Warum wird ein Standard wie die Logik verlangt?
Wegen der Vorrangigkeit der Existenz und der Fehlbarkeit des Bewusstseins, das einen freien Willen besitzt.
Welche grundsätzliche Bedingung muss Logik erfüllen,
wenn sie in der Lage sein soll, ihre Aufgabe zu erfüllen?
Die offensichtliche Antwort ist: Der Standard muss den Tatsachen der Natur entnommen sein. Die Prinzipien unserer Methode der Beurteilung müssen Tatsachen der Natur darstellen, d.h. ontologisch sein.
Wenn der Standard nicht der Existenz entnommen wird, wenn die Prinzipien unseres Beurteilungsmaßstabes nicht die Tatsachen der Realität repräsentieren, sondern nur zufällige Schöpfungen des Menschen sind, die nicht von Tatsachen diktiert sind, die nicht den Tatsachen entsprechen, wenn die Prinzipien der Logik in einem Wort nicht ontologisch sind, wäre der Gebrauch der Logik als Standard nutzlos.
Dann wäre die gesamte Forderung nach logischen Beweisen irrelevant und unbegründet. Denn dann hätten Sie keine Gründe anzunehmen, dass Sie in der Lage sein könnten, Ihre Gedanken mit der Realität in Einklang zu bringen, wenn Sie den Prinzipien Ihrer Beurteilungsmethode folgen würden.
Der Emotionalist und der Demokrat
Hier ist ein konkretes Beispiel, um diesen Punkt zu veranschaulichen:
Angenommen Sie begegnen einem Menschen, der ein Emotionalist ist.
Er würde sagen: „Der Mensch ist fehlbar. Er braucht einen Standard. Bevor er eine Schlussfolgerung als verläßlich annehmen kann, muss er sie zuvor beurteilen mit Hilfe eines gewissen Standards. Dieser Standard ist durch meine Gefühle gegeben. Wenn ich gute Gefühle bezüglich einer Idee habe, dann ist sie wahr. Wenn nicht, dann nicht. Also definiere ich Logik als einen Prozess, der überprüft, ob die Tatsachen mit meinen Gefühlen übereinstimmen.“
Sie würden sagen, dass seine Logik nicht ontologisch, sondern emotional ist. Ontologische Gesetze basieren auf der Realität, und Realität ist in Harmonie mit der Natur.
Wir würden ihm folgendermaßen antworten: „Schauen Sie, der Grund, warum ich eine Methode der Beurteilung wie die Logik benötige, ist, dass ich versuche, die Tatsachen der Natur zu erkennen. Welchen Grund gibt es in der Welt, anzunehmen, dass, wenn ich unbedingt an subjektiven Gefühlen festhalte und alle meine Folgerungen streng anhand dieser Methode überprüfe, ich dann näher an Tatsachen herankomme, als wenn ich auf Ihre Emotionen verzichte sowie auf Ihre ganze Methode und einfach irgend etwas akzeptiere, das ich selbst willkürlich fühle, warum gehe ich dann nicht zurück zu der ursprünglichen Situation und akzeptiere alles, was ich fühle? Das würde genau dieselbe Situation darstellen, von der ich versuchen wollte, mich zu befreien.“
Die Theorie des Emotionalisten erscheint grotesk und absurd. Die Situation ist allerdings um keinen Deut besser, wenn Sie sagen: „Ich bin demokratisch. Ich erhebe nicht meine Gefühle zum Maßstab, sondern die Gefühle aller, also der Gesellschaft.“ Wenn Sie die Gesellschaft zum Erzeuger von Logik oder gültigen Standards machen, haben Sie die selbe Situation, wie wenn Sie Ihre Gefühle als Maßstab nehmen.
Der Zweck eines bewiesenen Standards wie der Logik ist es, uns in die Lage zu versetzen zu bestimmen, wann unsere Schlussfolgerungen im Einklang mit der Natur sind und wann nicht, uns zu befähigen festzustellen, ob unsere Gedanken mit den Tatsachen der Natur übereinstimmen. Nur ein Maßstab, der den Tatsachen der Existenz selbst entnommen ist, kann diese Funktion gewährleisten.
Nur eine Methode, deren Prinzipien Tatsachen der Realität darstellen, kann Gültigkeit verleihen. D.h. nur eine ontologische Logik hat Gültigkeit, hat Autorität. Jede andere Art von Logik fällt in die gleiche Kategorie wie die des Emotionalisten.
Deshalb können Sie alle nicht-ontologischen Theorien von Logik aus Ihren Gedanken verbannen. Worüber auch immer diese sprechen mögen, es hat nichts mit Logik zu tun.
Welche Fakten der Realität können als Grundprinzipien der Logik dienen, als Prinzipien an der Basis unserer Beurteilungsmethode?
Zuerst müssen wir berücksichtigen, dass die Fakten, die in Betracht kommen, universell auf jeden Bereich anwendbar sein müssen, denn wir suchen nach den Prinzipien einer Methode, die uns unabhängig von dem Bereich, den wir untersuchen wollen, führen soll – sei es vergangener, gegenwärtiger, zukünftiger, mentaler, physikalischer Bereich, mag es um reiche Menschen oder arme Menschen, um Liebe, Politik, Astronomie oder was auch immer gehen.
So brauchen wir ein Prinzip, das inhärent ist, in allem, was existiert, ein Prinzip, das der Natur innewohnt, so dass es auf alles, was existiert, zutrifft.
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