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Argumentum ad Hominem (Fehlschluss)

Dies bedeutet ein Argument gegen den Menschen.

In diesem Fehlschluss wird versucht, eine Idee zu vernichten, nicht, indem Argumente gegen diese Idee vorgebracht werden, sondern, indem der Mensch, der diese Idee vorgebracht hatte, angegriffen wird.

Die Wahrheit oder Falschheit einer Idee basiert aber auf Tatsachen der Logik, nicht auf der Persönlichkeit des Menschen, der die Idee vorträgt.

Beispiele:

  • Du bist zu jung, um das zu wissen.
  • Du bist nicht genug gebildet, du kannst nicht einmal ‘Hamlet’ schreiben.
  • Anstelle von der Frage: „Ist diese Sicht richtig?“, fragen Sie „Was mag ihn veranlaßt haben, diese Sicht einzunehmen?“

Zuerst müssen Sie durch Mittel der Logik überprüfen, ob eine Idee wahr oder falsch ist. Nachdem Sie festgestellt haben, dass die Idee falsch ist, können Sie gerne psychologisieren darüber, was den Verfasser der Idee dazu veranlaßt haben mag, sie zu formulieren.

  • „Er ist ein schlechter Mann. Er ist ein Lügner. Er ist ungebildet.“

All dies sind HOMINEM-Fehlschlüsse. Wenn Sie den Gedanken eines Lügners aus Ihrem Gedächtnis streichen, dann nicht deshalb, weil er ein Lügner ist, sondern weil seine Idee der Prüfung durch die Logik nicht standgehalten hat.

  • Sie können ebenso einen Fehlschluss begehen, wenn Sie sagen: „Ich fühle, dass diese Idee wahr bzw. falsch ist. Deshalb ist es so.“

Hierbei sagen Sie, dass Ihre Gefühle allein genügen, um etwas zu überprüfen. Dann ist die Emotion Ihr Standard. Aber Emotionen sind nicht Instrumente des Wissens. Ihre Gefühle zeigen lediglich, dass Sie gewisse Werte haben, aber sie können nicht überprüfen, ob eine Idee mit der Realität übereinstimmt. Gefühle können Ihre Argumente natürlich begleiten. Das ist in Ordnung. Es ist nur falsch, wenn Sie Gefühle anstelle von Argumenten benutzen.

  • Manchmal werden die Worte „öffentliches Wohl“ oder „zum Nutzen der Allgemeinheit“ benutzt.

Sie sind angefüllt mit Emotionen und die meisten Menschen, die diese Worte benutzen, geben keine Definition dafür. Sie benutzen sie, um automatische Zustimmung zu erlangen, und um Kritik zu verhindern, denn kein potentieller Kritiker möchte gerne so erscheinen, als sei er gegen das Wohl anderer Menschen.

  • Eine spezielle Form des vorherigen Fehlschlusses ist folgende: Die Betonung liegt nicht auf Gerechtigkeit, sondern auf Mitleid.

Man sagt, dass Kriminelle nicht bestraft werden sollen, nicht etwa, weil sie unschuldig sind, sondern weil sie unterprivilegiert, weil ihre Eltern Trinker, weil sie ein Opfer der Gesellschaft seien.


 

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