Pedro de Souza

Drei Gesetze sind die Essenz aller Religionen. Nur sie können gewährleisten, dass es Frieden gibt für die Menschen, die guten Willens sind.

Frage: Und für die anderen Menschen? Für die, die nicht guten Willens sind?

Auch dafür brauchen wir diese drei höchsten Gesetze.

 

Frage: Wie können Menschen wissen, was ein höheres Gesetz ist?

Gesetze müssen eindeutig auf den existenziellen Grundgesetzen basieren. Gesetze sollen widerspruchsfrei sein. Sie müssen klar und unzweideutig sein. Ein Gesetz darf nicht auf Willkür und persönlicher Meinung basieren. Gesetze sollen rational sein. Die Berufung auf Autoritäten ist ungültig. Die einzige Autorität ist die Ratio.

 

Frage: Sind drei Prinzipien denn genug?

Es sind die drei existenzielle Grundprinzipien für das irdische Leben. Darauf kann man nach Notwendigkeit weitere wenige Gesetze aufbauen.

Gute Menschen brauchen nicht viele Gesetze. Viele Gesetze machen die Menschen nicht gut. Wir brauchen nicht mehr Gesetze, sondern mehr Charakter.

Archimedes hatte wichtige Prinzipien der Wissenschaft der Natur entdeckt und auch in der Wissenschaft der Ethik haben wir in der Vergangenheit versucht, Prinzipien zu finden, die uns die Unterscheidung von „richtig und falsch“ entdecken lassen. Wir entdeckten, wie wir „richtig von falsch“ unterscheiden können.

Es gab Mediatoren, die wir bei Streits konsultierten. Früher waren es meist Priester. Diese aber suchten aufrichtig nach den Prinzipien der Ethik und haben sie mit der Zeit und den Jahren des Beobachtens und Erkennens gefunden.

Die Mediatoren waren echte Wissenschaftler und sind vom Volk respektiert worden. Sie waren hoch geachtet. Sie waren wissenschaftliche Gesetzesgelehrte und wissenschaftliche Richter.

Der Mensch kann nicht Prinzipien erschaffen. Wie Archimedes die Naturgesetze nur entdeckt hat, können auch wir die Ethikgesetze nur entdecken. Sie sind schon da, sie sind immanent in der Schöpfung und warten auf ihre Entdeckung durch den Menschen.

Alle Urteile der Richter und der Rechtsgelehrten müssen mit diesen drei göttlichen Gesetzen der Ethik übereinstimmen, sonst sind sie nicht gültig.

Gesetze, die nicht logisch sind, sind nicht Gesetz.

Das beste Training für Gesetzesgelehrte ist Aristotelische Logik und euklidische Geometrie.

Diese drei göttlichen Gesetze sind das Fundament der Jura. Nur dann gibt es Stabilität in den Gesellschaften der Erde.

 

Frage: Was sind die Prinzipien der Ethik, die entdeckt wurden?

Es sind die drei göttlichen Grundgesetze für die Erde.

 

Frage: Wie heißen sie?
  1. nicht töten
  2. nicht stehlen
  3. Wort halten

 

Frage: Die beiden ersten, die du nennst, sind auch unter den 10 Geboten,
aber was meinst du mit dem dritten Gesetz?

Du sollst alles das tun, was du ohne Zwang versprochen hast. Halte deine Verträge, deine Versprechen, dein Wort. Tu die Dinge, die du sagst.

 

Frage: Muss man Verträge machen auch unter Menschen, die guten Willens sind?

Ja, weil auch Menschen guten Willens vergessen, was sie gesagt und versprochen haben oder der Partner es möglicherweise missverstanden hat.

 

Was ist, wenn jemand gegen die drei existentiellen Grundgesetze verstößt?

Pedro de Souza: Diese Gesetze garantieren den Frieden auf Erden für Menschen, die guten Willens sind.

Wer dagegen verstößt, muss bestraft werden.

Man kann natürlich Fehler machen. Auch schuldlose Menschen können versehentlich bestraft werden. Deshalb muss es eine Chance für Berufung geben, damit das Opfer des Irrtums bei einem höheren Gericht Gehör findet und der Sachverhalt neu geprüft werden kann.

Alle Urteile müssen aber auf diesen drei Grundgesetzen basieren.

Es gibt eine Hierarchie der Werte.

Viele Werte sind gut, wie Treue, Gottglaube, Aufrichtigkeit usw. Liebe aber ist höher als Aufrichtigkeit. Wenn ein Räuber dein Kind töten will und dich nach dem Aufenthaltsort des Kindes fragt, wirst du nicht aufrichtig sein und es ihm sagen, sondern deine Liebe steht höher und du wirst lügen. Wenn also ein Grundprinzip – in unserem Fall nicht-töten – verletzt wird, sind alle anderen Werte auch ungültig.

Hier ist ein anderes Beispiel: Alexander (von Makedonien) hatte gute Eigenschaften wie Mut, Stolz, Selbstbewusstsein, aber er hat Menschen ermordet. So waren seine Eigenschaften keine erstrebenswerten Werte, denn sie waren nicht in dem ersten göttlichen Grundgesetz verankert. Das gleiche gilt für Darius, Xerxes, Julius Cäsar, Superbus.

Wer also gegen diese drei Grundgesetze verstößt, muss bestraft werden.

 

Frage: Soll er ins Gefängnis gebracht werden?

Pedro de Souza: Es nutzt dem Opfer nicht, wenn der Täter ins Gefängnis gebracht wird.

 

Frage: Was soll man dann mit ihm tun?

Pedro de Souza:

Wenn er gestohlen hat, muss er das Doppelte des Gestohlenen dem Opfer zurückgeben.

Wenn er gemordet hat, muss er für die Familie des Opfers arbeiten, für sie bezahlen.

Wenn er das Wort nicht gehalten hat, wird er zum Gesetzlosen erklärt.

 

Frage: Was bedeutet „gesetzlos“?

Pedro de Souza: Wer die drei göttlichen/existenziellen Grundgesetze nicht beachtet, tut durch sein Verhalten kund, dass er sie nicht für sich akzeptiert. Wie er die Einschränkungen durch die Gesetze ablehnt, so muss er nun auch auf die Vorteile der Gesetze verzichten. Durch sein eigenes Verhalten hat er entschieden, dass er außerhalb des Gesetzes stehen will.

 

Frage: Ist das nicht unbarmherzig?

Pedro de Souza: Wenn es nicht so gehandhabt wird, dann erst wird es unbarmherzig gegenüber dem Menschen, der guten Willens ist.

Dann wäre beispielsweise die Frau im NT gesteinigt worden. ( Joh 7,53–8,11) Weil aber der Augenzeuge nach Moses Gesetz befürchtet hatte, als Lügner ertappt zu werden und zum Gesetzlosen zu werden, deshalb ging er weg. Wäre es barmherzig, den falschen Zeugen zu schonen? Dann wäre die Frau getötet worden.

Wir schützen die Schuldlosen. Das ist barmherzig.

Die Todesstrafe aber ist deshalb nicht richtig, weil wir einen Nichtverbrecher hinrichten könnten.

Es ist ein Prinzip, dass es besser ist, zehn Schuldige freizusprechen, als einen Unschuldigen hinzurichten.