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Subjektivismus

Ein Subjektivist gibt zu, dass er glaubt, sein eigenes Bewusstsein schaffe die Realität, und dass das Bewusstsein eines anderen Menschen eine andere Realität schaffe. Man erkennt den Subjektivisten daran, dass er sagt: „Das ist wahr für dich, aber nicht für mich.“

Seine Sicht ist nicht A=A.

Seine Sicht ist: A=A für dich, es mag vielleicht nicht-A für mich sein, und es mag A und gleichzeitig nicht-A für ihn sein, und es mag weder A noch nicht-A für sie sein.

A ist nicht A, sondern es ist das, was irgend jemand möchte, dass es ist.

Subjektivisten sagen Ihnen Sätze, die wahr für manche sind und nicht wahr für andere. Aber dass das in Realität nicht sein kann, werden Sie erkennen:

Der Subjektivist sagt

  • „Manche Menschen mögen Broccoli. Das ist wahr für manche und nicht wahr für andere.“

Diese Feststellung soll eine Feststellung der Tatsache sein, dass etwas wahr sein kann für einige und nicht wahr für andere.

Die Logik verbietet jedoch nicht, dass eine bestimmte Charakteristik von Mitgliedern einer Klasse bejaht und von anderen nicht bejaht wird. Das ist kein Beispiel für eine Feststellung, die wahr ist für einige und nicht wahr für andere.

Die Aussage: “Manche Menschen mögen Broccoli.“ ist ebenso wahr für Menschen, die Broccoli mögen, wie für alle Menschen, die keinen Broccoli mögen. Sie ist gleichermaßen wahr für Broccolihasser wie für Broccoliliebhaber.

Hier ist eine andere Feststellung:

  • „Ich habe Kopfweh.“ Koch hat Kopfweh und nicht Schmidt, deshalb sagt der Subjektivist: „Diese Feststellung trifft für Koch zu und nicht für Schmidt.“

Wenn Koch sagt: „Ich habe Kopfweh“, dann heißt dieses ‘ich’ Koch, es bedeutet, dass eben Koch Kopfweh hat und nicht Schmidt, und so ist diese Aussage zutreffend auch für Schmidt und alle nicht-Schmidts in der Welt.

Eine Aussage, die für einige wahr ist und für andere nicht, ist unmöglich, aus dem einen Grund: A=A. Wenn etwas so ist, dann ist es so, und es schwankt nicht von Person zu Person.

Deshalb sagen Sie nicht: „Es ist wahr für …“

Wenn es wahr ist, ist es wahr.

Es stimmt mit den Fakten überein oder nicht. Es kann nicht für einige Menschen übereinstimmen und für andere nicht.

Der Emotionalismus nimmt dem Menschen jegliche Methode, seine Gedanken zu beweisen, der Subjektivismus entzieht ihm jegliches Objekt, über das er nachdenken könnte.

Wenn etwas für den einen ein Kuli und für den anderen ein Schmetterling sein kann, worüber kann man dann nachdenken, worüber sich austauschen? Man ist verdammt in seiner eigenen subjektiven Welt, die sich von einer Sekunde auf die andere ändern kann, da nichts eine Bedeutung und Bestand hat.

Der Emotionalismus durchschneidet das Band zwischen Bewusstsein und Existenz, was bedeutet, dass er in Wahrheit leugnet, dass der Mensch bewusst ist, denn wenn Sie sich nicht der Existenz bewusst sind, dann gibt es nichts, dessen Sie sich bewusst sein können.

Der Subjektivismus leugnet, dass es eine definierte, beständige Realität gibt.

Der Emotionalist sagt, Sie müssen nicht widerspruchslos identifizieren. Jeder Weg ist richtig. Der Subjektivist sagt, es gibt nichts zu identifizieren. Sie schaffen, was auch immer Sie wollen, indem Sie Ihr Bewusstsein manipulieren.

Die Vorbedingung des logischen Denkens ist, beide Sichtweisen zurückzuweisen:

Logik impliziert eine Verpflichtung zum Beweis, was bedeutet, den Emotionalismus vollständig aufzugeben.

Und sie impliziert eine Verpflichtung zur Objektivität, was die Anerkennung der Vorrangigkeit der Existenz bedeutet. Das heißt, dass Fakten sind, was sie sind, unabhängig davon, was in irgendjemandes Geist abläuft.

Wenn Sie also Tatsachen wissen wollen, müssen Sie Ihren Geist nach außen richten, auf die Fakten, nicht nach innen, auf etwas, das, was auch immer es ist, sich in Ihrem Bewusstsein abspielt.

 

Weniger Streit?

Subjektivisten denken, dass Subjektivismus dazu führt, dass sie sich besser fühlen, denn es gibt keinen Grund mehr zu streiten, da jedermanns Meinung richtig ist.

Es stimmt, dass ihr Ego gestärkt wird, indem sie glauben, dass ihre Meinung eine ebenso große Weisheit ist, wie die von Christus oder Newton.

Aber diese egoistische Befriedigung, jede Meinung als gleich anzusehen, hält nicht lange an. Sie werden das Gefühl haben, dass daran irgend etwas nicht stimmen kann, denn mit ihrer Meinung befinden sie sich im Widerspruch zur Logik. Sie müssen zugeben, dass sie unmöglich das selbe Wissen über das Leben der Frösche haben können, wie Professor Grzimek.

Deshalb können Widersprüche Sie nicht glücklich machen, denn Sie sind nicht in Einklang mit der Realität.


 

Richtig denken!
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Identität
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