In drei Bänden hat Karl Marx nicht einmal den Kapitalismus definiert, aber er fängt an, ihn anzugreifen.
Deshalb definieren wir „Kapitalismus“ zu Beginn:
Kapitalismus ist ein soziales System, das die individuellen Rechte anerkennt einschließlich dem Eigentumsrecht, wobei sich alles Eigentum in Privatbesitz befindet.
Das ist die Grunddefinition von Kapitalismus.
Sie dürfen Kapitalismus nicht durch sekundäre Charakteristika definieren, man kann Kapitalismus z.B. nicht als ein System der Konkurrenz definieren. Obgleich es stimmt, ist dies nicht das Fundament des Kapitalismus.
Das Fundament des Kapitalismus ist die Anerkennung der individuellen Rechte. Leben und Eigentum und Vertragsfreiheit auf der Basis von Leben und Eigentum.
Konkurrenzkampf und soziale wirtschaftliche Konsequenzen sind nur Ableitungen von dem Prinzip der Freiheit.
In den USA gibt es keinen Kapitalismus mehr, dort hat man jetzt eine Misch-Wirtschaft, ein Mischsystem.
In Deutschland gab es nach dem 2. Weltkrieg unter Ludwig Erhard eine Freie Markt-wirtschaft, deshalb ist Deutschland damals so reich geworden.
Nach dem 2. Weltkrieg gab es für die deutsche Wirtschaft tausende von sozialistischen Plänen für den Wiederaufbau und die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Erhard hat dies alles in den Papierkorb geworfen – zum Glück! – sonst wäre Deutschland ein Dritte-Welt-Land geworden.
Frage: Warum ist das alles wieder aufgegeben worden?
Pedro de Souza: Weil es noch besser (!) werden sollte. Wer hat Sie davon überzeugt, dass es ein besseres System gibt? Die Mehrheit hat es nicht gewusst, sie hat an die Ideen der Sozialisten geglaubt, sie hat nicht gewusst, wie gefährlich die sozialistischen Ideen sind, denn es sind verführerische Ideen, die an dem Wunsch der Menschen nach Versorgtsein, Betreut-Sein und Nicht-anstrengen-Müssen anknüpfen und die die Ängste der Menschen vor möglicher Schwachheit und Abhängigkeit nutzen, um ihre eigene Macht auszubauen.
Kapitalismus stellt eine vollkommene Anerkennung und einen Schutz der individuellen Rechte dar. Deshalb bedeutet dies in der Wirtschaft FREIE Marktwirtschaft.
Freie Marktwirtschaft heißt, der Markt wird durch das Prinzip von Angebot und Nachfrage bestimmt. Das bedeutet, Menschen produzieren Waren und bieten sie zum Verkauf an, das ist das Angebot. Dann gibt es andere Menschen, die bereit sind, die Waren zu kaufen. Das ist die Nachfrage. Der Wert der Produkte, der Marktpreis, ist von zwei Faktoren abhängig:
- Menschen entscheiden, was produziert und auf dem Markt angeboten werden soll
- Das, was andere Menschen bereit sind, für das Produkt zu zahlen.
Freie Marktwirtschaft basiert auf diesen beiden Faktoren: Angebot und Nachfrage.
Produzent und Verbraucher, sowie die wirtschaftliche Handlungsweise richten sich nach dieser Wahl und beruhen auf der freien Entscheidung jedes einzelnen Teilnehmers an dieser Wirtschaft.
In der Wirtschaft wie in der Politik bedeutet Kapitalismus: Freiwilliges, gegenseitiges menschliches Verhalten, wobei die Erstanwendung von Gewalt irgendeiner Person einschließlich der Regierung ausgeschlossen ist.
Die Politik bestimmt die Wirtschaft, d.h. die Politik entscheidet, was für eine Art von Wirtschaft eine Nation haben wird.
Wenn die Politik auf individuellen Rechten basiert, dann führt dieses System automatisch zu einer freien Marktwirtschaft.
Eine Politik von Kollektivismus dagegen führt notwendigerweise zu einer Art von Planwirtschaft.
Die Politik selbst basiert auf Ethik, denn Ethik definiert Grundwerte und Maßstab, die uns befähigen, menschliche Handlungen zu beurteilen.
Ethik bestimmt also die Politik und die Politik bestimmt die Wirtschaft.
https://pedrodesouza.blog/vortrag-ethik-und-moral-1/
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https://pedrodesouza.blog/vortrag-ethik-und-moral-4/
Die Politik sagt, der Mensch hat ein Eigentumsrecht, er hat das Recht, sich frei zu bewegen, er hat ein Recht auf Freie Marktwirtschaft. Es ist ungerecht, wenn die Regierung sich in die Wirtschaft einmischt.
Die Frage ist nun: Wäre es nicht möglich, dass ein reicher Mann oder eine Gruppe von reichen Leuten in einem solchen System alle Waren aufkaufen und dadurch die anderen ausnutzen können (… so argumentieren die Sozialisten), so dass die Waren knapp werden?
Aber – so etwas gab es im Kapitalismus noch nie, das ist sozialistische Propaganda.
In einer Freien Marktwirtschaft gibt es kein solches Monopol. Solche Monopole werden nur durch staatliche Eingriffe ermöglicht und nicht durch Kapitalismus, und zwar durch die Verletzung der Grundprinzipien des Kapitalismus.
Ein Beispiel: Aluminium kommt aus Amerika, sie haben das ‚Monopol auf Aluminium‘, es ist das billigste Aluminium der Welt, sie könnten es teurer verkaufen. Warum verkaufen sie es so billig? Wenn sie die Preise erhöhen, kommen die anderen Aluminiumerzbesitzer, die es heute für unwirtschaftlich halten und fangen an, das Aluminium herauszuholen, weil sie es dann schon für wirtschaftlich halten. Es gibt Erze, die nur wenig Aluminium enthalten, so dass die Förderung unwirtschaftlich ist. Wenn aber der Preis in die Höhe geht, dann würde es sich lohnen, auch dieses Erz herauszuholen und zu verkaufen.
Nickel kommt aus Canada, sie haben ein ‚Monopol auf Nickel‘. Aber sie verkaufen es billig, denn sie fürchten, dass, wenn sie die Preise erhöhen, synthetische Produkte auf den Markt kommen. Die Verbraucher suchen nach Alternativen. Es wird ständig geforscht, um Ersatzsubstanzen zu finden, um Nickel ersetzen zu könen. Darum sind sie so vorsichtig mit ihren Preisen.
Das Suchen nach Alternativen (z.B. für Atomkraft) fördert die Erfindungen. Sie sehen, was mit dem Öl-Monopol passiert ist, eines Tages braucht man das Öl nicht mehr, dann ist es zu spät.
Das passiert in der Freien Marktwirtschaft. Wenn das Prinzip der individuellen Rechte verletzt wird, kommt es zum (schlechten) Monopol. Wenn der Staat Subventionen gibt, kommt es zum (schlechten) Monopol.
Ein (gutes) Monopol gibt es natürlich, wenn mein Produkt so gut ist, dass alle Leute es kaufen.
Jedes kapitalistische System basiert auf einem bestimmten ethischen Codex und ermöglicht das Praktizieren aller Tugenden.
Das Recht auf Leben bildet im Kapitalismus die Basis, d.h. das Recht, das jeder Mensch hat, um durch die erforderlichen Handlungen sein Leben zu erhalten.
Tugend ist nicht nur ein innerer Prozess, sondern Tugend drückt sich auch äußerlich aus, indem die Tugend durch die Handlungen praktiziert wird.
Wenn Sie z.B. in einem totalitären Staat leben, können Sie wahrscheinlich Rationalität und Souveränität nicht erhalten, obgleich Sie in einer solchen Gesellschaft hart kämpfen müssen. Wenn es gesetzliche Regelungen gibt, Sie zu kontrollieren, dann können Sie nicht nach Ihren rationalen Schlussfolgerungen handeln und deshalb sind dann Ihre Tugenden unwirksam.
In diesem Fall sind Ihre Tugenden in Ihrem Kopf – subjektiv – aber im praktischen Leben sind sie nicht praktizierbar.
Beispiel eines Extremfalles: Ein Bürger lebt in einem vollkommen totalitären Staat. Ein solcher Bürger funktioniert als Roboter unter Befehlen, unabhängig davon, was er denkt und was für Ideen er hat.
Kapitalismus hingegen garantiert, dass – falls Sie wählen, rational und spirituell zu sein und sich dafür entscheiden, danach zu handeln – Sie auch entsprechend handeln dürfen.
Niemand kann seine Irrtümer an Ihnen auslassen oder Ihnen seine Willkür aufzwingen, niemand kann Ihre Gedankenwelt neutralisieren, niemand kann Sie unter Zwang bringen, denn das System „Kapitalismus “ basiert auf Vernunft.
In Ethik hatten wir u.a. von der Tugend der Produktivität gesprochen.
Ethik heißt Schaffen von Werten durch Denken und Handeln.
Kapitalismus ist ein System für Produzenten.
Und was ist mit den Verbrauchern? Verbraucher sind im Kapitalismus die Menschen, die für die gebrauchten Waren zahlen, das heißt letztendlich: Verbraucher sind Menschen, die auch ihre Zahlungsmittel verdienen müssen oder, die zumindest ihre Zahlungsmittel von anderen (freiwillig) erhalten, die diese wiederum verdient haben. Mit anderen Worten: Die Verbraucher müssen auch Produzenten werden. Im Kapitalismus sind Produzenten Verbraucher. Kapitalismus ist hauptsachlich ein System von Produktion, Schaffen von Werten, und das ist das, was die Gegner anklagen.
Die „Gegner“ sagen, Kapitalismus sei ein System von Rennen und Laufen wie bei den Ameisen, von unaufhörlichem Wachstum, nichts steht still, immer entdeckt jemand etwas Neues, die Produktionsmethoden werden revolutioniert, es gibt keine Zeit zum Ausruhen, zum Entspannen, keine Zeit zum Schmarotzen, keine Zeit zum Vegetieren. So eine Kritik macht James Taggert in Ayn Rands „Atlas shrugged“ („Der Streik“)
Die „Gegner“ sind gegen richtige Anstrengung, sie sagen, das sei Quatsch, das mache krank, sie wollen nicht fokussieren, keine Ziele haben, sich nicht richtig anstrengen. Sie wollen die Fülle haben, ohne Anstrengung.
Sie vergessen dabei, dass Leben Bewegung ist, und dass das Leben sich entweder vorwärts oder rückwärts bewegt. Der Mensch muss sein Wissen immer erweitern, das wird vergessen.
Wissen muss ständig erweitert werden, und das ist richtige Anstrengung.
Sie können Ihre mentalen Kräfte entweder erweitern oder Sie können sie schrumpfen lassen, Sie können im ‚Paradies‘ leben ohne Kleider, ohne Heizung, ohne TV, ohne Musik, ohne Licht, ohne Schuhe, ohne jeden Konsum, ohne Kunst, ohne Technik, ohne Fortbewegungsmittel, ohne weitere Erkenntnisse usw. Oder aber Sie strengen sich an, erweitern Ihr Wissen und schaffen ein echtes Paradies, das sich materiell spiegelt und nicht nur ein Garten in Ihren Gedanken ist.
Die Freiheit zu handeln führt zu Produktivität und diese wiederum zu unaufhörlichem Fortschritt.
Konkurrenz im Kapitalismus basiert auf der Tatsache, dass jeder Mensch frei ist, sein Produkt anzubieten und alle Verbraucher sind frei, zu entscheiden, ob sie dieses Produkt kaufen wollen oder nicht.
Niemand kann im Kapitalismus einen Kunden oder einen Markt durch Zwang gewinnen.
Es gibt keine speziellen Privilegien wie z.B. Subventionen. Es gibt auch keine durch Gesetz festgelegten Privilegien für bestimmte Menschengruppen, denn Privilegien fördern die Mittelmäßigkeit und behindern die Talente eines jeden Menschen, sich zu entwickeln.
Im Kapitalismus gibt es jede Gelegenheit für talentierte Individuen, gehört zu werden, jeder hat die Chance, gegen geläufige Meinungen zu kämpfen. Der Mensch kann das Ergebnis seiner Gedanken anbieten und hat immer die Chance, aufzusteigen und belohnt zu werden.
Die wahre Wurzel von Kapitalismus und Fortschritt ist die individuelle Freiheit.
(…) Fortsetzung folgt
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