
Da sprachen die Judeaner zu dem, der geheilt worden war: „Es ist heute Sabbat; du darfst deine Matte nicht tragen.“
Er antwortete ihnen: „Der mich gesund machte, der sprach zu mir: ‚Nimm deine Matte und gehe hin!‘“
Sie fragten ihn: „Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: ‚Nimm deine Matte und gehe hin!‘“?
Der aber geheilt worden war, wusste nicht, wer es war; denn Jesus hatte sich zurückgezogen, weil so viel Volks an dem Ort war.
Danach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: „Siehe zu, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, damit dir nicht etwas Ärgeres widerfahre.“
Der Mensch ging hin und verkündete es den Judeanern, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe. Darum verfolgten die Judeaner Jesus, weil er solches am Sabbat getan hatte.
Die Judeaner stehen symbolisch für die alten negativen Gewohnheiten, die verhindern wollen, dass neue Erkenntnisse in die Tat umgesetzt werden.
Jesus aber antwortete ihnen: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch.“
Darum trachteten ihm die Judeaner viel mehr nach, dass sie ihn töteten, weil er nicht allein den Sabbat brach, sondern sagte auch, Gott sei sein Vater, und machte sich selbst Gott gleich.
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Der Vater aber hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, dass ihr euch verwundern werdet.
Denn der Vater richtet niemand.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Ich nehme nicht Ehre von Menschen; ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommen wird, den werdet ihr annehmen. Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt? Und die Ehre, die von Gott allein ist, sucht ihr nicht.“
Verstoße nicht gegen die Wahrheit,
um Anerkennung von anderen Menschen zu bekommen.
Auf dem Fest verbreitet sich schnell unter den Pilgern die Nachricht, dass Johannes verhaftet worden war.
Da nun Jesus hörte, dass Johannes im Gefängnis war, zog er in das galiläische Land.
Er verließ die Stadt Nazareth, und wohnte im Lande Sebulon und Naphthali, damit erfüllt würde, was da gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: ‚Das Land Sebulon und das Land Naphthali, das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und die da saßen am Ort und Schatten der Lieblosigkeit, denen ist ein Licht aufgegangen.
Von der Zeit an fing Jesus an, zu predigen und zu sagen: „Verwandelt euch (griech: metanoeo), denn das Reich der himmlischen Glückseligkeit ist nah.“
Das Glück ist automatisch da,
wenn ‚Verwandlung der selbstverachtenden
in selbstachtende Urteile geschieht.
Gesundheit ist automatisch da, wenn Krankheit beseitigt wird.
Vernichtung der Vernunft/des Verstandes
Als Herodes seinen Geburtstag (griech: genesia) feierte, da tanzte die Tochter der Herodias (nach Josephus hieß sie Salome) vor ihnen. Das gefiel Herodes wohl. Darum versprach er ihr mit einem Eide, er wolle ihr geben, was sie fordern würde.
Und Salome, von Herodias angestiftet, forderte, dass er Johannes den Täufer umbringe. Der König ließ Johannes enthaupten.
Herodes stellt Macht ohne Recht dar. Solche missbrauchte Macht führt zur ‚Enthauptung‘ von ‚Johannes‘, d.h. die Vernunft wird vernichtet. Das Ergebnis ist Finsternis und Elend.
Macht ohne Recht ist Tyrannei. Recht ohne Macht ist Schwäche/Ohnmacht.
Grundprinzip der Ethik: Du sollst nicht morden (Das Recht auf Leben).
Das Gesetz der Vermehrung
Als Jesus das hörte, (was Johannes passiert war), wich er von dannen auf einem Schiff (um den See zu überqueren, und um anschließend) allein in eine Wüste (zu gehen). Und viele erfuhren es, liefen aus allen Städten zu Fuß dahin und kamen ihm zuvor. Als Jesus nun ausstieg, sah er viel Volk, (das wegen der Nachrichten über Johannes den Täufer erschüttert war), und er erbarmte sich über sie, weil sie wie Schafe waren, die keinen Hirten haben. Er fing an, die Volksscharen zu lehren.
Am Abend aber traten seine Jünger zu ihm und sprachen: „Dies ist eine Wüste, und die Nacht fällt herein. Lass das Volk von dir, dass sie hin in die Märkte gehen und sich Speise kaufen.“
Aber Jesus sprach zu ihnen: „Es ist nicht not, dass sie hingehen; gebt ihr ihnen zu essen.“
Andreas sprach: „Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so viele?“
Jesus aber sprach: „Schafft, dass sich die Menschen (Männer und Frauen und Kinder) hinsetzen.“
Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Mann, ohne Weiber und Kinder (In der Öffentlichkeit durften Frauen und Kinder nicht mit den Männern essen.)
Jesus aber nahm die Brote, sah auf zum Himmel und dankte und gab sie den Jüngern, die Jünger aber denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, wieviel sie wollten.
Da sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: „Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt.“
Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die übrig blieben denen, die gespeist worden waren.
Brot steht für die Lehre der Weisheit, Fisch für Liebe. Beides kann unendlich vermehrt werden und große Menschenmassen ernähren. Es ist ein Kind, das beides besitzt, während die Erwachsenen ohne diese ‚Speise‘ unterwegs gewesen waren.
Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus (Erkenntnis) tat, sprachen sie: „Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll.“
Als Jesus nun merkte, dass sie kommen und ihn mit Gewalt nehmen würden, um ihn zum König zu machen, trieb er seine Jünger, dass sie in das Schiff traten und vor ihm herüberfuhren, bis er das Volk von sich ließe.
Erkenntnis (Jesus) als solche ist frei von Bedürfnissen nach politischer Macht. Jedoch soll Erkenntnis und Weisheit genutzt werden, um das Leben auf der Erde paradiesisch zu gestalten.
Und als er das Volk von sich gelassen hatte, stieg er auf einen Berg allein, um zu beten. Und am Abend war er allein daselbst.
Weitere und höhere Erkenntnisse
kommen nach aktivem Leben in einem Zustand der Entspannung.
Gefühlsstürme
Das Schiff (mit den Jüngern) war schon mitten auf dem See und litt Not von den Wellen; denn der Wind war ihnen zuwider. Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen, wandelnd auf dem See. Und da ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie.
Wasser steht für leidvolles Erleben, Wellen für fehlendes Selbstbewusstsein, Wind für die damit verbundenen Ängste. Jesus (Erkenntnis / hohes Bewusstsein) steht über dem Leid, d.h. er geht auf dem Wasser, das Wasser benetzt seine Füße nicht, d.h. er lässt sich nicht vom Leid herunterziehen.
Aber alsbald redete Jesus mit ihnen und sprach: „Seid mutig. ICH BIN; fürchtet euch nicht!“
Petrus aber antwortete ihm und sprach: „Herr, bist du es, so heiß‘ mich zu dir kommen auf dem Wasser.“
Und Jesus sprach: „Komm her!“
Petrus trat aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen. Er sah aber einen starken Wind (er bekam Angst); da erschrak er und fing an zu sinken, schrie und sprach: „Herr, hilf mir!“
Jesus reckte alsbald die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: „O du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“
Weisheit, Erkenntnis und Liebe führen zu Mut und Selbstvertrauen.
Sie traten in das Schiff, und der Wind legte sich (d.h. die Ängste verschwanden, denn Jesus – Erkenntnis war bei ihnen).
Und sie fuhren hinüber (überwanden das Leid) und kamen in das Land Genezareth.
Die Lehre von Weisheit und Liebe
Als nun das Volk sah, dass Jesus nicht da war noch seine Jünger, traten sie auch in Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus.
Und da sie ihn jenseits des Sees (jenseits der leidvollen Gefühle) fanden, sprachen sie zu ihm: „Rabbi, wann bist du hergekommen?“
Jesus antwortete ihnen: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ihr sucht mich nicht darum, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot (der Lehre) gegessen habt und satt (glücklich) geworden seid. Arbeitet nicht nur für vergängliche Speise, sondern auch für die, die da bleibt in das ewige Leben, welche euch des Menschen Sohn geben wird.“
Es ist hier nicht der Gottessohn, sondern der Menschensohn, der die ewige Speise gibt, d.h. das Menschsein (Menschensohn sein) ist notwendig, um zu höherem Bewusstsein zu gelangen.
Da sprachen sie zu ihm: „Was tust du denn für ein Zeichen, damit wir es sehen und dir glauben? Unsere Väter haben Manna in der Wüste gegessen, wie geschrieben steht: ‚Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‘“
Jesus sprach zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Mose hat euch nicht das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.“
Sie baten ihn: „Herr, gib uns immer solches Brot.“
Jesus aber sprach zu ihnen: „Ich bin das Brot des Lebens, vom Himmel gekommen.“
Das Brot des Lebens steht für die Lehre Christi der realitätsbezogenen, weisen und liebevollen Lebensbejahung. Es ‚kommt vom Himmel‘ bedeutet, dass Jesus seine Lehre direkt von Gott erhält, dass er direkten und ungehinderten Zugang zu dem Wissen des Heiligen Geistes besitzt. Dies ist möglich, weil Jesus völlig frei von negativen Konditionierungen des Zeitgeistes ist. Das Wissen des Heiligen Geistes wird übersetzt durch das Weltbild des Menschen. Christi Weltbild ist rein und frei von falschem Zeitgeistdenken, das ihn daran hindern würde, den Heiligen Geist in all seiner Klarheit und Reinheit zu empfangen.
Da murrten die Judeaner darüber, dass er sagte: ‚Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist‘, und sprachen: „Ist dieser nicht Jesus, Josefs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie spricht er denn: ‚Ich bin vom Himmel gekommen?‘“
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch.“
Da zankten die Judeaner untereinander und sprachen: „Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?“
Jesus sprach: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Werdet ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes essen und sein Blut trinken, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der hat das ewige Leben. Denn mein Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der rechte Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.“
Fleisch steht für die Weisheit, Blut für die Liebe. Beide zusammen führen zu einer geistigen Erneuerung, Mit Liebe (Blut) verlieren sich Angst, Schuldgefühl, Gewalt, Neid, Heuchelei, Unterdrückung, Einsamkeit, Ratlosigkeit, falsche Demut, Überheblichkeit (Sünden). Weisheit führt zu wunderbaren zwischenmenschlichen Beziehungen in Familie, Freundeskreis, Nation und Welt.
Solches lehrte er in der Schule in Kapernaum.
Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: „Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören?“
Da Jesus aber bei sich selbst merkte, dass seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: „Ärgert euch das? Wie, wenn ihr denn sehen werdet des Menschen Sohn auffahren dahin, wo er zuvor war? Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben. Aber es sind einige unter euch, die glauben nicht.“
Von da an gingen viele seiner Jünger und wandelten hinfort nicht mehr mit ihm.
Da sprach Jesus zu den Zwölfen: „Wollt ihr auch weggehen?“
Simon Petrus antwortete ihm: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes.“
Das Licht, das dem Adler die Sicht gibt, blendet die Eule.
Jesus sprach: „Wenn sie euch aber führen werden in ihre Schulen und vor die Obrigkeit und vor die Gewaltigen, so sorgt nicht, wie oder was ihr antworten oder was ihr sagen sollt, denn der Heilige Geist wird euch zu derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.
Der Heilige Geist steht für die ‚innere Stimme‘, die klar erklingt, wenn zuvor der Kanal vom Sender zum Empfänger entstört wurde. Störungen sind u.a. selbstverachtende Denkgewohnheiten, Neid, Hass, Zeitgeistdenken u.a.
Sei mutig und stark in Krisenzeiten. Vertraue auf Deine Kraft.
Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch ist vor Gott deren nicht einer vergessen. Ihr seid besser als viele Sperlinge.
Das Wesen der Schöpfung ist Fülle,
das bedeutet, dass wir hier auf der Erde
innerlich und äußerlich überglücklich und überreich sind.
Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Gesetz (griech: zugos = Joch, Prinzip, Gesetz) und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und gutherzig (griech: kardia = Herz, Gefühle; tapeinos = einfach); so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Gesetz ist freundlich und meine Last ist leicht (im Vergleich zu der Last durch Rom).“
Die richtigen Prinzipien machen glücklich.
Gesetze
Zu der Zeit ging Jesus durch ein Weizenfeld am Sabbat; und seine Jünger waren hungrig. Sie fingen an, Ähren abzupflücken, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie.
Die Pharisäer, die es gesehen hatten, sprachen zu Jesus: „Siehe, deine Jünger tun, was man am Sabbat nicht tun darf.“
Jesus aber sprach zu ihnen: „Habt ihr nicht das gelesen, was David tat, als ihn und die mit ihm waren, hungerte? Wie er in das Gotteshaus ging, die Gott geopferten Brote (vom Altar) nahm und aß, und auch denen gab, die mit ihm waren, obwohl es niemandem erlaubt ist, sie zu essen, außer den Priestern? Ich sage euch aber, dass hier der ist, der auch größer ist als der Tempel.
Wenn ihr aber wüßtet, was das heißt: ‚Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer‘, hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt. Des Menschen Sohn ist ein Herr auch über den Sabbat.
Der Sinn eines Gesetzes ist maßgebend, nicht nur der Buchstabe.
Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbat willen.“
Gesetze sind für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für die Gesetze.
Taten zählen, nicht Rituale.
Jesus sprach zu den Pharisäern: „Ich sage euch aber, dass die Menschen werden Rechenschaft geben von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen (guten) Worten wirst du geschützt werden, und aus deinen (schlechten) Worten wird dir geschadet werden.“
Lieblose Worte führen zu destruktiven Emotionen.
Jesu Worte zeugen von höherer Erkenntnis
Und Jesus kam wieder in des Geistes Kraft nach Galiläa; und die Kunde von ihm erscholl durch alle umliegenden Orte. Er lehrte in ihren Schulen und wurde von jedermann gepriesen.
Er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattage in die Schule, und stand auf, um zu lesen.
Da wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und als er das Buch aufrollte, fand er die Stelle, wo geschrieben steht:
‚Der Geist des Herrn ist über mir; darum hat er mich gesalbt und mich gesandt, den Verzweifelten (griech: ptochos = arm, verzweifelt) das Evangelium (griech: gute Nachricht) zu verkündigen, die gebrochenen Herzen zu heilen, den Gefangenen Freiheit zu verkündigen, den Blinden die Sicht zu geben und die Unterdrückten zu befreien.‘
Jesus rollte das Buch zu, gab es dem Ministranten (griech: hyperetes = Assistent) und setzte sich. Und aller Augen in der Schule sahen auf ihn.
Er fing an, zu ihnen zu sagen: „Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren.“
Und sie gaben alle Zeugnis von Jesus und wunderten sich der holdseligen Worte, die aus seinem Munde gingen, und sprachen: „Ist das nicht Josefs Sohn?“
Jesus sprach zu ihnen: „Ihr werdet freilich zu mir sagen: ‚Arzt, hilf dir selber! Denn wie große Dinge haben wir gehört, die zu Kapernaum geschehen sind! Tu also auch hier in deiner Vaterstadt.‘ Wahrlich ich sage euch: Kein Prophet ist angenehm in seinem Vaterlande.“
Es ist oft einfacher, Anerkennung von Fremden zu erlangen,
weil diese ohne Vorurteile sind.
Die Ketten der sinnentleerten Rituale
Und Jesus kam nach Kapernaum, in die Stadt in Galiläa und lehrte sie am Sabbat. Und sie verwunderten sich seiner Lehre; denn seine Rede war gewaltig.
Es begab sich aber, dass sich viel Volks aus Galiläa, aus den zehn Städten, von Jerusalem, aus dem jüdischen Lande und von jenseits des Jordans zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören.
Jesus lehrte in einer Schule am Sabbat. Und siehe, ein Weib war da, das hatte eine Krankheit achtzehn Jahre; sie war krumm und konnte nicht wohl aufsehen.
Als sie Jesus sah, rief dieser sie zu sich und sprach zu ihr: „Weib, sei los von deiner Krankheit!“
Die ‚Ketten‘ der starren Regeln und Dogmen hatten sie krank gemacht. Jetzt hat sie neue Erkenntnisse (d.h. sie ‚sieht Christus‘) und ihr Bewusstsein ist erhöht, so dass sie frei ist im Denken. 18 ist die Zahl der Freiheit.
Er legte die Hände auf sie; und alsbald richtete sie sich auf und pries Gott.
Hände auflegen bedeutet, die Erkenntnis nun in die Tat umzusetzen, in die Hand zu nehmen.
Da antwortete der Oberste der Schule und war unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, und sprach zu dem Volk: „Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an ihnen kommt und lasst euch heilen, und nicht am Sabbattage.“
Da antwortete ihm Jesus und sprach: „Du Heuchler! Löst nicht ein jeglicher unter euch seinen Ochsen oder Esel von der Krippe am Sabbat und führt ihn zur Tränke? Sollte aber nicht gelöst werden am Sabbat diese, die doch Abrahams Tochter ist, von diesem Bande?“
Als er solches sagte, mussten sich alle schämen, die ihm zuwider gewesen waren; und alles Volk freute sich über alle herrlichen Taten, die von ihm geschahen.
Identifiziere Dich nicht mit Ritualen.
Himmelreich
Jesus aber sprach: „Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem soll ich’s vergleichen? Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und säte es auf seinen Acker; wenn es erwächst, so wird es ein Baum, dass die Vögel unter dem Himmel kommen und nisten unter seinen Zweigen.“
Im ‚Himmel‘, d.h. bereits auf der Erde im geistigen Zustand der klaren Erkenntnis, lebt der Mensch frei wie ein Vogel. Vollständig geborgen – in Liebe, Freiheit und Freude.
Ein kleines Senfkorn der Erkenntnis
kann zu einem gewaltigen Baum der Glückseligkeit erwachsen.
Aufrechter Gang
An einem anderen Tag trat Jesus in das Schiff und fuhr wieder herüber und kam in seine Stadt Kapernaum. Als es bekannt wurde, dass er in einem Hause sei, kamen viele zusammen, so dass sie auch draußen vor der Türe keinen Raum hatten. Jesus aber saß und lehrte. Und es saßen auch Pharisäer und Schriftgelehrte dort.
Siehe, da brachten sie zu Jesus einen Gichtbrüchigen, der lag auf einem Bett. Sie versuchten, ihn hineinzubringen. Da sie aber wegen der Volksmenge keinen Platz fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und deckten die Ziegel (griech: keramos) ab. Sie ließen das Bett hinab, mitten vor Jesus.
Da nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: „Sei stark (griech: tharseo = mutig sein), mein Sohn; deine Sünden sind dir vergeben.“
Einige unter den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: „Dieser lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben als Gott allein?“
Als aber Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: „Warum denkt ihr so Arges in euren Herzen? Was ist leichter, zu sagen: ‚Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: ‚Stehe auf und wandle?‘ Des Menschen Sohn hat Macht, auf Erden die Sünden zu vergeben.“
Menschen können einander vergeben.
Dann sprach Jesus zu dem Gichtbrüchigen: „Ich sage dir: Stehe auf, hebe dein Bett auf und gehe in dein Haus!“
Und sofort stand der Gichtbrüchige vor ihren Augen auf und ging, Gott preisend, in sein Haus. Staunen ergriff alle, und sie priesen Gott, der solche Macht den Menschen gegeben hat.
Der Glaube an sich selbst richtet den Menschen auf und heilt ihn von den oft unbewussten Gedanken der Selbstverachtung.
Sei selbstbewusst und stolz.
Da Jesus von dannen ging, sah er einen Zöllner am Zollhause sitzen, der hieß Matthäus, und Jesus sprach zu ihm: „Folge mir!“
Matthäus stand auf und folgte ihm.
Er richtete Jesus ein großes Mahl zu in seinem Hause, und viele Zöllner und andere saßen mit ihm zu Tisch. Es begab sich, da er zu Tische saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tische mit Jesus und seinen Jüngern.
Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: „Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?“
Als Jesus das hörte, sprach er zu ihnen: „Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Geht aber hin und lernt, was das sei: ‚Barmherzigkeit will ich, und nicht Opfer.‘ Ich bin gekommen, die Sünder zu verwandeln (griech: metanoeo = Geist umwandeln), und nicht die Spirituellen.“
Opfer führen nicht zu höherem Bewusstsein.
Ein freundliches Herz ist mehr wert als Opfer.
Nun kamen die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu Jesus und sprachen: „Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, deine Jünger aber fasten nicht, sondern essen und trinken?“
Jesus sprach zu ihnen: „Wie können die Hochzeitleute Leid tragen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Johannes der Täufer ist gekommen und aß nicht Brot und trank keinen Wein.
Des Menschen Sohn ist gekommen, isst und trinkt; so sagt ihr: ‚Siehe, der Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund!‘
Askese ist eine lebensverneinende Haltung.
Niemand flickt ein altes Kleid mit einem Lappen von neuem Tuch; denn der Lappen reißt doch wieder vom Kleid, und der Riss wird ärger.“
Askese, Fasten, Nicht-Anhaftigkeit und Entsagung helfen nicht, das Bewusstsein zu erhöhen. Sie sind wie kleine Stücke neuen Stoffs auf dem alten Kleid der lebensverachtenden Denkgewohnheit.
Da Jesus solches mit ihnen redete, siehe, da kam ein Weib, das zwölf Jahre den Blutgang gehabt hatte, trat von hinten zu ihm und rührte seines Kleides Saum an.
Denn sie sprach bei sich selbst: ‚Wenn ich nur sein Kleid anrühre, so werde ich gesund.‘
Und Jesus sprach: „Wer hat mich angerührt?“
Da sie aber alle leugneten, sprach Petrus und die mit ihm waren: „Meister, das Volk drängt und drückt dich, und du sprichst: ‚Wer hat mich angerührt?‘“
Jesus aber sprach: „Es hat mich jemand angerührt; denn ich fühle, dass eine Kraft (griech: dynamis = Kraft) von mir gegangen ist.“
Die Kinder und Frauen wurden damals schlecht behandelt. Eine Frau durfte nicht mit einem Mann auf der Straße sprechen, geschweige denn seine Kleider anrühren. Jesus aber spricht zart mit ihr. Er wollte, dass Kinder und Frauen als Menschen ehrwürdig behandelt würden.
Er wandte sich um, sah sie und sprach: „Sei stark, meine Tochter; dein Glaube hat dir geholfen.“
Und das Weib wurde gesund zu derselben Stunde.
Diese Kunde erscholl in dasselbe ganze Land.
Glaube gibt Kraft.
Als Jesus von da weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrien und sprachen: „Ach, du Sohn Davids, erbarme dich unser!“
Jesus sprach zu ihnen: „Glaubt ihr, dass ich euch solches tun kann?“
Da sprachen sie zu ihm: „Herr, ja.“
Er rührte ihre Augen an und sprach: „Euch geschehe nach eurem Glauben.“
Und ihre Augen wurden geöffnet.
‚Die Augen werden geöffnet‘ bedeutet, sie erkennen die Ursache für ihr Leid, sei es auf körperlicher, emotionaler oder geistiger Ebene, und sind nun in der Lage, die erkannte schädigende Ursache zu beseitigen.
Ewiges Leben
Jesus verließ das Land Judäa und zog wieder nach Galiläa. Er musste aber durch Samaria reisen.
Da kam Jesus in eine Stadt Samarias, die heißt Sichar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab. Es war aber daselbst ein Brunnen Jakobs. Es war um die sechste Stunde. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich also an den Brunnen nieder. Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.
Da kommt ein Weib aus Samaria, um Wasser zu schöpfen.
Jesus spricht zu ihr: „Gib mir zu trinken!“
Spricht nun das samaritische Weib zu ihm: „Wie bittest du von mir zu trinken, da du ein Jude bist und ich ein samaritisches Weib?“ Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.
Jesus antwortete und sprach zu ihr: „Wenn du die Gabe Gottes (d.h. das ewige Leben) erkenntest und wüsstest, wer der ist, der zu dir sagt: ‚Gib mir zu trinken!‘, so würdest wohl du ihn gebeten haben, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“
Spricht zu ihm das Weib: „Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfst, und der Brunnen (griech: phrear = Brunnen, der von Menschen gemacht ist) ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser? Bist du größer als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken, auch seine Kinder und sein Vieh.“
Jesus antwortete: „Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Quell (griech: pege = Quell, gemeint ist der Quell der tiefen Wahrheit, der unseren Durst nach Wahrheit stillt und uns das Wissen um das ewige Leben enthüllt) des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“
Spricht das Weib zu ihm: „Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht mehr dürste und ich nicht herkommen muß, um zu schöpfen!“ (Sie ist voll Vertrauen).
Jesu ewige Weisheiten sind das ‘lebendige Wasser‘, das den Durst nach ewigem Leben stillt, denn sie lassen nach und nach immer mehr vom Sinn der menschlichen Existenz erkennen.
Jesus spricht zu ihr: „Gehe hin, rufe deinen Mann und komm her!“
Das Weib antwortete: „Ich habe keinen Mann.“
Jesus spricht zu ihr: „Du hast recht gesagt: ‚Ich habe keinen Mann.‘ Fünf Männer hast du gehabt, und den du nun hast, der ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.“
Die Männer der Frau stehen z.B. für Skrupellosigkeit, Korruption, Nicht-Anhaftigkeit, Widerspruch, Egolosigkeit, Ziellosigkeit.
Das Weib spricht zu ihm: „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge (Berg Garizim. Siehe 5Mo 11,29) angebetet, und ihr sagt, zu Jerusalem sei der Ort, da man anbeten solle.“
Jesus spricht zu ihr: „Weib, glaube mir, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten. Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, dass die wahrhaftigen Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater will haben, die ihn also anbeten. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, beten ihn im Geist und in der Wahrheit an.“
Spricht das Weib zu ihm: „Ich weiß, dass der Messias kommt. Wenn derselbe kommen wird, so wird er’s uns alles verkündigen.“
Jesus spricht zu ihr: „ICH BIN, der mit dir redet.“
Jesus offenbart dieser Frau, die offen für die Wahrheit ist, dass er der Messias ist, d.h. wer offen für die Wahrheit ist, wird Erkenntnis und Erfüllung erlangen.
Da ließ das Weib ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten: „Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Messias sei!“
Da gingen sie aus der Stadt und kamen zu ihm.
Inzwischen kamen seine Jünger und baten ihn und sprachen: „Rabbi, iss!“
Er aber sprach zu ihnen: „Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst.“
Da sprachen die Jünger untereinander: „Hat ihm jemand zu essen gebracht?“
Jesus spricht zu ihnen: „Meine Speise ist die, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, damit ich sein Werk vollbringe.“
Der vergängliche Körper ermöglicht es dem Menschen, Erfahrungen zu machen, durch die er in der Fülle der Erkenntnis wächst.
Bejahe das Leben. Sei aktiv in dieser Welt.
Zeichen und Wunder
Jesus kam abermals nach Kana in Galiläa. Und es war daselbst ein Königlicher, dessen Sohn zu Kapernaum krank lag. Dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa kam, und ging hin zu ihm und bat ihn, dass er hinabkäme und seinem Sohn helfe.
Jesus sprach zu ihm: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht.“
Der Königliche sprach zu ihm: „Herr, komm hinab!“
Jesus spricht zu ihm: „Gehe hin, dein Sohn lebt!“
Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.
Und indem er hinabging, begegneten ihm seine Knechte, verkündigten ihm und sprachen: „Dein Kind lebt. Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber.“
Da merkte der Vater, dass es um die Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: ‚Dein Sohn lebt.‘“
Nicht Zeichen und Wunder zeichnen einen Menschen mit hohem Bewusstsein aus, sondern Ethik, Wachheit und Bewusstheit in Gedanken und Handlungen.
Bergpredigt
Jesus trat auf einen ebenen Platz, wo die Schar seiner Jünger und eine große Menge Volkes von ganz Judäa, von Jerusalem, von Tyros und Sidon war, welche gekommen waren, um ihn zu hören. Und alles Volk trachtete, ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm.
Da Jesus aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm.
Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: „Selig sind die Armen im (schlechten) Geiste; denn das Himmelreich ist ihr.
Wer positiv denkt, ist arm im schlechten Geiste
Selig sind, die da trauern; denn sie sollen getröstet werden.
Leid soll nicht das Leben bestimmen. Leid kann überwunden werden.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Richtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Seid fröhlich und tanzt (griech: agalliao = tanzen vor Freude); denn seht, euer Lohn im Himmel ist groß.
Wer ein höheres Bewusstsein hat, ist glücklich und fühlt sich dadurch Gott nah.
Wer trübselig ist, fühlt sich fern von Gott.
Wer hier fröhlich ist, ist es auch im Himmel. Fröhlichkeit ist Himmel.
Ihr seid das Salz der Erde. Wo nun das Salz dumm wird, womit soll man’s salzen? Es taugt zu nichts.
Der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit (1Kor 2,10).
Vernunft ist die Würzkraft von Liebe und Intuition.
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.
Niemand zündet ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel (Hohlmaß für ca. 10 kg Getreide), sondern auf den Leuchter, damit alle, die hineingehen, das Licht sehen.
Wer sich Ziele setzt und sie verfolgt,
stellt dadurch sein Licht nicht unter den Scheffel.
Also lasst euer Licht vor den Leuten leuchten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Glaubt nicht, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt (sie aufzulösen), der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer diese Gebote aber tut und lehrt (sie zu befolgen), der wird groß heißen im Himmelreich.
Alle Menschen gehen ins Himmelreich, es gibt keine Hölle.
Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser sein wird, als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen (d.h. ihr werdet euer Bewusstsein nicht erhöhen und euch so Gott nicht näher fühlen).
Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dich daselbst erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich habe, so lass allda vor dem Altar deine Gabe und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.
Seid vollkommen, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.
Gerechtigkeit soll objektiv sein.
Suche Wahrheit, nicht Anerkennung.
Wenn du Almosen gibst, sollst du nicht mit der Posaune vor dir herblasen, wie die Heuchler in den Schulen und auf den Gassen tun, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn (die Anerkennung) schon empfangen.
Wer abhängig bleibt von der Anerkennung anderer Menschen, versagt sich selbst innerlich die Anerkennung.
Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, damit dein Almosen verborgen sei; und dein Vater wird dir’s vergelten öffentlich.
Spenden sollen nur aus rein freiwilliger Entscheidung gegeben werden.
Wenn du fastest, sollst du nicht traurig sein wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, damit die Menschen sehen, dass sie fasten. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.
Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, damit die Menschen es nicht merken, dass du fastest, und dein Vater wird dir’s vergelten öffentlich.
Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die gerne in den Schulen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.
Achte auf Deine wahren Absichten.
Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater wird dir’s vergelten öffentlich. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern (griech: battalogesete = schwatzen ohne zu denken) wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel reden.
Darum sollt ihr also beten:
‚Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.‘
Wir sind keine vorprogrammierten Roboter. Wir haben freien Willen. Gott tut nichts gegen den freien Willen und greift dem Menschen nicht vor.
Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn nun dein Auge einfältig ist, so ist dein ganzer Leib licht; so aber dein Auge ein Schalk ist, so ist auch dein Leib finster.
‚Einfältig sein‘ bedeutet Konzentration. Wer sich konzentriert, wird leichter den Zugang zu Lösungen finden.
So schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei. Wenn nun dein Leib ganz erleuchtet ist, dass er kein Stück von Finsternis hat, so wird das Ganze erleuchtet sein, wie wenn ein Licht mit hellem Blitz dich erleuchtet.
Warum sorgt ihr für die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.
‚Nicht für die Kleidung sorgen‘ bedeutet, dass man den Fluss nicht zu schieben braucht. Es genügt, die Hindernisse auf seinem Weg zu beseitigen, dann fließt der Fluss von selbst.
So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen?
Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Richtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.
‚Richtigkeit‘ basiert auf Ethik (nicht morden, nicht stehlen) und Realität.
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es ist eures Vaters Wohlgefallen (griech: eudokeo = gut denken), euch Sein Reich zu geben.“
Armut ist nicht gottgewollt und kein Maßstab für Spiritualität.
Darum sorgt nicht für den andern Morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.
„Sorge dich nicht, lebe!“
Gebt, so wird auch euch gegeben werden. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, womit ihr ausmeßt, wird euch wieder eingemessen werden.
Mag auch ein (geistig) Blinder einem (geistig) Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?
Der Schüler ist nicht besser als sein (blinder) Meister (griech: didaskalos = Lehrer); wenn der Schüler (seine Lehre) vervollkommnet hat, so ist er wie sein Meister.
Was siehst du aber einen Splitter in deines Bruders Auge, und des Balkens in deinem Auge wirst du nicht gewahr? Du Heuchler, zieh zuvor den Balken aus deinem Auge und siehe dann zu, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!
Wer die Welt verändern will, muss bei sich selbst beginnen.
Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen (griech: margarites = Perle) nicht vor die Schweine werfen, damit sie nicht dieselben mit ihren Füßen zertreten und sich wenden und euch angreifen.
Es ist sinnvoll, sich mit seinem Wissen an diejenigen zu richten, die aufgeschlossen sind und lernen wollen.
Bittet, so wird euch gegeben werden; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan werden. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan werden.
Welcher ist unter euch Menschen, wenn ihn sein Sohn bittet um Brot, der ihm einen Stein biete? Wenn denn ihr, die ihr doch arg seid, könnt dennoch euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn darum bitten!
Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen,
das sollt ihr ihnen auch tun.
Wer möchte, dass seine Freunde ihm dabei helfen, Erfolge zu erlangen und Wünsche zu erfüllen, hilft zuerst den Freunden, Erfolg zu erlangen und deren Wünsche zu erfüllen.
Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind.
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Man sammelt keine Feigen von den Disteln. Also ein jeglicher gute Baum bringt gute Früchte; aber ein schlechter Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein schlechter Baum kann nicht gute Früchte bringen.
Die Ergebnisse zeigen, ob die Theorien richtig sind, der Erfolg ist der Maßstab für die Richtigkeit eines Handelns (an den Früchten erkennt man den Baum).
Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatz seines Herzens. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.
Man fühlt und handelt, wie man denkt. Wenn das Herz mit positiven Gedanken erfüllt ist, sind diese der gute Schatz, aus dem gute Handlungen hervorgehen.
Es werden nicht alle, die zu mir sagen: ‚Herr, Herr!‘ ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen meines Vaters im Himmel tun.
Taten zählen, nicht Worte.
Darum, wer diese meine Rede hört und sie tut, den vergleiche ich mit einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baute. Da fiel ein Platzregen, es kamen Wassergüsse und es stießen die Winde an das Haus, aber sie konnten es nicht bewegen; denn es war auf einen Felsen gegründet.
Und wer diese meine Rede hört und sie nicht tut, der ist einem Manne gleich, der sein Haus auf den Sand baute. Da fiel ein Platzregen, es kamen Wassergüsse und es stießen die Winde an das Haus; und sogleich stürzte es ein und tat einen großen Fall.“
Wenn Aktivitäten auf dem Felsen der Weisheit und Liebe begründet sind, findet man einen Sinn im Leben. Dann kann man auch den Winden des Zeitgeistes und den Wassergüssen der leidvollen Gefühle widerstehen.
Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, dass das Volk erstaunt und fassungslos (griech: ekplesso) über seine Lehre war.
Denn er predigte gewaltig und lehrte sie wie einer, der Macht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten und Pharisäer.
Als er aber vom Berg herabging, folgten ihm große Volksmassen.
Und Jesus ging umher in alle Städte und Märkte, lehrte in ihren Schulen und heilte allerlei Krankheit im Volke. Und da er das Volk sah, jammerte ihn desselben; denn sie waren geplagt und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben.
Da sprach er zu seinen Jüngern: „Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“
Sei aktiv und verwirkliche Deine Wünsche, ohne andere Menschen zu verletzen oder zu bestehlen. Ernte die Früchte der Fülle. Nichtstun oder Weltflucht machen auf Dauer elend.
Und Jesus gab seinen Jüngern Macht, dass sie heilten (griech: therapeuo = heilen) allerlei Krankheit.
Ursache und Wirkung
Jesus setzte sich an den See. Und es versammelte sich viel Volks zu ihm, so dass er in ein Schiff trat und sich setzte.
Er lehrte sie vieles durch Gleichnisse und sprach: „Siehe, es ging ein Sämann aus, zu säen. Indem er säte, fiel einiges an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen’s auf.
Einiges fiel in das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und ging bald auf. Als aber die Sonne auf-ging, verwelkte es, weil es nicht Wurzel und Feuchtigkeit hatte. Einiges fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen gleichzeitig auf und erstickten’s, und es brachte keine Frucht.
Einiges fiel auf gutes Land und trug Frucht, einiges hundertfältig, einiges sechzigfältig, einiges dreißigfältig. Wer Ohren hat zu hören, der höre!“
Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist unumstößlich: Wo es Wurzeln gibt, da gibt es Früchte. Gutes Denken und Handeln findet seine Entsprechung in dauerhaftem Erfolg.
Die Jünger traten zu ihm, als er allein war und sprachen: „Warum redest du zu ihnen durch Gleichnisse?“
Jesus antwortete und sprach: „Euch ist es gegeben, das Geheimnis (griech: mysterion) des Reiches Gottes zu verstehen; diesen aber ist es nicht gegeben.
Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen, was er hat.
Wer Fülle verherrlicht, wird Fülle anziehen und Erkenntnis und Erfüllung ernten. Wer Leere und Armut verherrlicht, wird Armut, Pech und Unwissenheit ernten.
Darum rede ich zu ihnen durch Gleichnisse. Denn mit sehenden Augen sehen sie nicht, und mit hörenden Ohren hören sie nicht; denn sie verstehen es nicht. Aber selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören.
Man versteht anfangs oft nur das, was in das gewohnte Denkraster passt.
Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, so kommt der Arge und reißt hinweg, was da gesät ist in sein Herz; und das ist der, bei welchem an dem Wege gesät ist.
Das aber auf das Steinige gesät ist, das ist, wenn jemand das Wort hört und es alsbald aufnimmt mit Freuden; aber er hat nicht Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch; wenn sich Trübsal erhebt um des Wortes willen, so ärgert er sich alsbald.
Das aber unter die Dornen gesät ist, das ist, wenn jemand das Wort hört, und die Sorge dieser Welt erstickt das Wort, und er bringt nicht Frucht.
Das aber in das gute Land gesät ist, das ist, wenn jemand das Wort hört und es versteht und dann auch Frucht bringt; und einer trägt hundertfältig, ein anderer aber sechzigfältig, wiederum ein anderer dreißigfältig.“
Stein: Der Mensch verharrt in gewohnten starren Denkmustern.
Dornen: Der Mensch denkt nach, wird jedoch von Vorbehalten, Ängsten und Sorgen blockiert.
Land: Der Mensch denkt frei und lässt sich nicht durch Ängste oder fehlende Anerkennung beirren und erringt so Erfolg.
Jesus legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: „Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.
Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. Als nun das Kraut wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut (das Unkraut sah dem Weizen anfangs ähnlich).
Vorsicht vor ähnlich aussehenden Dingen/Situationen/Erfahrungen. Orientiere Dich an der objektiven Realität.
Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: ‚Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?‘
Der Hausvater sprach zu ihnen: ‚Das hat der Feind getan.‘
Der vermeintliche Feind ist hier die Realität, die nicht berücksichtigt worden war. Realität ist jedoch nicht aktiv, sondern passiv. Die Realität ist kein Feind, wenn man ihre Gesetze beachtet. Wenn man sie sich zunutze macht, anstatt sie zu bekämpfen, ist Erfolg vorprogrammiert.
Bewusstheit gegenüber der Realität ist unabdingbar.
Da sagten die Knechte: ‚Willst du, dass wir hingehen und es aufsammeln?‘
Er sprach: ‚Nein! Damit ihr nicht mit dem selben zugleich auch den Weizen ausreißt, wenn ihr das Unkraut aufsammelt. Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um der Ernte Zeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündel; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheune.‘“
Unkraut von Weizen zu unterscheiden bedeutet, die richtige Vorgehensweise auszuarbeiten, die zum Ziel führt. Die richtige Vorgehensweise beruht auf den Gesetzen der Realität.
Da ließ Jesus das Volk von sich und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: „Erkläre uns das Geheimnis vom Unkraut auf dem Acker.“
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: „Des Menschen Sohn ist’s, der da guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reiches. Das Unkraut sind die Kinder der Bosheit. Die Gerechten werden leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Habt ihr das alles verstanden?“
Sie sprachen: „Ja, Herr.“
Logik ist der Baustein des Verstandes
Es begab sich, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, ging er von dannen und kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Schule.
Viele, die ihn hörten, verwunderten sich über seine Lehre und sprachen: „Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben worden ist? Und wie geschehen denn solche Wunder durch seine Hände? Ist er nicht eines Zimmermanns Sohn, ein Sohn Mariens, ein Bruder des Jakobus, des Josef, des Simon und des Juda? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher hat er denn dies alles?“ Und sie ärgerten sich an ihm.
Dieser Satz ist ein ‚argumentum ad hominem‘, ein Fehlschluss in der Logik. Er ist ein Argument gegen den Menschen. In diesem Fehlschluss wird versucht, eine Idee zu vernichten, nicht, indem Argumente gegen diese Idee vorgebracht werden, sondern, indem der Mensch, der diese Idee vorbringt, angegriffen wird. Die Wahrheit oder Falschheit einer Idee basiert aber auf Tatsachen der Logik, nicht auf der Persönlichkeit des Menschen, der die Idee vorträgt.
Heuchelei
Da kamen zu Jesus die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem und sprachen: „Warum verstoßen deine Jünger gegen die Regeln der Alten? Sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.“
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: „Warum verstoßt denn ihr gegen Gottes Gebot und folgt euren eigenen Regeln?
Denn Mose hat geboten: ‚Du sollst Vater und Mutter ehren.‘
Ihr aber lehrt: Der tut wohl, der zum Vater oder Mutter spricht: ‚Wenn ich das Unterhaltsgeld an Gott statt an dich gebe, so ist dir’s viel nütze.‘
Damit geschieht es, dass niemand hinfort seinen Vater oder seine Mutter ehrt, und also habt ihr Gottes Gebot ungültig gemacht durch eure eigenen Regeln, die ihr gegeben habt.
Wer Discretio (Unterscheidungsvermögen) besitzt, kann einen echten von einem falschen Propheten unterscheiden.
Ihr Heuchler, treffend hat Jesaja von euch geweissagt: ‚Dieses Volk naht sich zu mir mit seinem Munde und ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir; aber vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.‘ Denn ihr verlasset Gottes Gebot und haltet der Menschen Traditionen (griech: paradosis = Aufsatz, Regel, Tradition): das Waschen der Krüge und Becher. Und vieles andere dergleichen Traditionen tut ihr.“
Und Jesus rief das Volk zu sich und sprach zu ihm: „Hört zu und versteht es! Was zum Munde eingeht, das verunreinigt den Menschen nicht; sondern was zum Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen.“
Wort, Glaube und Tat müssen identisch sein.
Ethische Basisprinzipien
Als er nun vom Volke hinweg, in ein Haus gegangen war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: „Weißt du auch, dass sich die Pharisäer ärgerten, als sie das Wort hörten?“
Aber Jesus antwortete und sprach: „Lasset sie fahren! Sie sind blinde Blindenleiter. Wenn aber ein Blinder den andern leitet, so fallen sie beide in die Grube.“
Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: „Erkläre uns dieses Gleichnis.“
Und Jesus sprach: „Seid ihr denn auch noch unverständig? Was zum Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, (die zu) Mord, Diebstahl und Rufmord (führen). Das sind Stücke, die den Menschen verunreinigen. Aber essen mit ungewaschenen Händen verunreinigt den Menschen nicht.“
Die zwei Hauptprinzipien der Ethik sind das „Recht auf Leben“ und das „Recht auf Eigentum“.
Orientierung an der Realität
Da traten die Pharisäer und Sadduzäer zu ihm; die versuchten ihn und forderten, dass er sie ein Zeichen vom Himmel sehen ließe.
Jesus aber antwortete und sprach: „Wenn ihr eine Wolke vom Westen her aufgehen seht, so sprecht ihr gleich: ‚Es kommt ein Gewitter‘ (griech: ombros), und es geschieht so. Und wenn ihr den Südwind wehen seht, so sprecht ihr: ‚Es wird heiß werden‘, und es geschieht so.
Die Welt geht nach Gesetzmäßigkeiten, nicht nach Willkür. Alles ist erklärbar, wenn unser Geist die dahinterstehenden Naturgesetze verstanden hat. Das Gesetz der Kausalität ist fundamental.
Ihr Heuchler! Die Wetterlage der Erde und des Himmels könnt ihr beurteilen; wie erkennt ihr aber die Zeichen der Zeit nicht? Warum beurteilt ihr aber nicht selbst, was richtig ist zu tun?“
Benutze Deinen Verstand richtig und handle nach objektiven Prinzipien.
Und Jesus stieg wieder in das Schiff. Als seine Jünger hinübergefahren waren, hatten sie vergessen, Brot mit sich zu nehmen.
Sie hatten die Lehre nicht verinnerlicht (d.h. vergessen, das Brot mitzunehmen). Sie redeten wie üblich nach dem alten Verständnis. Man kann das alte Haus nicht verlassen, bevor man ein neues Haus gebaut hat.
Jesus aber sprach zu ihnen: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welches ist die Heuchelei.“
Da diskutierten sie bei sich selbst und sprachen: „Das wird’s sein, dass wir nicht Brot mit uns genommen haben.“
Die Jünger verstehen die Worte Christi zuerst nur buchstäblich. Die Worte Christi können aber auf verschiedenen Ebenen verstanden werden.
Als das Jesus merkte, sprach er zu ihnen: „Ihr Kleingläubigen, was bekümmert ihr euch doch, dass ihr nicht Brot mit euch genommen habt. Versteht ihr denn nicht, dass ich euch nicht sage vom Brot, wenn ich sage: ‚Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!‘“
Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, dass sie sich vor dem Sauerteig des Brots hüten sollten, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.
Kompetente Arbeit
Jesus sprach zu seinen Jüngern: „Lasst eure Lichter brennen und seid gleich den Knechten, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sie zu Tische setzen und ihnen dienen.
So aber der Knecht in seinem Herzen sagen wird: ‚Mein Herr verzieht zu kommen‘, und fängt an, die Knechte und Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken, so wird des Knechtes Herr kommen an dem Tage, da er sich’s nicht versieht, und wird ihn bestrafen.
Der Knecht aber, der seines Herrn Willen weiß und hat nicht nach seinem Willen getan, der wird harte Strafe leiden müssen. Der es aber nicht weiß, hat aber getan, was strafbar ist, wird wenig Strafe leiden (3Mo 5,17). Denn wer viel Macht hat (griech: didomi = geben, Macht haben), bei dem wird man viel (Ehrlichkeit) verlangen; und welchem die Menschen viel zum Aufbewahren gegeben haben (griech: paratithemi = jemandem etwas, z.B. Geld oder Waren anzuvertrauen), von dem wird man viel (zur Rückgabe) fordern.“
Zuverlässige und kompetente Arbeit, bewusst ausgeführt, adelt den Menschen. Solche Arbeit schenkt Selbstwertgefühl und Erfolg und höheres Bewusstsein
Steuern I
Als die Jünger Jesu nun nach Kapernaum kamen, gingen zu Petrus, die die Doppeldrachme Silber (griech: didrachmon) einnahmen, und sprachen: „Pflegt euer Meister nicht die Doppeldrachme Silber zu geben?“
Er sprach: „Ja.“
Und als er heimkam, kam ihm Jesus zuvor und sprach: „Was glaubst du, Simon? Von wem nehmen die Könige der Erde den Zoll oder die Steuer (griech: kensos = Steuer, Tribut)? Von ihren Bürgern (griech: huios = Kind, Bürger) oder von den Fremden?“
Da sprach zu ihm Petrus: „Von den Fremden.“
Jesus sprach zu ihm: „Also sind die Bürger frei. Damit wir sie aber nicht ärgern, so gehe hin an das Meer und wirf die Angel, und den ersten Fisch, der herauffährt, den nimm; und wenn du seinen Mund auftust, wirst du einen Stater Silber (vier Drachmen Silber) finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich.“
Eigenschaften der Kinder
Die Jünger traten zu Jesu und sprachen: „Wer ist doch der Größte im Himmelreich?“
Jesus rief ein Kind (griech: paidion) zu sich und stellte das mitten unter sie und sprach: „Wahrlich ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt (griech: strepho = zurückkehren) und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. Seht zu, dass ihr nicht jemand von diesen Kleinen verachtet.“
Kinder sind wissbegierig (wie der 12-jährige Jesus im Tempel), lebensbejahend und frei von negativen Denkgewohnheiten/Konditionierungen. Das ist ein Bewusstseinszustand, der größte Erkenntnis verspricht.
Metanoia –Erneuerung des Geistes
Es nahten sich ihm die Zöllner und Sünder, um ihn zu hören.
Die Pharisäer und Schriftgelehrten sprachen: „Dieser nimmt sich der Sünder an und isst mit ihnen.“
Christus sprach zu ihnen: „Des Menschen Sohn ist gekommen, selig zu machen, das verloren ist. Was glaubt ihr? Wenn irgend ein Mensch hundert Schafe hätte und eins unter ihnen sich verirrte: Lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte?
Und wenn er’s findet, wahrlich ich sage euch, er freut sich darüber mehr als über die neunund-neunzig, die nicht verirrt sind.
Es wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der sich verwandelt (griech: metanoeo).
Also ist’s nicht der Wille eures Vaters im Himmel, dass eines von diesen Kleinen verloren werde.
Niemand ist verloren oder kommt gar in eine Erfindung, die Hölle genannt wird. Alle Menschen leben in Gottes Sinne ewig und ihre Heimat ist der Himmel.
Oder welches Weib ist, die zehn Drachmen Silber hat, wenn sie eine verliert, die nicht ein Licht anzünde und kehre das Haus und suche sorgfältig, bis dass sie sie finde? Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: ‚Freuet euch mit mir; denn ich habe meine Drachme Silber gefunden, die ich verloren hatte.‘
Also auch, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen, der sich verwandelt (griech: metanoeo).“
Liebe
Christus sagte zu ihnen dieses Gleichnis: „Ein Mensch hatte zwei Söhne.
Und der jüngste unter ihnen sprach zu dem Vater: ‚Gib mir, Vater, den Anteil des Vermögens, das mir gehört.‘ (Ein Drittel des Vermögens gehört ihm. Siehe 5Mo 21,17).
Und er teilte ihnen das Vermögen. Und nicht lange danach sammelte der jüngste Sohn alles zusammen und zog ferne über Land; und er verschwendete daselbst sein Erbteil.
Als er nun all das Seine verzehrt hatte, ward eine große Hungersnot im ganzen Land, und er fing an, an Hunger zu leiden. Und er ging hin und arbeitete für einen Bürger des Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Schweine zu hüten. Und er begehrte, seinen Hunger mit den Schoten des Johannisbrotbaumes zu stillen, die die Schweine aßen (denn für seinen Hirtendienst erhielt er sehr wenig zu essen); aber niemand (von den anderen Mitarbeitern, die die Aufgabe hatten, die Schweine zu füttern, nachdem er sie nach Hause getrieben hatte,) gab sie ihm.
Da ging er in sich und sprach: ‚Wie viel Tagelöhner hat mein Vater, die Brot die Fülle haben, und ich verderbe im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: ‚Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir und bin nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner!‘
Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater. Er lief ihm entgegen und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn.
Der Sohn aber sprach zu ihm: ‚Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße…‘
Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: ‚Bringt ihm das beste Kleid hervor und zieht es ihm an, und gebt ihm einen Fingerreif (Anerkennung) an seine Hand und Schuhe (= Freiheit; Sklaven trugen keine Schuhe) an seine Füße, und bringt ein gemästet Kalb her und schlachtet’s; lasst uns essen und ausgelassen (griech: euphraino) sein!‘
Und sie fingen an zu feiern.
Aber der älteste Sohn war auf dem Felde. Und als er nahe zum Hause kam, hörte er das Gesänge (griech: symphonia = Musik) und den Tanz (griech: choros = Tanz); und er rief einen der Knechte zu sich und fragte, was das bedeute.
Dieser aber sagte ihm: ‚Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat ein gemästet Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder hat.‘
Da wurde der älteste Sohn zornig und wollte nicht hineingehen. Darum ging sein Vater heraus und bat ihn.
Er aber antwortete und sprach zum Vater: ‚Siehe, so viel Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten; und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, hast du ihm ein gemästet Kalb geschlachtet.‘
Der Vater aber sprach zu ihm: ‚Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich und ausgelassen sein; denn dieser dein Bruder war verloren und ist wieder gefunden.‘“
Es gibt keinen Anlass zu Neid und Missgunst, da jeder Mensch das gleiche Potenzial zu Glück, Erkenntnis und Erfüllung in sich trägt. Das irdische Glück hängt nur davon ab, wie er dieses Potenzial nutzt. Wer die ganze Zeit glücklich ist, braucht nicht neidisch sein auf andere, die ebenfalls das Glück finden, sondern kann sich mit ihnen freuen.
Verstärkung der Energie
Jesus sprach: „Weiter sage ich euch: Wo zwei unter euch eins werden auf Erden, worum es ist, dass sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!
Menschen, die sich im gleichen guten Geist treffen, können sich in ihren Zielen verstärken.
Vergebung
Petrus sprach: „Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, wenn er wider mich sündigt? Siebenmal?“
Jesus sprach zu ihm: „Ich sage dir nicht siebenmal, sondern siebzig mal siebenmal.
Ein selbstbewusster Mensch ist in der Lage, immer wieder zu verzeihen.
Darum ist das Himmelreich gleich einem König, der mit seinen Knechten Rechenschaft halten wollte. Und als er anfing, kam ihm einer vor, der ihm zehntausend Talente schuldig war. (1 Talent Silber ist 6000 Denare Silber, d.h. 10.000 Talente Silber sind 60 Millionen Denare Silber). Da er’s nun nicht bezahlen konnte, befahl der Herr, ihn und sein Weib und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und an ihn zu bezahlen.
Der Knecht fiel vor ihm nieder und betete ihn an und sprach: ‚Herr, habe Geduld mit mir, ich will dir’s alles bezahlen.‘
Es erbarmte sich der Herr über diesen Knecht, er gab ihn frei, und die Schuld erließ er ihm auch.
Derselbe Knecht ging hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare Silber schuldig war; und er griff ihn an und sprach: ‚Bezahle mir, was du mir schuldig bist!‘
Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: ‚Habe Geduld mit mir; ich will dir’s alles bezahlen.‘
Der Knecht wollte aber nicht, sondern ging hin und warf den Mitknecht ins Gefängnis, bis dass er bezahlte, was er schuldig war.
Ein Schuldner ist ein Sklave des Gläubigers.
Als aber seine Mitknechte solches sahen, wurden sie sehr betrübt und kamen und erzählten ihrem Herrn alles, was sich begeben hatte.
Da rief der Herr seinen Knecht zu sich und sprach zu ihm: ‚Du, alle diese Schuld habe ich dir erlas-sen, weil du mich batest; solltest du dich denn nicht auch erbarmen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe?‘
Dankbarkeit gegenüber anderen ist Balsam für die eigene Seele. „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das sollt ihr ihnen auch tun.“
Zeitgeist
Es war aber nahe der Juden Fest, die Laubhütten.
Da sprachen seine Brüder zu ihm: „Mache dich auf von hier und gehe nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust.“ Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.
Da spricht Jesus zu ihnen: „Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie, denn ich zeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind.“
Die Welt hasst nicht diejenigen, die dem Zeitgeist entsprechen, jedoch jene, die dem Zeitgeist widerstehen und objektiv sind.
Umgang mit Kritik
Es begab sich aber, dass Jesus sich wendete, um nach Jerusalem zu gehen. Und er sandte Boten vor sich hin; die gingen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, dass sie ihm Herberge bestellten.
Und die Samariter nahmen ihn nicht an, weil er nach Jerusalem gehen wollte.
Als aber das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: „Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre.“
Jesus aber wandte sich um und sprach: „Wisst ihr nicht, welch Geistes Kinder ihr seid? Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten.“
Das zweite Kennzeichen von echtem Selbstbewusstsein: Harmonie. Das innere Gleichgewicht wird von Negativitäten nicht gestört. Niemand kann Dich beleidigen, wenn Du es in Deinem Geist nicht zulässt. Ein Adler fängt keine Fliegen.
Und sie gingen in ein anderes Dorf.
Jesus zog selbst hinauf zu dem Feste. Und es war ein großes Gemurmel von ihm unter dem Volk.
Denn einige sprachen: „Er ist wunderbar (griech: agathos)“; andere aber sagten: „Nein, er verführt das Volk.“
Niemand aber redete frei von ihm, um der Furcht willen vor den Judeanern. Aber mitten im Fest ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte.
Und die Judeaner verwunderten sich und sprachen: „Wie versteht dieser die Schrift, da er sie doch nicht gelernt hat?“
Mancher fühlt sich leicht angegriffen oder verführt, wenn die Wahrheit den alten Denkgewohnheiten widerspricht.
Jesus antwortete ihnen und sprach: „Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich aus mir selbst rede. Wer aus sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaft, und es ist keine Ungerechtigkeit in ihm.
Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet ein rechtes Urteil.“
Richte objektiv, stärke Dein Unterscheidungsvermögen.
Zu der Stunde freute sich Jesus im Heiligen Geist und sprach: „Ich preise dich, Vater und Herr des Himmels und der Erde, dass du solches verborgen hast den Schriftgelehrten, und hast es offenbart den Kindern. Ja, Vater, also war es wohlgefällig vor dir.“
Kinder sind vertrauensvoll und lernbereit. Sie sind nicht heuchlerisch und schämen sich nicht zu fragen, wenn sie etwas nicht wissen.
Nächstenliebe
Und siehe, da stand ein Gesetzesgelehrter auf, testete ihn und sprach: „Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?“
Jesus aber sprach zu ihm: „Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du?“
Er antwortete und sprach: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten als dich selbst.“
Jesus aber sprach zu ihm: „Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben.“
Der Gesetzesgelehrte aber wollte sich als gerecht zeigen und sprach zu Jesus: „Wer ist denn mein Nächster?“
Da antwortete Jesus und sprach: „Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unterwegs unter die Räuber; die schlugen ihn und gingen davon und ließen ihn schwer verletzt liegen.
Jerusalem, symbolisch die Stadt des Friedens, stellt inneren und äußeren Reichtum dar. Wenn Dein Bewusstsein nicht wach ist, verlässt Du Jerusalem und wanderst sozusagen nach Jericho. Jericho ist die Stadt des konditionierten Geistes und der leidvollen Gefühle. Dort werden Dich die Räuber angreifen. Die Räuber sind z.B. Gewalt, Neid, Rachsucht, Meinungsunfreiheit, negative Rituale und Konditionierungen, Diebstahl.
Es begab sich aber zufällig, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er auf die andere Straßenseite und an ihm vorbei (griech: antiparerchomai). Desgleichen auch ein Levit; er kam zu der Stätte und sah ihn und ging auf die andere Straßenseite und vorbei.
Der Priester und Levit stellen die starren Rituale und Gesetze der Religionen dar. Sie nehmen oft keine Rücksicht auf den Geist der Liebe, der den Gesetzen und Ritualen erst Sinn gibt. Der Priester und der Levit entfernen sich mehr und mehr von höherem Bewusstsein (Jerusalem).
Ein Samariter aber reiste und kam dahin; und als er ihn sah, ward er von Mitleid gerührt.
Der Samariter ging von Jericho nach Jerusalem. Er hat das ‚Öl‘ der Liebe und den ‚Wein‘ der Weisheit bei sich, die ihn vor den ‚Räubern‘ schützen.
Er ging zu ihm, verband ihm seine Wunden (griech: trauma) und goss darein Öl und Wein (Liebe und Weisheit) und hob ihn auf sein Tier und führte ihn in das Gasthaus und trug Sorge für ihn.
Nur freiwillige Hilfe, die ohne die negativen Schwingungen der Pflicht und des Zwangs ist, hilft den Menschen.
Am folgenden Tag gab er dem Wirt zwei Denare Silber und sprach zu ihm: „Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.“
Welcher glaubst du, der unter diesen Dreien der Nächste gewesen sei dem, der unter die Räuber gefallen war?“
Der Nächste ist der verletzte Mann oder der physische Körper. Falsche Gedanken (die Räuber) schlagen den Körper. Sie machen geistig, psychisch und physisch leistungsunfähig.
Der Nächste ist aber auch der Samariter. Mit dem Öl der Liebe und dem Wein des ewigen Lebens wird man von dem Nächsten (auf menschlicher Ebene von liebenden Mitmenschen, auf höherer Ebene stellt der Samariter den Heiligen Geist dar) betreut.
Der Gesetzesgelehrte sprach: „Der die Barmherzigkeit an ihm tat.“
Da sprach Jesus zu ihm: „So gehe hin und tue desgleichen!“
Aber viele vom Volk glaubten an ihn und sprachen: „Wenn der Messias kommen wird, wird er auch mehr Zeichen tun, als Jesus tut?“
Und es kam vor die Pharisäer, dass das Volk solches von ihm murmelte. Da sandten die Pharisäer und Hohenpriester Knechte aus, um ihn zu verhaften.
Nur reine Wahrheit kann den Erkenntnisdurst stillen
Aber am letzten Tage des Festes, der am herrlichsten war, trat Jesus auf, rief und sprach: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, aus dessen Leib werden von innen Ströme des lebendigen Wassers fließen.“
Viele nun vom Volk, die diese Rede hörten, sprachen: „Dieser ist wahrlich der Prophet.“
Andere sprachen: „Er ist der Messias.“
Einige aber sprachen: „Soll der Messias aus Galiläa kommen?“
Es wollten aber einige ihn greifen; aber niemand legte die Hand an ihn.
Die Knechte kamen zu den Hohenpriestern und Pharisäern und diese sprachen zu den Knechten: „Warum habt ihr Jesus nicht gebracht?“
Die Knechte antworteten: „Es hat nie ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.“
Da antworteten ihnen die Pharisäer: „Seid ihr auch verführt? Glaubt denn irgendein Oberster oder Pharisäer an Christus? Nur das verfluchte Volk, das nichts vom Gesetz weiß, tut’s.“
Nulla poena sine lege (Keine Strafe ohne Gesetz)
Nikodemus, (er ist jetzt von Neuem geboren), der (damals) bei der Nacht zu Jesus kam, spricht zu den Pharisäern und Hohenpriestern: „Richtet unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verhört und erkennt, was er tut?“
Sie antworteten und sprachen zu ihm: „Bist etwa auch du ein Galiläer? Forsche und siehe, aus Galiläa steht kein Prophet auf.“
Und jeder ging also heim.
Jesus aber ging an den Ölberg. Und frühmorgens kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie.
Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten ein Weib zu ihm, welches beim Ehebruch verhaftet worden war, stellten es in die Mitte und sprachen zu ihm: „Meister, dieses Weib ist auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche zu steinigen; was sagst du?“
Das sprachen sie aber, um ihn zu versuchen, damit sie eine Sache gegen ihn hätten. Aber Jesus bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“
(Nach dem Gesetz mussten die Zeugen selbst ohne Schuld, also glaubwürdig sein. Jesus wusste, dass das nicht der Fall war und sprach diesen Satz aus, um die Frau vor der Todesstrafe zu retten.)
Und bückte sich wieder nieder (damit diese ihr Gesicht wahren konnten) und schrieb auf die Erde. Als sie aber das hörten (und sahen, was er geschrieben hatte), gingen sie hinaus, von ihrem Gewissen überführt, einer nach dem andern, von den Ältesten bis zu den Geringsten; und Jesus ward allein gelassen und das Weib, das in der Mitte stand.
Jesus aber richtete sich auf; und da er niemanden sah als das Weib, sprach er zu ihr: „Weib, wo sind sie, deine Verkläger? Hat dich niemand verurteilt?“
Sie aber sprach: „Herr, niemand.“
Jesus aber sprach: „So verurteile ich dich auch nicht; gehe hin und weiche in Zukunft nicht mehr vom Ziel ab (griech: hamartano = nicht ins Schwarze treffen, das Ziel verfehlen, in der Bibel meist mit ‚sündigen‘ übersetzt)!“
Jesus redete abermals zu den Pharisäern und sprach: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Da sprachen die Pharisäer zu ihm: „Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis (griech: martyrion) ist nicht wahr.“
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: „Wenn ich auch von mir selbst Zeugnis gebe, so ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleisch; ich richte niemand. Wenn ich aber richte, so ist mein Urteil recht.“
Das Licht der Liebe und Weisheit führt heraus aus der Finsternis der Anhaftigkeit an falsche Konzepte.
Die Pharisäer aber fragten Jesus: „Wer bist du denn?“
Und Jesus sprach zu ihnen: „Erstlich der, der ich mit euch rede. Ich habe viel von euch zu reden und zu richten; aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört habe, das rede ich in der Welt.
Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater lässt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“
Da er solches redete, glaubten viele an ihn.
Das dritte Kennzeichen von echtem Selbstbewusstsein ist: Kontakt mit der Realität. Du hast immer Kontakt zur Realität. Das ist die Bedeutung davon, dass Christus auch Menschensohn genannt wird.
Jesus sprach nun zu den Judeanern, die an ihn glaubten: „So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
Und sie antworteten ihm: „Wir sind Abrahams Samen, sind niemals jemandes Knecht gewesen; wie sprichst du denn: ‚Ihr sollt frei werden‘?“
Man ist nicht frei, solange man ein Knecht der eigenen negativen Konditionierungen und des Zeitgeistes ist, auch wenn man fälschlicherweise denkst, man sei bereits frei. Ein geistiger Sklave, der sich aber frei fühlt, ist ein Feind der Freiheit.
Jesus sprach: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer Schulden macht, der ist der Schulden (griech: hamartia = das Ziel verfehlen, Fehler machen, üblicherweise als ‚Sünde‘ übersetzt) Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause; der Sohn bleibt ewiglich. So euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei.
Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wenn jemand mein Wort hält, der wird ewiglich leben.
So ich mich selber lobe, so ist mein Lob (griech: doxa, engl. glory) nichts. Es ist aber mein Vater, der mich lobt, von welchem ihr sprecht, er sei euer Gott; und kennt ihn nicht, ich aber kenne ihn und halte sein Wort. Abraham, euer Vater, ward glücklich, dass er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich.“
Da sprachen die Judeaner zu ihm: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?“
Jesus sprach zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, ICH BIN.“
Und er sagte zu seinen Jüngern: „Ich sage euch aber wahrlich, dass einige sind von denen, die hier stehen, die das Reich Gottes sehen werden.“
Es begab sich, dass Jesus Petrus, Johannes und Jakobus zu sich nahm und auf einen Berg ging, zu beten.
Und als er betete, ward er verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und sein Kleid wurde weiß als ein Licht und glänzte.
Im Anfang war das Wort, und das Wort (griech: logos) war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe erschaffen, und ohne dasselbe ist nichts erschaffen, was erschaffen ist.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht überwältigt. Christus war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.
Das Wort war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe erschaffen; und die Welt kannte es nicht. Er kam in seine Heimat und die Seinen nahmen ihn nicht an. Wie viele ihn aber annahmen, denen gab er Recht, Kinder Gottes zu werden, die an seine Macht glauben.
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit voller Charisma und Wahrheit.
Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche waren Mose und Elia; die erschienen in Klarheit und redeten von dem Ausgang, welchen er zu Jerusalem erfüllen sollte.
Petrus aber, und die mit ihm waren, waren voll Schlafs (Unbewusstheit). Da sie aber aufwachten, sahen sie seine Klarheit und die zwei Männer bei ihm stehen.
Es begab sich, als sie (Mose und Elia) von ihm wichen, sprach Petrus zu Jesu: „Meister, hier ist gut sein. Lasset uns drei Hütten machen: Dir eine, Mose eine und Elia eine.“
Und er wusste nicht, was er redete.
Als er noch also redete, siehe, da überschattete sie (Mose und Elia) eine lichte Wolke.
Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: „Dies ist mein liebes Kind, das sollt ihr hören.“
Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr.
Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: „Steht auf, und fürchtet euch nicht!“
Als sie aber ihre Augen aufhoben (Erkenntnis erlangten), sahen sie niemand, denn Jesus allein.
Wir haben eine Seele, die im Kind frei ist von Konditionierungen. Das Licht ist immer von Anfang an da. Das menschliche Gehirn muss aber reifen und Erfahrungen sammeln. So entstehen auch negative Konditionierungen. Christus nennt sie den ‚Scheffel‘, unter dem das Licht verborgen ist. Durch den ‚Scheffel‘ kommt die Finsternis. Durch die Beseitigung der falschen Konditionierungen durch den bewussten, erwachsenen (‚erwachten‘) Menschen kann der Heilige Geist in der Seele wirken. So entwickelt die Seele eine höhere Stufe des Bewusstseins. Das ist der Sinn des Lebens. Dies kann durch das Wort (d.h. die Lehre Christi) bewirkt werden.
Das Wort ist der Geist Gottes. Es existiert vor der Schöpfung. Stufe um Stufe erkennt der Mensch die höheren Wahrheiten. Der Sinn des Lebens wird dadurch erreicht, dass die Seele auf der Basis der ethischen Prinzipien menschliche Erfahrungen sammelt.
Erfahrung
Es geschah aber am folgenden Tag, als sie von dem Berge kamen, kam ihnen entgegen viel Volks.
Und siehe, ein Mann unter dem Volk rief und sprach: „Herr, erbarme dich über meinen Sohn! Denn er ist ein Epileptiker. Er fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser; und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihm nicht helfen.“
Jesus aber antwortete und sprach: „Bringt ihn hierher!“
Sie brachten ihn, und der Knabe ward gesund zu derselben Stunde.
Da traten zu ihm seine Jünger besonders und sprachen: „Warum konnten wir die Krankheit nicht heilen?“
Jesus aber antwortete ihnen: „Um eures Unglaubens willen.
Glaube und Wissen müssen durch Erfahrung verinnerlicht werden.
Denn wahrlich ich sage euch: So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: ‚Hebe dich von hinnen dorthin!‘, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein. Alle Dinge sind möglich dem, der glaubt.“
Einsichten
Und Jesus ging vorüber und sah einen, der blind geboren war.
Seine Jünger fragten ihn und sprachen: „Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?“
Jesus antwortete: „Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern dass die Werke Gottes an ihm offenbar würden. Ich muss wirken die Werke desjenigen, der mich gesandt hat.
Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.“
Einsichten und Erkenntnisse sind das Licht der Welt. Die hohe Erkenntniskraft Jesu basiert auf seinem Wissen um sein ewiges Leben, auf seiner Liebe zum Leben und zu den Menschen, auf Beachtung der Realität, auf Bejahung der Fülle des irdischen Lebens und auf Weisheit, die durch das Erfahrung und das Wissen um die Dinge entsteht.
Als er solches gesagt hatte, spuckte er auf die Erde und machte einen Lehmbrei aus dem Speichel und schmierte den Lehmbrei auf des Blinden Augen und sprach zu ihm: „Gehe hin zu dem Teich Siloah, (d.h. übersetzt ‚gesandt, weggeschickt, in diesem Sinne wurde die Krankheit ‚weggeschickt‘) und wasche dich!“
Da ging er hin und wusch sich und kam sehend.
Leid hat seine Ursache hier in diesem Leben und kann überwunden werden.
Und Jesus sprach: „Ich bin zum Gericht auf diese Welt gekommen, auf dass, die da nicht sehen, sehend werden (Erkenntnis erlangen).“
Und solches hörten einige der Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: „Sind wir denn auch blind?“
Jesus sprach zu ihnen: „Wärt ihr blind, so hättet ihr keine Schuld. Nun behauptet ihr aber ‚Wir sind sehend.‘ Darum bleibt eure Schuld.“
Einsicht ist der erste Schritt zur Freiheit von falschen Glaubenssätzen.
Da sprach Jesus wieder zu ihnen: „Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben, und es haben überreich.
Auf Ethik basierendes weltliches Leben ist spirituell. Ein in diesem Sinne spiritueller Mensch ist innerlich und äußerlich überreich. Er bejaht das Leben und genießt dankbar die innere und äußere Fülle. Wer nach ethischen Prinzipien lebt, ist spirituell.
Verantwortung
Ich bin der gute Hirte. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, und dem die Schafe nicht zugehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt und zerstreut die Schafe. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt und ich den Vater kenne.“
Ein Mietling flüchtet vor dem Leid (Wolf), der gute Hirte überwindet das Leid.
Es ward aber Kirchweihe zu Jerusalem und war Winter.
Und Jesus wandelte im Tempel in der Halle Salomos, und sprach: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie; und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
Man erkennt das ewige Leben nach und nach, indem man den Prinzipien der Ethik, Realität und Lebensbejahung folgt und so immer mehr Erkenntnis gewinnt.
Die Judeaner sprachen: „Du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.“
Jesus antwortete ihnen: „Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: ‚Ich habe gesagt: Ihr seid Götter‘[1]?
Sprecht ihr denn zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: ‚Du lästerst Gott‘, weil ich sage: ‚Ich bin Gottes Sohn‘? Wenn ich die Werke meines Vaters nicht tue, dann braucht ihr nicht an mich zu glauben; tue ich sie aber, so glaubt den Werken, obwohl ihr mir nicht glaubt.“
Eine Wirkung (Werk) basiert auf einer Ursache. Die Wirkung ist sichtbar und objektiv beurteilbar. Eine göttliche Wirkung basiert auf göttlichem Geist.
Ausdauer
Es waren aber zu der Zeit einige dabei, und Jesus sagte ihnen dieses Gleichnis: „Einer hatte einen Feigenbaum, der in seinem Weinberge gepflanzt war; und er kam und suchte Frucht darauf, und fand sie nicht.
Da sprach er zu dem Weingärtner: ‚Siehe, ich bin nun drei Jahre lang alle Jahre gekommen und habe Frucht gesucht auf diesem Feigenbaum, und finde sie nicht. Haue ihn ab!‘
Der Weingärtner aber antwortete und sprach zu ihm: ‚Lass ihn noch dieses Jahr. Ich dünge ihn, damit er Frucht bringt. Wenn nicht, so haue ihn danach ab.‘“
Sei ausdauernd; gib nicht zu schnell auf.
Lebensplanung
Es lief das Volk zu und kamen einige Tausend zusammen; und Jesus wandte sich und sprach zu ihnen: „Wer ist aber unter euch, der einen Turm bauen will, der nicht zuvor die nötigen Kosten berechnet, ob er’s habe, hinauszuführen?
Damit nicht, wenn er Grund gelegt hat und den Bau nicht vollenden kann, alle, die es sehen, fangen an, ihn zu verspotten, und sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, und kann’s nicht vollenden.‘“
Lebensplanung soll realistisch sein. Unüberlegte Schulden schaden dem Menschen. Im Leben und beim Schach gewinnt derjenige, der vorausschauend handelt.
Vertrauenswürdigkeit
Ein andermal sprach Jesus: „Wer im geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht.
Kleinigkeiten machen Vollkommenheit aus, aber Vollkommenheit ist keine Kleinigkeit.
Loyalität
Kein Knecht (griech: doulos; lat: servus, Sklave) kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern vernachlässigen.“
Die Realität kennt keine Widersprüche.
Verantwortung für den Lebenspartner
Das alles hörten die Pharisäer auch, und sie waren geizig und verspotteten ihn.
Und Jesus sprach zu ihnen: „Ihr seid’s, die ihr tut, als seid ihr gerecht vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen.“
Die Pharisäer wollten ihn versuchen und sprachen zu ihm: „Ist’s auch recht, dass sich ein Mann scheide von seinem Weibe wegen irgendeinem Grund?“
Jesus antwortete ihnen: „Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen männlich und weiblich geschaffen hat? Nun (in der Lebenspartnerschaft) sind sie nicht zwei, sondern eins. Was nun Gott verbunden hat, das soll der Mensch nicht trennen.“
Da sprachen sie: „Warum hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden?[2]“
Er sprach zu ihnen: „Mose hat euch erlaubt zu scheiden von euren Weibern wegen eures Herzens Härtigkeit; von Anbeginn aber ist’s nicht also gewesen.“
Manche Gesetze großer Lehrer sind nur für die Menschen ihrer Zeit gegeben worden. Zu Mose Zeit hatten die Männer ihre Frauen willkürlich verlassen, und diese waren ohne Ehre und Versorgung zurück geblieben. Mit dem Scheidebrief hatte Mose den Frauen Rechte zuerkannt. Die Männer durften sich nun offiziell von den Frauen trennen, mussten aber für sie sorgen. Von Anbeginn aber sollte es so sein, dass Mann und Frau sich lieben und ehren und füreinander sorgen.
Veränderungen
Jesus sprach: „Sind nicht des Tages zwölf Stunden? Wer des Tages wandelt, der stößt sich nicht; denn er sieht das Licht dieser Welt. Wer aber des Nachts wandelt, der stößt sich; denn es ist kein Licht in ihm.
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben.“
Positive Veränderung und Wachstum geschehen im Licht der Erkenntnis. In der Finsternis der leidvollen Konditionierungen erfolgt kein positiver Wandel. Christus symbolisiert die Auferstehung zu neuem, erweitertem, erhöhtem Bewusstsein auf der Erde, die glückliches Leben zur Folge hat.
Jesus sprach zu seinen Jüngern: „Hütet euch! Wenn dein Bruder an dir sündigt, so ermahne ihn (liebevoll); und wenn es ihn reut, vergib ihm.“
Als Jesus aber gefragt wurde von den Pharisäern: „Wann kommt das Reich Gottes?“, antwortete er ihnen und sprach: „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: ‚Siehe hier!‘, oder: ‚Da ist es!‘ Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig (griech: entos = innen) in euch.“
Das Glück liegt im Menschen selbst.
Achtung und Respekt
Jesus sagte aber zu einigen, die sich selbst vermaßen, dass sie spirituell wären, und die die andern verachteten, dieses Gleichnis:
‚Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, zu beten, einer ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.
Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst also: ‚Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich habe.‘
Und der Zöllner stand von ferne, wollte auch seine Augen nicht zum Himmel aufheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: ‚Gott, sei mir Sünder gnädig!‘
Ich sage euch: Dieser ging hinab gerechtfertigt in sein Haus vor jenem.“
Man wird nicht groß werden, indem man andere Menschen verachtet oder klein macht.
Kindsein
Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, dass er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an.
Aber Jesus sprach: „Lasst die Kindlein und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn für solche ist das Himmelreich. Wahrlich ich sage euch: Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“
Und legte die Hände auf sie und zog von dannen.
Nimm das Leben an wie ein Kind. Lache, sei aktiv, wissbegierig und begeistert. Bejahe des Leben aus vollem Herzen.
Erhabenheit
Als er hinausgegangen war auf den Weg, lief einer (aus der Menge, die Jesu nachfolgte) herzu, kniete vor ihn und fragte ihn: „Guter Meister, was soll ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?“
Jesus sprach zu ihm: „Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott. Du weißt ja die Gebote wohl: ‚Du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemand täuschen; ehre Vater und Mutter.‘“
Da sprach der Jüngling zu ihm: „Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf; was fehlt mir noch?“
Als Jesus das hörte, sprach er zu ihm: „Es fehlt dir noch eins. Verkaufe alles, was du hast, und gib den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach!“
Als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt von ihm; denn er hatte viele Güter (lebens- und selbstverachtende Denkgewohnheiten).
Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, denn dass ein Reicher (hier: reicher Pharisäer) ins Reich Gottes komme.“
Reichtum allein macht nicht glücklich – Armut auch nicht. Der Himmel lässt sich nicht erkaufen – weder durch Reichtum noch durch Armut. Armut ist nicht der Maßstab für höhere Spiritualität.
Die vier Grade der Erhabenheit:
- äußere Armut und innere Armut (arm und unehrlich)
- äußerer Reichtum und innere Armut (reich und unehrlich)
- äußere Armut und innerer Reichtum, (arm und ehrlich)
- äußerer Reichtum und innerer Reichtum (reich und ehrlich)
Als seine Jünger das hörten, verwunderten sie sich sehr und sprachen: „Ja, wer kann denn selig werden (ins Himmelreich kommen)?“
Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: „Bei den Menschen ist’s unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich.“
Armut ist nicht die Eintrittskarte in den Himmel. Bei Gott kommen alle Menschen in den Himmel.
Hingabe
Es war aber nahe das Ostern der Juden; und es gingen viele aus der Gegend hinauf nach Jerusalem vor Ostern, dass sie sich reinigten. Sechs Tage vor Ostern kam Jesus nach Bethanien, wo Maria (nicht Maria Magdalena) und Martha waren. Daselbst machten sie ihm ein Abendmahl, und Martha diente. Lazarus aber war einer von denen, die mit zu Tische saßen.
Maria nahm ein Pfund Salbe von unverfälschter, köstlicher Narde, salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber war voll vom Aroma der Salbe.
Da sprach einer seiner Jünger, Judas, Simons Sohn, Ischariot, der ihn hernach verriet: „Warum ist diese Salbe nicht für dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben?“
Unterscheide Heiligkeit von Scheinheiligkeit.
Das sagte er aber nicht, dass er nach den Armen fragte; sondern er war ein Dieb und hatte den Geldbeutel und trug, was gegeben wurde.
Grundprinzip der Ethik: Du sollst nicht stehlen (Recht auf Eigentum).
Da sprach Jesus: „Lass sie in Frieden! Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; und ihr könnt ihnen, (wenn ihr wollt), Gutes tun. Mich aber habt ihr nicht allezeit.“
Am folgenden Tag, als viel Volk aufs Fest gekommen war, und hörte, dass Jesus nach Jerusalem käme, nahmen sie Palmenzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: „Hosianna! (hebr. für ‚Jesus lebe hoch‘; hebr. hallelujah = Gelobt sei Gott). Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!“
Jesus aber fand ein Eselein und ritt darauf; wie denn geschrieben steht: ‚Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, reitend auf einem Eselsfüllen.‘[3]
Und als er nach Jerusalem kam, erregte sich die ganze Stadt und sprach: „Wer ist der?“
Das Volk aber sprach: „Das ist Jesus, der Prophet von Nazareth aus Galiläa.“
Der ‚Ritt auf dem Eselsfüllen‘ symbolisiert die irdische Inkarnation der menschlichen Seele. Ein Tier steht für das Erdenleben, deshalb auch die Geburt Jesu in einem Stall bei Ochse und Esel.
Jesus ging zum Tempel Gottes hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer und sprach zu ihnen: „Es steht geschrieben: ‚Mein Haus soll ein Bethaus heißen‘; ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.“
Als Jesus in den Tempel kam, traten zu ihm, als er lehrte, die Hohenpriester (unter anderen Kaiphas und dessen Schwiegervater Hannas) und die Ältesten im Volk und die Gesetzeskundigen und sprachen (ihn in seiner Predigt unterbrechend): „Aus was für Macht tust du das? Und wer hat dir die Macht gegeben?“
Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: „Ich will euch auch eine Frage stellen, wenn ihr mir das sagt, so will ich euch auch sagen, aus was für Macht ich das tue: Woher war die Taufe des Johannes? War sie vom Himmel oder von den Menschen?“
Da dachten sie bei sich selbst und sprachen: ‚Sagen wir, sie sei vom Himmel gewesen, so wird er zu uns sagen: Warum glaubtet ihr ihm denn nicht? Sagen wir aber, sie sei von Menschen gewesen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten; denn es hält Johannes für einen Propheten.‘
Und sie antworteten Jesu und sprachen: „Wir wissen’s nicht.“
Da sprach Jesus zu ihnen: „So sage ich euch auch nicht, aus was für Macht ich das tue.“
Lass Dich nicht durch falsche Kritik verunsichern.
Taten
Und Christus fing an, in Gleichnissen zu ihnen zu reden.
Er sprach: „Was meint ihr aber? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zu dem ersten und sprach: ‚Mein Sohn, gehe hin und arbeite heute in meinem Weinberg.‘
Er antwortete aber und sprach: ‚Ich will’s nicht tun.‘
Danach reute es ihn und er ging hin. Und der Mann ging zum andern und sprach gleichalso.
Dieser antwortete aber und sprach: ‚Herr, ja!‘
Er ging aber nicht hin. Welcher unter den Zweien hat des Vaters Willen getan?“
Die Hohenpriester und die Ältesten im Volk sprachen zu ihm: „Der erste.“
Taten sagen mehr als Worte:
An den Taten (Früchten) erkennt man den Menschen (Baum).
Jesus sprach zu ihnen: „Wahrlich ich sage euch: Die Zöllner und Huren mögen wohl eher ins Himmelreich kommen als ihr. Johannes kam zu euch und lehrte euch den rechten Weg, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm.
Ehrlichkeit
Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausvater, der pflanzte einen Weinberg und führte einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm (um nach den ‚Dieben‘ Ausschau halten zu können) und verpachtete ihn den Weingärtnern und verreiste.
Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, dass sie seine Früchte empfingen. Da nahmen die Weingärtner seine Knechte; sie schlugen sie, und ließen sie leer abziehen. Abermals sandte er andere Knechte, mehr denn der ersten waren; und sie taten ihnen gleichalso.
Danach sandte er seinen Sohn zu ihnen und sprach: ‚Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.‘
Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: ‚Das ist der Erbe.‘
Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus. Wenn nun der Herr des Weinberges kom-men wird, was wird er diesen Weingärtnern tun?“
Sie sprachen zu ihm: „Er wird die Bösewichte hart bestrafen und seinen Weinberg anderen Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben.“
Arbeite gründlich. Übervorteile andere nicht.
Und als die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten, verstanden sie, dass er von ihnen redete. Und sie trachteten danach, wie sie ihn griffen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.
Da gingen die Pharisäer hin und hielten einen Rat, wie sie ihn in seiner Rede fangen könnten. Und sandten zu ihm ihre Jünger samt des Herodes Dienern.
(Die Herodianer hatten sich der herodianischen Königsfamilie ergeben. Sie billigten eine gewaltige Einmischung des Staates in die kirchlichen Angelegenheiten und die Verwendung der kirchlichen Güter zu Staatszwecken. Die Pharisäer und die Herodianer sandten ihre jungen Schüler als Spitzel zu Christus, um durch den Schein von Einfalt und Wissbegierde der jungen Schüler eine gegen ihn verwendbare Antwort aus Christus herauszulocken, z.B. „Nein, es ist nicht recht, dass man dem Kaiser den Zins gibt“. Sodann würden sie gegen ihn losgehen können.)
Steuern II
Und sie sprachen: „Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und du fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. Darum sage uns, was meinst du? Ist’s recht, dass man dem Kaiser den Zins gebe, oder nicht?“
(„Sie nahen sich zu mir mit ihrem Munde und ehren mich mit ihren Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.“ …)
Als nun Jesus ihre Schalkheit merkte, sprach er: „Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? Zeigt mir die Zinsmünze!“
Und sie reichten ihm einen Denar Silber hin.
Jesus aber sprach zu ihnen: „Wessen ist das Bild und die Überschrift?“
Sie antworteten: „Des Kaisers.“
Da sprach Jesus zu ihnen: „So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“
(Nach dem alten jüdischen Gesetz gehörte alles Gott, also nichts dem Staat.)
Als sie das hörten, verwunderten sie sich, und sie ließen ihn und gingen davon.
Und als das Volk solches hörte, erstaunte es sich über seine Lehre.
Liebe
Die Pharisäer versammelten sich. Und sie stellten ihm nach und sandten Laurer aus, die sich stellen sollten, als wären sie heilig, um ihn in der Rede zu fangen, damit sie ihn der Obrigkeit und Gewalt des Statthalters überliefern könnten.
Und einer unter ihnen, ein Gesetzesgelehrter, fragte ihn, um ihn zu versuchen: „Meister, welches ist das erste aller Gebote im Gesetz?“
Jesus aber sprach zu ihm: „‘Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte‘. Dies ist das erste und größte Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘. In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“
Das vierte Kennzeichen von echtem Selbstbewusstsein: Liebe.
Liebe Dich selbst, bzw. Gott in Dir. Nur dann kannst du auch die anderen lieben.
Der Schriftgelehrte sprach: „Gut, oh Meister, hast du geredet in Wahrheit.“
Alsdann redete Jesus zu den Scharen und zu seinen Jüngern: „Auf dem Stuhl des Moses sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer. Tut alles, was sie euch sagen; nach ihren Werken aber sollt ihr nicht tun; denn sie sagen es wohl, tun es aber nicht. Sie legen schwere Lasten auf die Schultern der Menschen; sie aber wollen dieselben nicht mit ihrem Finger bewegen.
Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die da gern in langen Kleidern einhertreten wollen (um sich damit ein besonderes Ansehen zu verschaffen). Sie fressen der Witwen Häuser unter dem heuchlerischen Vorwand langer Gebete.
Schwer verständliche Sätze sind wie trübe Flüsse: Man merkt nicht, wenn sie flach sind.
Die werden desto schwerere Strafe empfangen. Sie lassen sich gerne auf dem Markte grüßen und von den Leuten Meister nennen. Ihr aber sollt euch nicht Meister nennen lassen.“
Jesus sprach: „Weh euch, Schriftgelehrte! Ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen! Ihr kommt nicht ins Himmelreich, und die hinein wollen, lasst ihr nicht hineingehen. Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Zehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel, und vernachlässigt das Wichtigste im Gesetz, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und die Treue (griech: pistis = Glaube, Treue). Ihr verblendeten Leiter, die ihr Mücken (im Getränk) aussiebt und (aber) Kamele verschluckt (indem ihr die größten Fehler und Ungerechtigkeiten begeht)!
Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln von außen rein haltet, inwendig aber ist’s voll Raubes und Fraßes! Meint ihr, dass es inwendig rein sei, wenn’s von außen rein ist? Reinige zum ersten das Inwendige an Becher und Schüssel, damit auch das Auswendig rein werde! Von außen scheint ihr den Menschen spirituell, aber inwendig seid ihr voller Heuchelei und Untugend.“
Sei innerlich frei von Heuchelei und Anhaftigkeit an negative Ideen.
Da Jesus aber solches zu ihnen sagte, fingen an die Schriftgelehrten und Pharisäer, hart auf ihn zu dringen und ihm mit mancherlei Fragen zuzusetzen, und lauerten auf ihn und suchten, ob sie etwas erjagen könnten aus seinem Munde, dass sie eine Sache wider ihn hätten.
Und Jesus ging hinweg von dem Tempel, und seine Jünger traten zu ihm.
Jesus aber sprach zu ihnen: „Viele werden sich ärgern und werden sich untereinander verraten und werden sich untereinander hassen.
Wenn die Werte verfallen gibt es keinen Sinn im Leben.
Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen.
Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig.
Lasse Dich nicht vom Leid bestimmen.
Wo aber ein Aas ist, da sammeln sich die Geier.“
Das Aas ist nicht da, weil die Geier da sind, sondern die Geier sind da, weil das Aas da ist.
Verwechsle nicht Ursache und Wirkung.
Die Pharisäer aber sprachen untereinander: „Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach!“
Jesus sprach: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt’s allein; wo es aber erstirbt, so bringt es viele Früchte.
Das Potenzial des Menschen kann den Sinn im Leben entfalten, wenn er die Anhaftigkeit an negative Gefühle und Konditionierungen, die sein Potenzial umhüllen, loslässt, so wie das Weizenkorn seine Hülle verliert in der Erde, um zu keimen.
Wandelt, solange ihr das Licht habt. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. Glaubt an das Licht, solange ihr es habt, damit ihr des Lichtes Kinder seid.“
Solches redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen. Doch auch der Obersten glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie’s nicht, dass sie nicht in den Bann getan würden.
Klugheit
Und Jesus lehrte des Tages im Tempel; des Nachts aber ging er hinaus und blieb über Nacht am Ölberg. Und alles Volk machte sich früh auf zu ihm, im Tempel ihn zu hören.
Jesus sprach: „Dann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleich sein, die ihre Lampen nahmen und gingen aus, dem Bräutigam entgegen.
Aber fünf unter ihnen waren töricht, und fünf waren klug. Die törichten nahmen Öl in ihren Lampen; aber sie nahmen nicht Öl mit sich. Die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren Lampen. Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle müde und schliefen ein.
Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: ‚Siehe, der Bräutigam kommt; geht hinaus, ihn zu empfangen!‘
Da standen diese Jungfrauen alle auf und zündeten ihre Lampen an. Die törichten aber sprachen zu den klugen: ‚Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen verlöschen.‘
Da antworteten die Klugen und sprachen: ‚Es wird nicht für uns und euch ausreichen; geht aber hin zu den Verkäufern und kauft für euch selbst.‘
Und während sie hingingen, zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür ward verschlossen. Darum seid ihr alle Zeit wach.“
Das fünfte Kennzeichen von echtem Selbstbewusstsein: Wachsamkeit.
Der Geist ist jederzeit bereit, den Heiligen Geist zu empfangen.
Talente
Jesus sprach: „Ein Mensch rief seine Knechte und tat ihnen seine Güter aus; und einem gab er fünf Talente, dem andern zwei, dem dritten eines, einem jeden nach seinem Vermögen, und er verreiste bald.
Da ging der hin, der fünf Talente empfangen hatte, und handelte mit ihnen und gewann andere fünf Talente. Desgleichen, der zwei Talente empfangen hatte, gewann auch zwei andere. Der aber eines empfangen hatte, ging hin und verbarg seines Herrn Geld.
Über eine lange Zeit kam der Herr dieser Knechte und hielt Rechenschaft mit ihnen.
Da trat herzu, der fünf Talente empfangen hatte, und legte andere fünf Talente dar und sprach: ‚Herr, du hast mir fünf Talente gegeben; siehe da, ich habe damit andere fünf Talente gewonnen.‘
Da sprach sein Herr zu ihm: ‚Gut, du gerechter und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!‘
Da trat auch herzu, der zwei Talente erhalten hatte, und sprach: ‚Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; siehe da, ich habe mit ihnen zwei andere gewonnen.‘
Sein Herr sprach zu ihm: ‚Gut du gerechter und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!‘
Da trat auch herzu, der ein Talent empfangen hatte, und sprach: ‚Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist: Du erntest, wo du nicht gesät hast; und ich fürchtete mich (dass ich nicht fähig wäre, einen Gewinn zu erzielen, oder, wenn ich es versuchte, den Einsatz verspielen könnte), ging hin und verbarg das Talent in die Erde. Siehe, da hast du das Deine.‘
Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: ‚Du Schalk! Dachtest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht gestreut habe? Darum nehmt von ihm das Talent und gebt es dem, der zehn Talente hat.
Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er zu haben scheint, genommen werden.‘“
Das sechste Kennzeichen von echtem Selbstbewusstsein: Bejahung des Lebens.
Du bejahst Dein Leben, die Schöpfung Gottes und die Dir von Ihm gegebenen Talente. Du setzt Dir Ziele nach ethischen Prinzipien und Du erfährst auf der Erde die Fülle des Lebens. Es gibt dann keine Trennung zwischen spirituellen und materiellen Aktivitäten, wenn diese auf guten Werten basieren. Durch die Benutzung und Entwicklung Deiner Talente findest Du einen Sinn im Leben. Stelle Dein Licht nicht unter den Scheffel.
Unendliches Bewusstsein
Jesus aber sprach: „Ich bin gekommen in die Welt, ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. Und wer meine Worte hört, und bewahrt sie nicht, den werde ich nicht richten; denn ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt selig mache.
In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten. Und wo ich hin gehe, das wisst ihr, und den Weg wisst ihr auch.“
Spricht zu ihm Thomas: „Herr, wir wissen nicht, wo du hin gehst; und wie können wir den Weg wissen?“
Jesus spricht zu ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“
Jesus spricht zu seinen Jüngern: „Wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater. Und von nun an kennt ihr Ihn und habt Ihn gesehen. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun.
Bewusstsein ist unendlich steigerbar.
Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun. Ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Betreuer (griech: paracletos = Tröster, Fürsprecher) geben, dass er bei euch bleibe ewiglich: den Geist der Wahrheit, welchen die (gottfeindliche) Welt nicht empfangen kann; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennt ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich aber nicht liebt, der hält meine Worte nicht.
Aber der Betreuer, der Heilige Geist, welchen mein Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt habe.
Der Heilige Geist ist in Dir. Er zeigt sich u.a. durch Logik, Verstand, Weisheit, Glück, Realitätsliebe, Verantwortungsbewusstsein, Ethik, Liebe, Frieden.
Frieden
Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz fürchte sich nicht.
Innerer Friede macht stark.
Ich bin der rechte Weinstock, und mein Vater der Weingärtner. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.
Gleichwie die Rebe keine Frucht bringen kann von sich selbst, es sei denn, sie bleibe am Weinstock, also auch ihr nicht, es sei denn, ihr bleibt in mir. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.
Gleichwie mich mein Vater liebt, also liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe!
So ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in Seiner Liebe. Solches rede ich zu euch, auf dass meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.
Die tiefe Liebe Christi zu den Menschen verbindet die Menschen mit Christus.
Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich habe von meinem Vater gehört, habe ich euch kundgetan.
Wenn aber der Betreuer kommen wird, welchen ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird zeugen von mir.
Solches habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht in die Irre geführt werdet. (griech: scandalizo = in die Falle locken).
Sie werden euch in den Bann tun. Es kommt aber die Zeit, dass wer euch tötet, wird meinen, er tue Gott einen Dienst daran.
Der Glaube des Fanatikers ist wie ein dünner Zuckerguss auf einer bitteren Pille des Zweifels. Wenn von Andersdenkenden ein bisschen am Guss gekratzt wird, wird die bittere Pille offenbar. Fanatiker identifizieren sich mit Ritualen.
Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.
Falsche Denkgewohnheiten können nur nach und nach überwunden werden.
Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.
Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Das siebte Kennzeichen von echtem Selbstbewusstsein: Glückseligkeit.
Deine Essenz ist Freude, die aus dem Heiligen Geist entspringt; sie überwindet die leidvollen Gefühle. Du meisterst das Leid, ohne dass Du vor dem Leid flüchten mußt. Du lässt Dich nicht vom Leid bestimmen.
Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei, denn er selbst, der Vater, hat euch lieb.
Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in sein Eigentum, und mich allein lasset. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Solches habe ich mit euch geredet, dass ihr in mir Frieden habt. In der Welt gibt es Leid (griech: thlipsis); aber seid mutig, ich habe die Welt (d.h. das Leid) überwunden, so lasst es nicht zu, dass die Welt (das Leid) euch überwindet. So seid nun wach allezeit und betet.“
Ostern
Es kam nun der Tag der süßen Brote, an welchem man das Osterlamm opfern musste.
Jesus sandte Petrus und Johannes und sprach: „Geht hin, bereitet uns das Osterlamm, damit wir’s essen.“
Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte und bereiteten das Osterlamm.
18 Uhr
Am Abend setzte Jesus sich zu Tische mit den Zwölfen. Und er sprach zu ihnen: „Mich hat herzlich verlangt, dies Osterlamm mit euch zu essen.“
Jesus nahm das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: „Nehmet hin und esset. Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Andenken.“
Das Brot wurde geteilt, und jeder von den Jüngern nahm ein Stück davon. Das Brot stellt die geistigen Vitalstoffe, d.h. die Einsichten und Weisheiten dar, die zu ‚Metanoia‘, zur Verwandlung und Erneuerung des Geistes führen.
Desgleichen nahm Jesus auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und sprach: „Trinket alle daraus. Das ist der Kelch, das neue Testament in meinem Blut.“
Das Blut stellt den Heiligen Geist dar, der zur Erkenntnis und Loslösung von selbstverachtendem Denken führt.
Und Jesus ging hinaus nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber seine Jünger nach.
Und er riss sich von ihnen einen Steinwurf weit und kniete nieder und betete.
Freitag, 1 Uhr morgens
Dann stand er auf von dem Gebet und kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu ihnen: „Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallt!“
Sei allezeit wachsam.
Als er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölf einer, und mit ihm eine große Schar, mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volks.
Und der Hohepriester sprach zu Jesus: „Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du seist Christus, der Sohn Gottes.“
Jesus sprach zu ihm: „Du sagst es.“
Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: „Er hat Gott gelästert! Was bedürfen wir weiteres Zeugnis? Siehe, jetzt habt ihr seine Gotteslästerung gehört.“
3 Uhr morgens
Des Morgens aber führten die Hohenpriester und die Ältesten des Volks Jesus hin und überantworteten ihn dem Statthalter Pontius Pilatus.
4 Uhr morgens
Pilatus sprach: „Bist du der Juden König?“
Jesus antwortete: „Redest du das von dir selbst, oder haben’s dir andere von mir gesagt?“
Deine Gedanken sind oft nicht die eigenen Gedanken. Sie können von anderen kommen. Sei wachsam.
Pilatus antwortete: „Bin ich ein Judeaner? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan?“
Jesus antwortete: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen.“
So sprach Pilatus zu ihm: „So bist du dennoch ein König?“
Jesus antwortete: „Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“
Spricht Pilatus zu ihm: „Was ist Wahrheit?“
Und Pilatus überantwortete Jesus, dass er gekreuzigt würde. Und sie nahmen Jesus und führten ihn hin.
Es folgte ihm aber nach ein großer Haufe Volks und Weiber, die beklagten und beweinten ihn.
9 Uhr morgens
Die Kriegsknechte kreuzigten Jesus und mit ihm die anderen zu beiden Seiten, Jesus aber mitteninne.
Jesus aber sprach: „Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun!“
Das achte Kennzeichen von echtem Selbstbewusstsein: Verzeihen.
Du hegst keinen Groll und keine Rachsucht.
15 Uhr
Um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sprach: „Eli, Eli, lemana shabakthani!“[4], das ist: ‚Mein Gott, hebe mich auf zu dir!“
Und Jesus rief (ein letztes Mal) laut und sprach: „Vater, in deine Hände erhebe ich meinen Geist.“
Vertraue Gott.
Und siehe, ein Mann mit Namen Josef, ein Ratsherr, (er war Mitglied das Synhedrins und Jünger Jesu) der war ein reicher, gerechter Mann und hatte ihren Rat und Handel nicht bewilligt. Er war von Arimathia, der Stadt der Juden. Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man solle ihn ihm geben.
Josef nahm ihn ab, wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in ein gehauenes Grab, darin niemand je gelegen hatte. Es folgten aber die Weiber nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa. Sie kehrten aber um. Und den Sabbat über waren sie still nach dem Gesetz.
Sonntag, 5 Uhr morgens
Am ersten Tag der Woche kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, und sieht, dass der Stein vom Grabe hinweg war. Maria weinte draußen. Als sie nun weinte, sieht sie zwei Engel in weißen Kleidern sitzen.
Diese sprachen zu ihr: „Frau, was weinst du?“
Sie spricht zu ihnen: „Sie haben meinen Gebieter (griech: kurios, Herr; Gebieter) weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“
Und als sie das sagte, wandte sie sich zurück und sieht Christus stehen und weiß nicht, dass es Jesus Christus ist.
Spricht Christus zu ihr: „Frau (griech. gyne, Frau, weibl. Wesen; Ehefrau), was weinst du? Wen suchst du?“
Sie meint es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: „Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hin gelegt hast, damit ich ihn holen kann.“
Spricht Christus zu ihr: „Maria!“
Da wandte sie sich um und spricht zu ihm: „Rabbuni (griech. rhabbouni, mein Gebieter)!“
Maria Magdalena kommt und verkündigt den Jüngern: „Ich habe den Herrn gesehen.“
15 Uhr
Und siehe, zwei von ihnen (aus der Gruppe derer, die schon an Jesus glaubten) gingen an demselben Tage nach Emmaus, das elf Kilometer von Jerusalem entfernt war. Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten.
Und es geschah, als sie so redeten und befragten sich miteinander, nahte sich Christus zu ihnen und wandelte mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten.
Christus sprach aber zu ihnen: „Was sind das für Reden, die ihr zwischen euch haltet unterwegs?“
Kleophas, einer von ihnen, sagte: „Jesus von Nazareth, ein Prophet, ist gekreuzigt. Wir hatten gehofft, dass er es wäre, der Israel erlöste.“
Christus aber fing an von Mose und allen Propheten und legte ihnen alle Schriften aus, die von ihm gesagt waren. Und sie kamen nahe zum Dorf, wo sie hineingingen; und Christus wollte weitergehen.
Christus wollte ihnen die Gelegenheit geben, ihn zum Bleiben einzuladen. Er drängt sich nicht auf. Er respektiert ihren freien Willen. Auch Erkenntnisse drängen sich dem Menschen nicht auf. Der Mensch ist immer frei, sie ‚einzuladen‘, das heißt, nach ihnen zu streben.
Aber sie baten ihn inständig und sprachen: „Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt.“
Und es geschah, als Christus mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten Christus. Jesus aber wurde für sie unsichtbar. (griech: aphantos = unsichtbar)
Sie sprachen untereinander: „Brannte nicht unser Herz in uns, während er mit uns auf dem Wege redete und uns die Schrift erschloss?“
Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten wieder nach Jerusalem und fanden die Elf, und die bei ihnen waren, versammelt.
Sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie sie Jesus Christus am Brotbrechen erkannt hatten.
Da sie aber davon redeten, trat Christus selbst mitten unter sie und sprach: „Friede sei mit euch!“
Sie waren erschrocken und fürchteten sich, und meinten, sie sähen einen Geist.
Und Christus sprach zu ihnen: „Warum seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße: Ich bin’s selber.“
Als er das sagte, zeigte er ihnen Hände und Füße.
Als sie aber vor Freuden noch nicht glaubten und sich verwunderten, sprach Christus zu ihnen: „Habt ihr etwas zu essen?“
Und sie legten ihm ein Stück von gebratenem Fisch und Honigwaben vor. Und er nahm’s und aß vor ihnen.
Da er nun auferstanden war, gedachten seine Jünger daran, dass er ‚Brecht diesen Tempel, und am dritten Tage will ich ihn aufrichten‘ gesagt hatte. Also verstanden sie, dass er von dem Tempel seines Leibes gesprochen hatte.
Christus sprach aber zu ihnen: „Das sind die Worte, die ich zu euch sagte, als ich noch bei euch war; denn es muss alles erfüllt werden, was von mir im Gesetz Mose’s, in den Propheten und in den Psalmen geschrieben ist.“
Da öffnete Christus ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden, und er sprach zu ihnen: „Also ist’s geschrieben, und also musste Jesus leiden und am dritten Tage auferstehen. Ihr aber seid des alles Zeugen. Ich will auf euch die Verheißung meines Vaters senden. Ihr aber sollt in der Stadt Jerusalem bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit der Kraft aus der Höhe.
Und siehe, ich bin allezeit bei euch.“
Da Christus das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: „Nehmet hin den Heiligen Geist!“
Das neunte Kennzeichen von echtem Selbstbewusstsein: Weisheit.
Du hast Weisheit und Kraft. Du setzt Dir Ziele. Jedesmal, wenn Du durch Fehler oder Leid herunterfällst, stehst Du erfahrener wieder auf und machst mit neuem Mut und besserem Verständnis weiter.
Danach offenbarte sich Christus abermals den Jüngern am See Tiberias auf folgende Weise:
Es waren beieinander Simon Petrus und einige andere Jünger.
Spricht Simon Petrus zu ihnen: „Ich will hin fischen gehen.“
Sie sprechen zu ihm: „Auch wir wollen mit dir gehen.“
Sie gingen hinaus und traten in das Schiff alsbald; und in derselben Nacht fingen sie nichts. Als es aber jetzt Morgen war, stand Jesus am Ufer; aber die Jünger erkannten nicht, dass es Jesus war.
Spricht Christus zu ihnen: „Kinder, habt ihr nichts zu essen?“
Sie antworteten ihm: „Nein.“
Er aber sprach zu ihnen: „Werft das Netz zur Rechten des Schiffs, so werdet ihr finden.“
Sie warfen das Netz und konnten’s nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische.
Da spricht der Jünger, welchen Jesus Christus liebhatte (Johannes), zu Petrus: „Es ist der Herr!“
Da Simon Petrus hörte, dass es der Herr war, zog er das Hemd an; denn er war nackt. (griech: gymnos = nackt).
Als sie nun an Land gingen, sahen sie Kohlenfeuer angelegt und Fische darauf und Brot dabei.
Spricht Jesus zu ihnen: „Bringt her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!“
Simon Petrus stieg ins Schiff und zog das Netz ans Ufer. Und obwohl es hundertunddreiundfünfzig große Fische waren, zerriss das Netz nicht.
Spricht Jesus zu ihnen: „Kommt und haltet das Mahl!“
Da nimmt Jesus Christus das Brot und gibt es ihnen, und ebenso auch die Fische.
Mit den neuen, stabilen, richtigen „Netzen“ (neuen, richtigen Gedanken) fängt der Mensch nun die größten Fische (Glück, Weisheit, Fülle), die seine Seele und seinen Geist nähren.
Gehe nach der Realität, um „Fische“ zu fangen.
Jesus Christus führte sie aber hinaus bis nach Bethanien und hob die Hände auf und segnete sie.
Und es geschah, während er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf in den Himmel.
Die Jünger aber beteten Christus an und kehrten mit großer Freude wieder nach Jerusalem zurück. Sie waren täglich im Tempel und priesen und lobten Gott.
Das erneuerte Bewusstsein führt ins Himmelreich.
Auch viele andere Zeichen tat Christus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, dass ihr glaubt, Jesus sei der Messias, der Sohn Gottes, und dass ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.
Lebe!
Die Kennzeichen von Selbstbewusstsein
Das erste Kennzeichen von Selbstbewusstsein ist Freiheit. Du lässt die falschen Denkgewohnheiten los, d. h. Du bist wieder neu geboren im Heiligen Geist. Dann erkennst Du das Reich Gottes. Es manifestiert sich durch innere und äußere Fülle, Weisheit, Glückseligkeit, Liebe.
Das zweite Kennzeichen von Selbstbewusstsein ist Harmonie. Dein Gleichgewicht wird von Negativitäten nicht gestört. Niemand kann Dich beleidigen, wenn Du es in Deinem Geist nicht zulässt. Ein Adler fängt keine Fliegen.
Das dritte Kennzeichen von Selbstbewusstsein ist Kontakt mit der Realität. Du hast immer Kontakt zur Realität. Christus ist sowohl Gottes Sohn als auch Menschensohn.
Das vierte Kennzeichen von Selbstbewusstsein ist Liebe. Liebe Dich selbst, bzw. das Göttliche in Dir. Nur dann kannst du auch die anderen lieben.
Das fünfte Kennzeichen von Selbstbewusstsein ist Wachsamkeit. Dein Geist ist jederzeit bereit, den Heiligen Geist zu empfangen.
Das sechste Kennzeichen von Selbstbewusstsein ist die Bejahung des Lebens. Du bejahst Dein Leben, die Schöpfung Gottes und die Dir von Ihm gegebenen Talente. Du setzt Dir Ziele nach ethischen Prinzipien und Du erfährst auf der Erde die Fülle des Lebens. Es gibt dann keine Trennung zwischen spirituellen und materiellen Aktivitäten, wenn diese auf ethischen Werten basieren. Durch die Benutzung und Entwicklung Deiner Talente findest Du einen Sinn im Leben. Stelle Dein Licht nicht unter den Scheffel.
Das siebte Kennzeichen von Selbstbewusstsein ist Glückseligkeit. Deine Essenz ist Freude, die aus dem Heiligen Geist entspringt; sie überwindet die leidvollen Gefühle. Du meisterst das Leid, ohne dass Du vor dem Leid flüchten mußt. Du lässt Dich nicht vom Leid bestimmen.
Das achte Kennzeichen von Selbstbewusstsein ist Verzeihen. Du hegst keinen Groll und keine Rachsucht.
Das neunte Kennzeichen von Selbstbewusstsein ist Weisheit. Du hast Weisheit und Kraft. Du setzt Dir Ziele. Jedesmal, wenn Du durch Fehler oder Leid herunterfällst, stehst Du erfahrener wieder auf und machst mit neuem Mut und Verständnis weiter.
[1] Psalm 82,6
[2] 5 Mo 24,1
[3] Sach 9,9
[4] George Lamsa, Holy Bible
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