Manche erschrecken bei dem Wort „richtig“, weil sie die Philosophie vertreten, es gebe kein „richtig oder falsch“ in unserem Leben. Man denkt dann, alles sei relativ. Doch das ist es nicht.
Es gibt entweder Harmonie, d. h. widerspruchsfreie Übereinstimmung mit der Realität der Existenz bzw. des Seins oder den Widerspruch zu eben dieser Existenz. Das eine wird in diesem Sinn als richtig, das andere als falsch bezeichnet.
Mit Existenz bzw. Sein ist das ureigentliche Wesen der Schöpfung gemeint.
Die Konfrontation mit der richtigen, also widerspruchsfreien Philosophie wird uns viele Schwierigkeiten bereiten, weil sie manchen unserer Lieblingsideen zuwider laufen wird. Denn wir haben auch kurzzeitige Vorteile durch falsche Philosophien, die wir ungern missen wollen. Es ist sehr schwer, das alte Gedankengebäude zu verlassen. Auch wenn es Mängel aufweist, so kennen wir uns doch darin aus und wissen, wo wir was finden.
Es wird einen inneren Kampf geben. Ob er sich lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Es geht um unser Glück und unser Leben. Wir gehen zur Wurzel unserer Probleme. Bisher haben wir immer nur ihre Früchte abgeschnitten, indem wir uns zeitgeistigen Philosophien anschlossen. Aber die Früchte wachsen immer wieder neu, wenn die Wurzeln nicht beseitigt werden.
Dieses Phänomen wird in der griechischen Mythologie durch die Geschichte dargestellt, in der Herkules mit der Hydra, einer vielköpfigen Wasserschlange, kämpft. Kaum hat er ihr einen Kopf abgeschlagen, wachsen ihr schon zwei neue. Kaum haben wir ein Problem unterdrückt, sind schon wieder zwei neue da. All unsere negativen Eigenschaften, wie Hass, Neid, Niedergeschlagenheit, Depression, Aggression sind die vielen Köpfe der Hydra.
Einige der Probleme erwachsen auch aus der Unkenntnis, wie die menschliche Natur ihrem Wesen nach ist.
https://pedrodesouza.blog/vortrag-die-natur-des-menschen/
Ist der Mensch ein Dreck oder ein göttliches Wesen? Ist er rational und spirituell oder ein emotionsgeladenes Triebbündel? Überleben wir als Individuen oder nur in einer Gruppe? Sind im Menschen Geist und Körper integriert oder gibt es einen Zwiespalt zwischen diesen beiden Bereichen? Hat der Mensch irrationale Bestandteile? Wie verhält es sich mit seinen Emotionen? Können wir unser Schicksal selbst gestalten oder unterliegen wir unbekannten Kräften?
Bevor wir nicht wissen, wie die menschliche Natur ist, können wir nicht wissen, ob wir Washington oder Dschingis-Khan bewundern sollen, ob wir unsere Kinder auf eine staatliche Schule oder eine Privatschule schicken sollen und nach welchen Kriterien wir die Inhalte der Wissensvermittlung beurteilen können, ob wir Michelangelo oder Picasso bevorzugen sollten.
Erst müssen wir wissen, welche Natur der Mensch hat, wie das Universum seinem Wesen nach ist, auf welche Weise wir darüber eindeutige Auskunft bekommen können, und wie wir aufgrund dieser Tatsachen handeln sollten. Erst dann können wir auch über Kunst reden.
Wir müssen die Prinzipien, die wir in unserem Unterbewusstsein gespeichert haben, kennen lernen, um zu wissen, warum wir leiden und warum wir z. B. Picasso mögen. Solange wir den prinzipiellen Voraussetzungen unseres Lebens nicht auf den Grund gegangen sind, können wir gar keine Meinung haben. Das, was wir dafür halten, haben wir ungeprüft aus unserem Umfeld übernommen.
Unsere Weltanschauung, die Werte, die unser Leben bestimmen, sind wie ein Haus, in dem wir wohnen. Auf ein solides Fundament können wir ein hohes, prächtiges Haus bauen, auf ein schlechtes Fundament passt allenfalls eine Hütte. Das Fundament bestimmt also über die Art unseres Hauses und über den Komfort, mit dem wir darin leben können.
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