Pedro de Souza

In einer richtigen Gesellschaft benutzt die Regierung Gewalt nur zur Vergeltung, als Bestrafung, und zwar nur gegen diejenigen, die ZUERST Gewalt angewendet haben.

Das ist der essentielle Unterschied zwischen einer individualistischen und einer kollektivistischen Gesellschaft.

In einer individualistischen Gesellschaft verwendet die Regierung Gewalt nur stellvertretend zur Verteidigung der Rechte der Individuen.

In einer kollektivistischen Gesellschaft ist die Regierung diejenige, die Gewalt zuerst benutzt und zwar gegen schuldlose, unbewaffnete Opfer, die niemanden verletzt und keine Verbrechen begangen haben – im Namen der Oberhoheit der Gruppe.

Aber das ist falsch, das ist verdreht.

Wenn es keine Regierung gäbe, müssten die Menschen miteinander kämpfen, um zu überleben, sie hätten aber immerhin noch eine Chance gegen irgendeine einzelne Person, ein Individuum dagegen würde keine Chance gegen eine Gruppe (Gang) haben.

Das Recht auf Leben ist das Hauptrecht, denn Leben ist der Maßstab und wir wollen überleben, deshalb brauchen wir eine Regierung.

Dieses Recht schützt uns, denn alleine können wir uns nicht gegen eine Gruppe schützen. Das Recht auf Leben ist das Hauptrecht zur Verteidigung.

 

Frage: Ist dies das, was Hobbes sagt in seinem Buch 'Leviathan'?

Ja, aber er ist für Dikatur. Er sagt das ganz deutlich in „Leviathan“, dieses Buch ist die Bibel für Diktatoren. Er sagt fast das gleiche, was ich auch sage, aber er verdreht es.

Seine Argumente sind so verführerisch; er macht es wirklich gut, wie er die Leute überzeugen kann, warum wir der Regierung Gewalt geben sollten, welche Macht die Bürger haben usw.

Aber das ist falsch, jedoch für die Leute ist es sehr schön und wissenschaftlich ausgedrückt.

Wir sind spirituelle Menschen und wir müssen uns mit guten Ideen beschäftigen, aber wir müssen auch die falschen Ideen kennenlernen, damit wir uns gegen sie schützen können.

„Contrat social“ von Rousseau ist eine der übelsten, gefährlichsten Schriften überhaupt, und dazu sehr verführerisch. Aber dazu kommen wir später.

Jetzt beschäftigen wir uns erst einmal mit den guten Ideen.

Ein Individuum braucht Schutz vor willkürlicher Gewalt, vor organisierten Gruppen/Gangs.

Wir haben gesagt, eine Regierung ist eine Anstalt, die das exklusive Recht  hat, Gewalt in einem bestimmten geographischen Gebiet zu benutzen, eine Regierung kann die Bürger zwingen, sich auf bestimmte Art und Weise zu verhalten.

Die Regierung hat das Monopol für die Benutzung von Gewalt, und sie kann Gewalt legal benutzen.

 

Warum brauchen wir eine solche Organisation/Regierung?

Warum kann nicht jedes Individuum sich selbst schützen und verteidigen oder andere Leute zu seinem Schutz anstellen, z.B Leibwächter, und sich so verhalten, wie es dies für richtig hält?

Die Antwort lautet: Die Benutzung von Gewalt einschließlich der Vergeltung muss unter objektive Kontrolle gebracht werden.

Wenn jeder Gewalt benutzen würde, um sich zu verteidigen, dann gäbe es keine Regel mehr für die Benutzung von Gewalt.

 

Frage: Wann darf Gewalt benutzt werden,
gegen wen, in welcher Form, in welchem Maße, warum?

Weil körperliche (physische) Gewalt die Gewalt der Vernichtung ist.

Gott will das aber nicht. Gott will, dass wir hier glücklich und zufrieden leben.

ER hat sein System.

Körperliche Gewalt ist eine destruktive Gewalt und muss objektiver Kontolle unterliegen.

Gesetzliche Ordnung ist nicht möglich, wenn jeder Gewalt nach seinen eigenen Vorstellungen (z.B. seinem willkürlichen Urteil) ausüben würde, wie und wann er will.

Das ist schlecht und nicht ratsam, auch wenn es mit guter Absicht getan wird.

Wenn es keine Regierung geben würde, dann müsste jedermann bewaffnet und vorbereitet sein, einen Fremden zu erschießen, von dem er glaubt, dass dieser verdächtig aussieht.

Oder es würde kleine Gangs geben wie in New York: Diese würden miteinander kämpfen, das würde zu Lynchjustiz führen.

Die Benutzug von Gewalt darf also nicht der Willkür überlassen werden.

Angenommen, es gibt keine Regierung, dann könnte irgend jemand Sie anklagen und behaupten, Sie hätten seine Rechte verletzt, er könnte falsche Anschuldigungen gegen Sie erheben. So etwas könnte jederzeit passieren und Sie würden nicht wissen, wie ich entscheiden würde, und ich würde nicht wissen, wie Sie entscheiden würden, wenn Sie meine Rechte verletzt haben.

Wir würden nicht wissen, was einer von uns als Beweismaterial benutzt,  ob unsere Beschuldigung durch Voreingenommenheit entstanden oder vom Gerechtigkeitsgefühl abgeleitet ist. Das alles können wir nicht wissen.

Vergeltung setzt bestimmte objektive Regeln voraus und braucht Beweismaterial dafür, dass ein  Verbrechen begangen worden ist.

Wir brauchen auch Regeln, um beweisen zu können, wer ein Verbrechen begangen hat, wir brauchen objektive Regeln, um das Strafmaß festzustellen, und wir müssen auch Regeln haben, um die Strafe durchzuführen.

Sie sehen, es gibt viele Probleme, die nicht der Willkür überlassen werden dürfen.

Wir brauchen also unbedingt eine Regierung.

Regierung ist gut als Diener, aber gefährlich als Meister.

Wenn wir einer solchen Vergeltung entbehren würden und Pazifisten wären, wären wir hilflose Opfer des Bösen.

Pazifisten sagen, wir müssen ausschließlich freundlich und nett sein, Liebe und Entgegenkommen zeigen, den ersten Schritt zum Frieden tun, wenn ein böser Mensch kommt, damit er durch unsere Friedlichkeit innerlich berührt und in der Folge ebenfalls friedlich wird (so hoffen sie).

Aber wenn es auch nur einen einzigen bösen Menschen in einer Gesellschaft geben würde, dann würde dieser die Oberhand gewinnen, er alleine.

Wenn Vergeltung unter Willkür ausgeübt werden würde, dann würde jeder gegen jeden kämpfen.

Die einzige rationale Alternative ist also, eine Organisation (Regierung) zu haben mit dem Monopol auf die Benutzung von Gewalt.

Diese Organisation darf Vergeltung nur unter bestimmten, definierten und objektiven Gesetzen ausüben.

Durch ein solches Mittel ist die Erstanwendung von Gewalt so weit wie möglich ausgeschlossen.

Man kann mit dem „Bösen“ nicht handeln (und Pazifist werden), ohne zu verlieren.
https://pedrodesouza.blog/2017/06/26/loesung/

Im Dschungel war Krieg. Die Tiere hielten eine Versammlung ab und beschlossen:
„Wir müssen unser Zusammenleben freundlicher gestalten.“

Da sagte das Lamm zum Tiger: „Du hast Krallen, wenn Du die Krallen abschneidest, gibt es Frieden“.

Der Löwe sagte zur Schlange: „Wenn Du die Giftstoffe weglässt, gibt es Frieden“, usw. usw.

Jeder versuchte, den anderen zu beschuldigen und zu entwaffnen.

Einer sagte zum anderen „Du hast eine schlechte Waffe“ (Gift, Krallen usw.), „wenn Du Dich entwaffnest, dann würde es Frieden geben.“

Aber alle sagten „nein“.

Da meinte der Bär: „Ruhe, Ruhe, Gentlemen, lasst uns in Liebe miteinander leben und nicht streiten, lasst mich Euch alle umarmen, Liebe, Liebe ……“

(https://pedrodesouza.blog/2017/11/25/krieg-im-dschungel/)

 

Wir brauchen eine Regierung nicht nur wegen der Kriminellen. Nehmen wir an, es gebe eine Gesellschaft ohne Verbrecher und jeder von uns wäre ehrlich und spirituell wie Sie und ich, dann ist es trotzdem möglich, dass es Auseinandersetzungen gibt, denn die Menschen sind nicht unfehlbar und allwissend. Es gibt immer wieder Streit unter den Menschen, deshalb sind sie noch lange keine Verbrecher.

Zwei Menschen haben einen Vertrag abgeschlossen. Vielleicht haben sie einen bestimmten Paragraphen nicht richtig verstanden, oder jeder interpretiert ihn anders. Oder der eine glaubt, der andere habe nicht ehrlich nach den Bedingungen gehandelt, während der andere ehrlich meint, er habe genau nach den Bedingungen gehandelt.

Dies ist eine der wichtigsten Aufgaben einer Regierung, um Gewalt vorzubeugen: Verträge zu schützen und bei Meinungsunterschieden zur Klärung objektive Regeln anzuwenden.

Der Schutz von (ethisch basierten) Verträgen ist wichtig für das Leben und Überleben in einer Zivilisation.

 

Zusammenfassung:

Die Aufgaben einer Regierung sind also:
  1. Militär bereitzuhalten, um die Bürger vor Angriffen anderer Nationen zu schützen und dadurch die eigene Freiheit zu gewährleisten
  2. Polizei bereitzuhalten, um die Bürger vor Verbrechen gegen Leben und Eigentum zu schützen
  3. einen Justizapparat zu haben, um Auseinandersetzungen durch objektive Gesetze zu regeln.

Diese drei Funktionen einer Regierung basieren auf dem Prinzip, dass die Erstanwendung von Gewalt vermieden wird.

Diese drei Aufgabengebiete stehen im Gegensatz zu folgenden Gebieten:

Erziehung, Sozialfürsorge, Straßenbau, Zensur über Medien (Gedanken), Subventinen, Einmischung in die Wirtschaft uvm. Diese Aufgaben sollte eine Regierung nicht ausüben.

 

Eine richtige Regierung funktioniert aufgrund einer Verfassung, die ganz deutlich die Aufgaben der Regierung definiert, so dass die Regierung nur das tun kann und nichts anderes.

Die Verfassung muss gewährleisten, dass die Macht einer Regierung nicht wachsen kann durch die Willkür eines Diktaturanwärters oder aufgrund von vorübergehenden Launen des Publikums.

In den USA hat es zum ersten Mal in der Geschichte eine solche Verfassung gegeben, die die individuellen Rechte der Menschen wahrt: die Unabhängigkeitserklärung 1776.

Zur etwa gleichen Zeit hat Adam Smith (1723-1790, engl. Nationalökonom und Moralphilosoph) über den „Wohlstand der Nationen“ („Wealth of Nations“) geschrieben.

Ein Jahr später schrieb Adam Weishaupt (1748–1830 Professor für Kirchenrecht und praktische Philosophie) sein Buch über die Illuminaten (Illuminatenorden, Gründung 1776), eine Anleitung zur Unterwanderung der Gesellschaft.

Jetzt gibt es in den USA keine solche Freiheit mehr, die Verfassung ist ausgehöhlt. Man spricht von einer neuen Konstitution und man meint damit, dass der Inhalt nicht mehr für die heutige Zeit gilt und altmodisch ist.

Und die Leute glauben es.

 

Warum ist die Verfassung in den USA ausgehöhlt?

In der Verfassung war doch alles definiert, auch alle Einschränkungen. Aber …

Die Durchsetzung des Rechts war mangelhaft.

Der Grund dafür liegt wiederum in der Philosophie, in den philosophischen Prinzipien.

Das gehört zur Moralität und Moralität gehört zur Philosophie.

 

Politik basiert auf Moralität.

Der Angriff geht nicht gegen ein bestimmtes Gesetz, vielmehr ist der Angriff philosophisch.

Man versucht immer, pragmatisch zu sein, Kompromisse zu schließen usw, so wird alles ausgehöhlt.

 

Frage:
Dann kann also eine Philosophie nicht schützen?

Pedro de Souza:
Doch, doch, die (richtige) Philosophie allein schützt und die (falsche) Philosophie alleine höhlt aus!

 

Frage:
Man kann doch aber Philosophie nicht schützen. Die Gesetze waren da in den USA und trotzdem konnten die Leute dagegen arbeiten?

Pedro de Souza:
Ja, die Menschen haben es nicht gewusst, sie haben es nicht erkannt, sie hatten nicht die richtige Philosphie, sie haben eine falsche Philosophie übernommen. Da kommt z.B. jemand und sagt: ‚Wir müssen die soziale Frage einführen (Altruismus), und die Menschen glauben das, denn sie wissen nicht, dass das Philosophie ist. Soziale Fürsorge bedeutet Altruismus, und das haben sie nicht bemerkt.

https://pedrodesouza.blog/2017/08/26/recht-und-altruismus/
https://pedrodesouza.blog/2017/08/19/altruismus/
https://pedrodesouza.blog/vortrag-tugenden-liebe/

 

Frage:
Wäre es dann nicht doch richtig, wenn die Regierung für die Erziehung sorgt, damit jeder Mensch die richtige Philosophie kennenlernt?

Pedro de Souza:
Nein, die Erziehung muss in privaten Händen liegen. Sonst besteht die Gefahr, dass eine (falsche) Regierung die Oberhand behält. Das ist der Grund, warum Diktatoren Kinder lieben, denn das ist die künftige Generation, die sie in ihrem (falschen) Denken erziehen wollen.

 

Frage:
Das ist doch aber eigentlich nie durchführbar, weil nie alle nach den gleichen (richtigen) Prinzipien handeln werden.

Pedro de Souza:
Es ist damals in den USA durchgeführt worden, einmalig in der Geschichte der Menschheit, aber die Leute, die die Macht haben, die die Diktatur benutzen wollen, versuchen mit allen Mitteln, die Philosophie zu unterwandern.

Macht und Gewalt, Liebe für andere, Sozialfürsorge usw sind sehr verführerische Argumente für die Einschränkung der Freiheit anderer.

Das, was wir für positiven Egoismus halten https://pedrodesouza.blog/vortrag-ethik-und-moral-4/ ist in deren Augen grausam, sie sagen, wir seien nicht hilfsbereit, dabei geht es ausschließlich darum, niemanden zur Herausgabe seines Eigentums zu zwingen.

Freiwillig hilft jeder gerne, aber nicht durch Zwang (Enteignung oder moralischen Druck), das ist gegen Freiheit. Man sagt, wir „sollen“ helfen. Und dann – nach langer Gehirnwäsche – kommt schleichend eine Dikatur und ersetzt das Wort „sollen“ durch „müssen“ und weil die Menschen sich daran gewöhnt hatten, akzeptieren sie es

Das ist psychologisch das gleiche Prinzip wie beim Frosch, der im Kochtopf gekocht wird
https://pedrodesouza.blog/2018/01/01/steuern/

 

Frage:
Es gibt noch ein Missverständnis in einem Artikel der US-Verfassung, nämlich: Man hat das Recht, sein eigenes Glück zu suchen. Das wird umgedreht und es wird verlangt, dass man deshalb ein Recht auf Glück habe, das der Staat (und somit die anderen Menschen) einem geben müsse.

Pedro de Souza:
Ja, Recht auf Glück, Recht auf Arbeit, Recht auf ein Haus, Recht auf ein Mindesteinkommen usw. – Auf Kosten von wem?

Jeder soll eine Villa haben, auf Kosten von wem?
Jeder soll medizinische Vorsorge erhalten, auf Kosten von wem?
Jeder muss eine Rente bekommen, auf Kosten von wem?
Wir schaffen mehr Arbeitsplätze, auf Kosten von wem?
Wir brauchen kostenlose Medizin für die Alten, auf Kosten von wem?
Kostenlose Milch für alle Schulkinder, aber die Milch kommt nicht vom Himmel.

Das sind gute Forderungen – wer kann dann dagegen sein?

Das ist so verführerisch, ja, man muss dafür sorgen, aber auf wessen Kosten?

Jemand muss es bezahlen. 

Und hier kommt die Moralität: Enteignung/Umverteilung ist gegen Freiheit!

Freiheit schaffen mit Mitteln, die gegen die Freiheit sind, ist irrational.

 

Fortsetzung…

https://pedrodesouza.blog/vortrag-die-richtige-regierung-2/