Wenn ein Mensch Werte in einem anderen Menschen sieht, dann bewundert er diesen Menschen und das ruft bestimmte Emotionen hervor.
Dieses Werturteil über die Werte von anderen Menschen drückt sich als Liebe aus.
Wir müssen nicht "alle" lieben.
Manche Menschen – wie Albert Schweitzer – meinen, wir müssten alle lieben.
Oder Erich Fromm sagt: „Sie können nicht Ihre eigenen Kinder lieben, wenn Sie nicht alle Kinder in der Welt lieben.“
Liebe ist eigentlich eine egoistische Sache. Das sagt auch Erich Fromm. Liebe ist eigennützig und Fromm kämpft dagegen. Er sagt, die Liebe soll nicht eine väterliche Liebe sein, sondern eine mütterliche Liebe. Der Vater gebe Liebe nur, wenn bestimmte Leistungen erbracht werden, die Mutter liebe bedingungslos. Ob das Kind gut oder schlecht ist spiele für die Mutter keine Rolle. Das ist Fromms Ideal.
Aber niemand kann alle Menschen in der Welt lieben. Wir könnnen nicht alle Kinder, alle Frauen in der Welt lieben. Das ist nicht möglich. Das ist unerreichbar. Deshalb haben wir das Gefühl, dass die Welt eine Hölle sei. Selbst Erich Fromm kann nicht alle Frauen der Welt lieben. „Das ist das Ideal“, sagt er. Man müsse danach streben. Wie? Durch Diktatur?
Marx hat gesagt, man darf eine Frau nicht als Besitz haben, das sei eine kapitalistische Idee. Jede Frau müsse jedem Mann zugänglich sein. Das ist die Theorie. In der Praxis geht das nicht. Diese Philosophie ist erniedrigend.
Liebe ist nicht Selbstopfer.
Vergessen Sie die Welt, wennn Sie in den Armen des Partners sind.
Mitleid/Barmherzigkeit/Mitgefühl/Verzeihen
Wer profitiert von Mitleid? Wer gewinnt Vorteile aus Mitleid und Barmherzigkeit?
Ein tugendhafter, spiritueller und rationaler Mensch bittet nicht um Mitleid, sondern um Gerechtigkeit. Er möchte nur das haben, was ihm zusteht.
Mercy is superior to justice, sagt Shakespeare. Jemand ist ein Verbrecher, er muss bestraft werden, aber statt ihn zu bestrafen, wollen Sie ihn aus Mitleid freisprechen? Er erfährt nicht die Konsequenzen seiner Handlung? Man trotzt den Tatsachen und der Gerechtigkeit.
Eigentlich ist nichts in der Welt unverdient. Wenn die Verbrecher nicht bezahlen, dann bezahlen die Opfer. Wenn die Schuldigen nicht zahlen, zahlen die Unschuldigen.
Mitgefühl ist etwas anderes. Für einen Kranken zum Beispiel können wir Mitgefühl haben.
Das heißt nicht, dass wir nicht verzeihen können.
Das Prinzip, das wir im Auge behalten, ist das Prinzip der Gerechtigkeit. Ein Verzeihen muss verdient sein. Das ist nicht das gleiche wie Mitleid oder Barmherzigkeit.
Die religiösen Menschen lieben das Wort Barmherzigkeit. Aber Gott ist der Gott der Liebe und der Gerechtigkeit. Gott hat keine Lieblingsmenschen, denen gegenüber er barmherzig ist im Gegensatz zu anderen Menschen, denen gegenüber er nicht barmherzig ist. Gott ist Gerechtigkeit. Natürlich können wir verzeihen, aber nicht nach dem Prinzip Mitleid/Altruismus/Barmherzigkeit, sondern nach dem Prinzip Gerechtigkeit.
- Wenn ein Mensch etwas falsch gemacht hat und es wieder gut macht, ist Verzeihen möglich.
- Er zeigt offen und objektiv, dass er seinen Charakter geändert hat
- Er will das, was er getan hat, nicht wiederholen.
In der Praxis ist das schwer, festzustellen, es ist von Fall zu Fall verschieden, aber im Prinzip ist es möglich, zu verzeihen, ohne dass das Prinzip der Gerechtigkeit angegriffen ist.
Wodurch entsteht Liebe?
https://pedrodesouza.blog/2018/01/28/wodurch-entsteht-liebe/
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