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Emotionalismus

Emotionalismus ist die Sichtweise, dass Wissen möglich sei durch andere Mittel als die der Logik oder der Sinneserfahrung.

Es ist der Glaube an nicht-sensorische, nicht-rationale Mittel des Wissens, es ist der Glaube, dass Gefühle Wissen ermöglichen.

Wenn Sie den Emotionalisten fragen, ob das Wissen, das er über Gefühle erhält, wahr ist oder nicht, sagt er: „Wenn ich wahres Wissen erhalte, fühle ich es einfach.“

Was ist, wenn seine Gefühle den Gefühlen eines anderen widersprechen? Dann sagt er: „Ich weiß, dass meine Gefühle wahrer sind. Ich fühle, dass ich mehr weiß als er.“

Emotionalismus ist also der Glaube, dass Gefühle gültige Werkzeuge des Wissenerwerbs sind.

Emotionalismus ist keine Frage des Inhalts Ihres Standpunkts, sondern der Mittel, die Sie benutzen, um den Inhalt als gültig anzuerkennen oder nicht.

Der Fehler des Emotionalismus ist der, dass geglaubt wird, dass Gefühle die einzig gültigen Werkzeuge der Wissensermittlung sind.

Was ist falsch daran?

Einerseits könnte man antworten, dass Gefühle letztlich das Ergebnis der eigenen Ideen sind, des eigenen Denkens. Die Tatsache, dass Sie ein bestimmtes Gefühl haben, meint lediglich, dass an einem bestimmten Punkt in der Vergangenheit Sie explizit oder implizit einen bestimmten Gedanken gehabt haben. Die Tatsache, dass Sie ein Gefühl haben, bedeutet nicht, dass der Gedanke, von dem das Gefühl kommt, richtig ist, dass er der Realität entspricht, dass er in Einklang mit der materiellen und geistigen Natur ist.

Wenn Sie die Gültigkeit Ihres Gedankens beweisen wollten, bräuchten Sie eine Methode, die den Gedanken beurteilt, d.h. Sie würden die Logik benötigen.

Das ist, was der Emotionalist leugnet.

Der Emotionalismus leugnet, dass der Mensch einen Standard oder eine Methode braucht, um seine Schlussfolgerungen zu beweisen.

Sie sind einfach deshalb richtig, weil sie in seinem Geist existieren. Der Emotionalismus impliziert, dass das Bewusstsein automatisch richtig wertet. Das würde bedeuten, dass das menschliche Bewusstsein festgelegt ist, dass es ein automatisch richtig wertender Mechanismus ist, der keine Logik braucht, um seine Inhalte zu überprüfen.

Manche Emotionalisten behaupten: „Wir handeln im Einklang mit unserer höheren Natur, nicht mit der äußeren Materie. Unsere wahre Natur basiert auf rein geistigen Gesetzen, die erhaben sind und einer anderen Logik folgen. Unsere Gefühle sind die Verbindung. Deshalb verlassen wir uns auf unsere Gefühle.“


 

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