Pedro de Souza, 2002, ISBN 3-934699-03-0
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Jesus sprach: „Euch ist es gegeben, dass ihr das Geheimnis des Himmelreichs versteht …“ (Mt 13,11)
Gut und Böse
Nach der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor herrschte eine große Stille. Selbst Pflanzen und Tiere schwiegen in der Klarheit der Erkenntnis Christi. Nach einer Weile, die wie eine Ewigkeit erschien, sprach Johannes.
Johannes: „Was wir eben erlebt haben, war wirklich sehr, sehr gut.“
Petrus: „Was ist ‚gut‘ eigentlich? Keine Frage ist wichtiger als die Frage ‚Was ist Gut und was ist Böse?‘ Gibt es Gut und Böse? Vielleicht ist im Prinzip ja alles gut.“
Jakobus: „Das ist Unsinn. Es gibt Leid auf dieser Welt, das ist eindeutig sichtbar. Leid kann nicht gut sein. Aber ich verstehe nicht, warum es Leid gibt. Widerspricht das Vorhandensein von Leid nicht der Existenz Gottes?“
Johannes: „Die Frage ist doch, ob Gott allmächtig ist. Ist Er Liebe? Ist Er allgütig? Wie könnte ein allmächtiger Gott, der Leid selbstverständlich verhindern könnte, dennoch Leid und Böses zulassen? Wie könnte ein liebender, allgütiger Gott, der das Leid verhindern wollen müsste, dennoch Leid und Böses zulassen?“
Petrus: „Es gibt in dieser Welt Dualität. Wo Gutes ist, muss auch Böses sein. Gutes und Böses sind wie Tag und Nacht.“
Jakobus: „Möglicherweise gibt es nichts Böses. Oder anders ausgedrückt, alles ist gut. Für Gott gibt es vielleicht nichts Böses. Vielleicht sieht Gott alles als gut an!“
Petrus: „Wir kommen so nicht weiter. Ich bitte dich, Rabbi, Licht auf unsere Fragen zu werfen! Gibt es Gut und Böse?“
Jesus: „Bevor ich diese Frage beantworten kann, müssen wir Gut und Böse definieren. Was ist Gut und was ist Böse?“
Johannes: „Plotinus konnte nicht erklären, warum es Böses auf der Erde gibt. Er sagte, dass Böses bedeute, weit von Gott entfernt zu sein. Wenn die Planeten sich zu weit von der Sonne entfernt befinden, dann sind sie in der Dunkelheit. Die Sonne ist nicht schuld daran. Die Definition von Plotinus ist aber unzureichend.“
Petrus: „Ich glaube, gut ist, wenn ich einen großen Fischfang habe. Böse ist, wenn ich einen Sturm erlebe. Liebe ist gut. Gewalt oder Krieg ist böse.“
Jakobus: „Gut ist, was die Natur anbietet: Bäume, Vögel, Schmetterlinge, usw. Böse ist, Hunger zu haben.“
Jesus: „Jeder hat eine andere Vorstellung von Gutem und Bösem. Wie können wir die Frage beantworten, wenn wir nicht darüber einig sind, was Gut und Böse bedeutet? Intuitiv wissen wir, was Gut und Böse ist. Liebe ist gut. Hunger und Gewalttätigkeit sind böse. Das stimmt. Aber wir müssen wissen, warum das so ist. Warum ist ein großer Fischfang gut? Warum ist Gewalttätigkeit böse? Eine große Ernte schützt uns vor Hunger. Gewalttätigkeit gefährdet das Leben.“
Jakobus: „Meister, können wir sagen, dass ‚gut‘ ist, was das Leben fördert und ‚böse‘ ist, was das Leben gefährdet oder ver-nichtet?“
Jesus: „Das ist eine gute Definition. Dabei bleiben wir. Wenn wir ‚gut‘ sagen, meinen wir immer das, was das Leben fördert. Wenn wir ‚böse‘ sagen, meinen wir immer das, was das Leben in Gefahr bringt.
Für Menschen gibt es Gut und Böse
Es ist unbestritten, dass das Leben auf der Erde gefährdet werden kann.“
Petrus: „Gott hat uns das Leben gegeben, aber nicht das Überleben. Er hat uns Menschen nicht unsterblich gemacht.“
Jesus: „Also ist all das böse, was das Leben gefährdet. Weil das Leben auf der Erde gefährdet werden kann, sagen wir, es gibt Böses auf der Erde. Es gibt auch Gutes auf der Erde – das, was das Leben fördert oder schützt.
Weder Gut noch Böse
Wenn eine Frau ihre Frisur ändert, dann ist es weder Gut noch Böse. Oder wenn sie einen kurzen Haarschnitt hat. Ihr Leben ist weder in Frage gestellt, noch gefährdet. Ihr könnt noch an weitere Beispiele denken.
Für Gott gibt es nichts Böses
Für Gott und die Engel im Himmel gibt es nichts Böses. Warum nicht? Gott ist unsterblich! Auch die Engel sind unsterblich! Unsterbliches Leben kann nicht gefährdet werden. Und weil ‚böse‘ ist, was das Leben gefährdet, gibt es für Gott und die Engel nichts Böses. Im Himmel ist alles gut.“
Jakobus: „Wo ist die Hölle, Meister?“
Jesus: „Hölle ist ein Mythos. Ein unsterbliches Wesen kann nicht leiden, sonst wäre es nicht unsterblich. Nichts kann einem unsterblichen Wesen schaden. Hölle und Fegefeuer sind Mythen. Es ist ein Widerspruch, von Hölle zu sprechen. Niemand geht in die Hölle, weil es sie nicht gibt. Alle gehen in den Himmel. Alle Menschen nehmen allein das Gute, das sie gelernt haben, mit in den Himmel.“
Gibt es also nichts Böses?
Johannes: „Wenn alle in den Himmel gehen, gibt es dann nichts Böses?“
Jesus: „Doch, aber nur auf der Erde. Wer sagt, alles sei gut, hat Recht. Wer sagt, es gibt Gut und Böse, hat auch Recht. Diese zwei sich widersprechenden Aussagen haben ihre Gültigkeit auf unterschiedlichen Ebenen. Die zwei Ebenen sind:
- die himmlische Ebene und
- die irdische Ebene.
Die himmlische Ebene
Mal sind wir im Himmel, mal entscheiden wir uns freiwillig, auf die Erde zu kommen. Wenn wir sagen, alles ist gut und es gibt nichts Böses, dann sprechen wir von der himmlischen Ebene aus. Wir alle sind unsterbliche Kinder unseres himmlischen Vaters. Im Himmel sind wir Engel oder Seelen ohne einen irdischen Körper. Wir sind unsterblich, und dort im Himmel wissen wir auch, dass wir unsterblich sind.
Die irdische Ebene
Wenn wir sagen, ‚es gibt Gut und Böse‘, dann sprechen wir von der irdischen Ebene aus. Wenn wir auf der Erde sind, leben wir Engel in einem sterblichen, vergänglichen Körper. Wir können sagen, wir sind außerhalb des Gartens Eden (Himmel). Auf der Erde identifizieren wir uns mit unserem Körper. Weil wir wissen, dass der Körper vergänglich ist, denken wir, dass wir selbst vergänglich seien, obwohl wir die selben unsterblichen Kinder unseres himmlischen Vaters sind. Auf der Erde leben die unsterblichen Kinder des himmlischen Vaters in einem sterblichen Körper, mit dem sie sich auch identifizieren.“
Petrus: „Es gibt Böses. Und gleichzeitig ist alles gut. Das ist ein Widerspruch, das verstehe ich nicht!“
Jesus: „Wenn wir sagen, ‚wir sind unsterblich‘, dann sprechen wir von der himmlischen Ebene aus. Wenn wir sagen, ‚wir sind sterblich‘, dann sprechen wir von der irdischen Ebene aus. Wenn es uns bewusst ist, von welcher Ebene aus wir sprechen, dann gibt es keinen Widerspruch. Für vergängliche Menschen gibt es Gut und Böse. Für ewige Wesen gibt es nur Gutes.
Auf der Erde können wir Böses tun
Menschen können stehlen oder töten. Sie können anderen Menschen schaden. Deshalb hat Mose den Menschen die zehn Gebote gegeben. Die Engel im Himmel brauchen die zehn Gebote nicht, weil sie nichts Böses erleben können. Auf der Erde wohnen die Engel aber in einem Körper, der getötet oder verletzt werden kann. Dass es im Himmel nichts Böses gibt, entbindet uns nicht von der Verantwortung hier auf der Erde, nichts Böses zu tun. Böse ist alles, was dem irdischen Leben schadet. Es ist böse, fremdes oder das eigene Leben zu gefährden oder zu vernichten. Auf der Erde ist das Leben der höchste Wert. Die Menschen können ihr Leben unendlich bereichern.
Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und überreichlich haben. (Joh 10,11)
Warum kommen Engel auf die Erde?
Engel wollen ihr Bewusstsein erhöhen. Sie wollen näher zu Gott sein. Sie erhöhen ihr Bewusstsein durch menschliche Erfahrungen.
Haltet euch die Prinzipien vor Augen: Weil Menschen körperlich verletzbar sind, ist alles, das ihr Leben gefährdet, böse. Die Engel im Himmel sind unsterblich und sie haben keinen sterblichen Körper. Demzufolge können Engel nicht verletzt werden. Also kann den Engeln nichts Böses widerfahren. Es gibt demzufolge im Himmel nichts Böses. Dort ist alles gut, weil niemand gefährdet werden kann.
Das Prinzip, dass es nichts Böses gibt, gilt auf der himmlischen Ebene und ist auf der irdischen Ebene ungültig. Vom himmlischen Standpunkt aus gibt es also nichts Böses IM HIMMEL. Vom irdischen Standpunkt aus aber gibt es Böses AUF DER ERDE, und zwar deshalb, weil nur auf der irdischen Ebene das irdische Leben gefährdet werden kann.
Warum Luzifer nicht böse war
Eine Seele oder ein Engel im Himmel sieht nichts Böses, hört nichts Böses und tut nichts Böses. Diese Wahrheit gilt jedoch nur auf der himmlischen Ebene. Unsterbliche Wesen kennen das Böse nicht. Warum? Weil das Böse etwas ist, das das Leben gefährdet. Ein Engel ist aber unsterblich. Deshalb kann sein Leben nicht gefähr-det werden.
War Luzifer böse? Nein. Luzifers Kampf gegen den himmlischen Vater war keine böse Tat. Wieso nicht? Weil der himmlische Vater unsterblich ist.
Luzifer hat mit Gott gekämpft, jedoch hat er nichts Böses begangen, weil der unsterb-liche himmlische Vater nicht gefährdet werden kann. Noch kann es ‚Gotteslästerung‘ geben. Nur vergängliche Wesen können ‚gelästert‘ werden. Luzifer und seine Engel können im Himmel nichts Böses anrichten. Sie können sich lediglich dumm verhalten.
Unser Vater wünschte sich, dass die Engel weise würden. Um weise zu werden mussten sie ihr Bewusstsein erhöhen. Aber wie? Sie sollten weise werden, aber freiwillig! Gott hätte sie auch bereits weise erschaffen können. Aber dann hätten sie keinen freien Willen gehabt. Gott wollte nicht, dass Seine Engel Roboter sind, so gab Er ihnen den freien Willen und das Potenzial, ihr Bewusstsein selbst zu erhöhen, wenn sie es wollen. Gott hat die Menschen nach Seinem Ebenbild geschaffen.
Engel kennen das Gute nicht
Um ihr Bewusstsein zu erhöhen, mussten die Engel nach Wahrheit suchen. Freiwillig! Um Wahrheit zu finden, ist es notwendig, liebevoll zu sein. Denn Liebe ist die Basis der Wahrheit. Um liebevoll zu sein, muss das Böse überwunden werden. Dafür muss zunächst das Böse von dem Guten unterschieden werden. Dazu muss das Böse erst erkannt werden. Aber wie können Engel das Böse kennenlernen? Das Böse, wie wir es definiert haben, ist das, was das Leben gefährdet. Nun sind die Engel aber unsterblich und ihr Leben ist nicht gefährdet. Wie können sie dann Böses kennenlernen? Und das auch noch freiwillig!?
Wenn unsterbliche Wesen das Böse nicht erfahren können, wer dann kann es erfahren? – Nur sterbliche Wesen, die Leben haben, dessen Überleben nicht gleichzeitig garantiert ist, können das Böse erfahren.
Die Lösung unseres himmlischen Vaters
Aber wie können unsterbliche Wesen sterblich gemacht werden? Das kann auch Gott nicht schaffen, denn es wäre ein Widerspruch, wenn Unsterbliche sterblich wären. Oder kann Gott es doch?
... Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich (Lk 1,37) ...
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde (1Mo 1,1) ...
Ja, eine Lösung ist möglich! Die Engel können
- auf der Erde inkarnieren,
- einen Körper tragen, der sterblich ist und
- glauben, sie seien dieser Körper, d.h. sie identifizieren sich mit dem Körper.
Jetzt können sie als schein-sterbliche Menschen Erfahrungen sammeln, das Gute vom Bösen unterscheiden und das Böse überwinden, Einsichten und Weisheit gewinnen und so ihr Bewusstsein erhöhen und die Wahrheit mehr und mehr erkennen. Sie können das Gute erkennen und diese Kenntnis mit in den Himmel nehmen.
Die unsterblichen Engel können entscheiden, ob sie Erfahrungen als sterbliche Wesen erleben wollen. Freiwillig! Sie können es aufregend finden, menschliche Erfahrungen zu machen. Sie können als Menschen geboren werden, müssen aber nicht. Sie haben freien Willen. Sie können auf die Erde kommen, so oft sie wollen. Oder sie können entscheiden, überhaupt nicht auf die Erde zu kommen.
Wenn sie sich dafür entscheiden, auf die Erde zu kommen, dann sind sie in die Lage versetzt, Scheinsterblichkeit zu erfahren. Sie wohnen dann in einem sterblichen Körper. Sie selbst, die Bewohner des Körpers, sind nach wir vor unsterblich, aber die Parameter sind jetzt anders.
Das Kausalitätsgesetz
Inkarnierte Engel sind den Gesetzen der Natur unterworfen. Sie können nicht tun, was sie wollen, ohne dass es Konsequenzen hat. Ihr Leben kann jetzt gefährdet werden. Sie werden das Böse – das, was das Leben gefährdet – kennenlernen.
Unser himmlischer Vater will nicht, dass wir leiden. Wir können die Ursachen von Leid erforschen und sie überwinden.
Wenn wir unsere Hand ins Feuer halten, dann schmerzt es. Wir lernen dadurch z.B. die Identität des Feuers. Wir lernen, Feuer richtig zu benutzen. So lernen wir auch andere Gesetze der Realität. Wir erforschen Naturphänomene und wir erforschen die Ursachen von Krankheit und Leid.
Wenn ein Mann blind geboren ist, ist das nicht Gottes Wunsch, Karma oder Schicksal. Es gibt Ursachen für dieses und jedes andere Leid. Die Realität ist nicht willkürlich. Sie hat ihre Gesetzmäßigkeiten. Sie ist vorhersehbar. Es ist nicht so, dass die Realität für jeden Menschen anders ist. Es ist nicht so, dass das Feuer den einen Menschen verletzt und den anderen Menschen in der selben Situation nicht.
Die Realität in der Makrowelt hat vorhersehbare Gesetzmäßigkeiten, die immer gültig sind. Wir können Häuser, Musikinstrumente, Brücken, Wägen und vieles andere mehr nach diesen Gesetzmäßigkeiten erbauen. Das Kausalitätsgesetz ist das Hauptmerkmal von Realität, auch in der Mikrowelt.
Wo es Früchte gibt, da gibt es Wurzeln
Es gibt viele Skeptiker, die nicht an das Kausalitätsgesetz glauben. Sie werden es jedoch dennoch nicht wagen, ihre Hand ins Feuer zu halten. Denn das Feuer wird die Hand eines Skeptikers genau so verbrennen wie die Hand eines Nichtskeptikers. Das Kausalitätsgesetz respektiert unsere Meinungen nicht. Die Wahrheit für den Skeptiker ist die gleiche wie die Wahrheit für den Nichtskeptiker.
Wir wissen nicht in jedem einzelnen Fall, was die Ursache einer Situation ist. Es gibt aber Ursachen für z B. Blindheit, egal, ob sie uns bekannt ist oder derzeit noch unbekannt.
Wir sind auf der Erde nicht allwissend. Aber wir haben das Potenzial, Ursachen zu erforschen. Wir haben die Kapazität, die Zusammenhänge zu entdecken und logische und wissenschaftliche Schlussfolgerungen zu ziehen.
Ein Mann ist blind, nicht etwa wegen seines Karma, der Gene, des Schicksals oder Gottes Strafe. Er ist blind aus ganz bestimmten Gründen. Das können wir herausfinden! Hatten seine Eltern z.B. ihn oder sich selbst nicht richtig ernährt? Hatte die Mutter geraucht oder Alkohol getrunken? Oder gibt es eine andere Ursache, die bis heute unbekannt ist? Welche?
Wir können die Ursachen erforschen. Wir haben viele Probleme gelöst und können alle Probleme lösen. Dadurch gewinnen wir Erfahrungen, die uns weise machen, uns zu höherem Bewusstsein führen und uns mehr und mehr Fülle bringen.
Nah zu Gott
Je höher unser Bewusstsein, desto näher zu Gott scheinen wir zu sein. Gott aber ist immer nah zu uns, nur spüren wir Ihn nicht. Unser niedriges Bewusstsein steht zwischen uns und Gott und gibt uns den Eindruck, Gott sei weit weg von uns und wir müssten Ihn suchen.
Alle Engel haben die Sehnsucht, nah zu Gott zu sein. Engel haben unterschiedliche Bewusstseinsstufen. Diese Hierarchie geht unendlich nach oben. Es gibt Erzengel, Cherubim, Seraphim und andere unendliche Engelsstufen. Alle Engel versuchen, höher in der Hierarchie aufzusteigen, um so Gottes Gegenwart und Liebe immer mehr zu spüren. Denn je höher die Engel in der Hierarchie stehen, desto intensiver spüren sie Gottes Nähe.
Und wie können sie höher aufsteigen? Indem sie ihr Bewusstsein durch das Erkennen der Wahrheit erhöhen. Sie erkennen die Wahrheit nur, wenn sie durch menschliche Erfahrungen Einsichten, Liebe und Weisheit gewinnen. Das heißt, wenn sie Scheinsterblichkeit als Menschen erfahren.
Es gibt einen richtigen Wettbewerb bei den Engeln, als Menschen auf der Erde geboren zu werden. Engel wissen, dass es ein Spiel ist, als Mensch die Scheinsterblichkeit zu erleben.
Doch sobald sie auf der Erde geboren sind, vergessen sie, dass sie unsterbliche Engel sind, und dass das irdische Leben ein Spiel ist. Sie identifizieren sich mit dem Körper, was richtig ist. Wenn sie sich mit dem unsterblichen Engelskörper identifizieren würden, so würde die Möglichkeit entstehen, dass viele von ihnen sich auf der Erde wie unsterbliche Wesen benehmen würden. Sie würden ihr Leben riskieren oder sich sogar töten, und so den Zweck der Inkarnation auf der Erde – nämlich das Bewusstsein zu erhöhen – sabotieren.
Es gibt Mystiker, die sich an ihre unsterbliche Engelsnatur erinnern. Manche entsagen der Welt und tun nichts. Viele warten auf das Ende des Lebens. Sie erinnern sich an ihr Leben als Engel, jedoch vergessen sie, dass sie sich selbst dafür entschieden hatten, auf die Erde zu kommen.
Das wäre wie bei Leuten aus Galiläa, die Urlaub in Rom machen. Die meisten Urlauber denken nicht an Galiläa, sondern erforschen und genießen Rom, einige aber erinnern sich an Galiläa und weigern sich, die ewige Stadt zu besichtigen. Sie sitzen in ihren Zimmern und denken nur an Galiläa zurück, weil sie mit Recht behaupten, ihre wahre Heimat sei Galiläa und der Aufenthalt in Rom sei nur vorübergehend.
Natürlich können sie das tun, denn es ist immer ihr freier Wille. Sie können sich genauso mit ihrem freien Willen dafür entscheiden, der Welt zu entsagen. Aber wenn sie der Welt entsagen, bekommen sie keine menschlichen Erfahrungen und können ihr Bewusstsein nicht erhöhen. Durch Inaktivität können sie das Bewusstsein nicht erhöhen.
Diese Welt ist vergänglich, aber real
Platon sagte, es gäbe zwei Welten: die Welt im Diesseits und die gute Welt der Formen im Jenseits. Die Welt der Formen sei vollkommen und gut. Ein Tisch auf der Erde sei eine Reflexion einer perfekten ‚Tisch-heit‘ in der Welt der Formen. Alle Konzepte sind nach Platon Reflexionen der perfekten Konzepte in der Welt der Formen. ‚Gut‘ ist demnach eine Reflexion von ‚Gut-heit‘ in der Welt der Formen. Das würde nach Platon jedoch bedeuten, dass es auch ‚Krieg-heit‘, ‚Gewalt-heit‘, ‚Elend-heit‘, ‚Armut-heit‘ in der guten Welt der Formen gibt, und sich dies als ‚Krieg‘, ‚Gewalt‘, ‚Elend‘ und ‚Armut‘ hier reflektiert. Die Welt der Formen wäre dann also keine perfekte, gute Welt. Platons perfekte, gute Welt mit Neid-heit, Gewalt-heit und anderem kann gar nicht gut sein.
Platon behauptete auch, dass die diesseitige Welt eine Illusion sei. Wenn man behauptet, es gäbe zwei Welten, dann ist man gezwungen zu sagen, dass eine davon illusorisch sei.
Die wahre Bedeutung von Maya
Die Inder bezeichnen diese Welt als Maya, was fälschlicherweise auch im Sinne von ‚Illusion‘ übersetzt wird. Maya heißt ‚das, was nicht unvergänglich ist‘. Maya heißt ‚das Vergängliche‘. Diese Welt ist vergänglich wie ein Traum. Sie ist Maya.
Wenn ich sage, dass Äpfel so groß sind wie Orangen, heißt es dann, dass Äpfel Orangen sind? Oder wenn ich sage, ihr seid intelligent wie Aristoteles, heißt es dann, dass ihr Aristoteles seid? Diese Welt ist wahrlich vergänglich wie ein Traum. Aber das heißt nicht, dass sie ein Traum ist.
Diese Welt und der Himmel sind beide real. Der Himmel ist real und unvergänglich. Seine Einwohner sind unvergänglich. Diese Erde ist real und vergänglich. Ihre Einwohner sind schein-vergänglich. Das ist der einzige Unterschied.
Lernen auf der Erde erhöht das Bewusstsein
Auf der Erde könnt ihr viel lernen. Ihr lernt auch im Himmel. Aber das, was ein Wesen, das unter den Bedingungen der Sterblichkeit lebt, lernen kann, das kann ein unsterbliches Wesen nicht lernen.
Auf der Erde können wir unser Bewusstsein erhöhen. Wir setzen uns Ziele. Wir haben Beziehungen. Wir begegnen Schwierigkeiten. Wir lernen, unsere Ziele zu erreichen, unsere Beziehungen harmonisch zu gestalten, Schwierigkeiten zu überwinden. Wir bekommen Erfahrungen, Einsichten, Weisheit, höheres Bewusstsein. Dieses Bewusstsein nehmen wir mit in den Himmel. Im Himmel werden wir dann weiser und liebevoller sein.
Engel brauchen Barmherzigkeit nicht
Engel sind unverletzbar. Wem können sie Barmherzigkeit zeigen? Keiner im Himmel braucht Barmherzigkeit. Der barmherzige Samariter konnte nur dem sich in Lebensgefahr befindenden Verletzten seine Barmherzigkeit zeigen. Im Himmel ist ein unsterblicher Engel nicht in Lebensgefahr und demzufolge nicht auf Barmherzigkeit angewiesen. Barmherzigkeit kann nur in einem sterblichen Rahmen gelernt werden. … Und Liebe?
Engel kennen menschliche Liebe nicht
Unsterbliche Wesen brauchen keine Liebe, um zu überleben. Also: Im Himmel braucht niemand Liebe. Doch sterbliche Wesen brauchen Liebe, um ihr Leben zu fördern. Natürlich wird der Himmel mit Liebe schöner, aber nur sterbliche Wesen können Liebe erlernen. Nur sterbliche Wesen brauchen Liebe, deshalb sage ich: ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.‘ Wir können viel im Himmel lernen, aber menschliche Liebe und andere menschliche Gefühle nicht.
Wasser wird nicht von einem Fisch entdeckt werden
Es war einmal ein Fisch. Der Fisch schwamm im Wasser und wusste es nicht. Nun schwimmt er überall hin und sucht Wasser, denn von anderen Fischen hat er gehört, dass Wasser für sein Leben wichtig sei. – Wir leben in Gott wie der Fisch im Wasser. Der Fisch schwimmt überall hin, um Wasser zu suchen. Aber er braucht das Wasser nicht suchen. Und wir gehen überall hin, um Gott zu suchen. Aber wir brauchen Gott nicht suchen.
Engel machen Urlaub auf der Erde
Engel wie Menschen sind neugierig. Sie wollen menschliche Gefühle und Werte kennenlernen. Sie sind bereit, die Bedingungen dafür in Kauf zu nehmen, d.h. als Menschen geboren zu werden, die scheinbar sterblich sind. Scheinbar – denn unsterbliche Wesen sind nach wie vor unsterblich. Sie machen nur ‚Urlaub‘ auf der Erde.
Wie oft müssen Engel wiedergeboren werden?
Engel können so oft Urlaub machen wie sie wollen. Oder gar nicht. Sie haben freien Willen. Sie kommen auf die Erde, um die Probleme und Schwierigkeiten des irdischen Leben zu lösen. Nicht alle Probleme auf einmal, denn das ist nicht möglich. Sie wollen die Welt aber mit jeder Inkarnation ein bisschen besser gestalten, sie schöner, friedvoller, erfüllender machen. Es wird ihnen nicht immer gelingen, ihr Ziel zu erreichen. Aber sie haben viel Zeit! Es gibt unendlich viel zu lernen.“
Petrus: „Das verstehe ich nicht ganz, Meister.“
Jesus: „Engel kommen wiederholt auf die Erde, um neue Erfahrungen zu sammeln und dadurch ihr Bewusstsein zu erhöhen. Um auf die Erde zu kommen, müssen sie die Frucht vom ‚Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen‘ essen. Wir Menschen sind im Himmel Engel mit einem unvergänglichen Lichtkörper. Wir Engel sind auf der Erde Menschen in einem vergänglichen Körper. Wir können jedoch ewig auf der Erde leben, wenn wir die Gesetze zur Erhaltung des Körpers entdecken und richtig anwenden. Dann sind wir auf der Erde unsterblich, aber nur, solange wir diese Gesetze in allen Bereichen beachten. Die Unsterblichkeit auf Erden ist an Bedingungen geknüpft, die Unsterblichkeit im Himmel ist bedingungslos.
Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen
Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreiches zu verstehen. (Mt 13,11)”
Petrus: „Meister, was sind die Geheimnisse des Himmelreiches?“
Jesus: „Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte begehrten zu sehen, das ihr seht und sie haben es nicht gesehen. Und sie begehrten zu hören, das ihr hört, und sie haben es nicht gehört. (Mt 13,17)
Ich werde euch die Geheimnisse des Himmelreiches offenbaren. Ich zitiere einige Verse aus dem Alten Testament:
‚Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: ‚Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen. Denn welches Tages du davon issest, wirst du des scheinbaren Todes sterben, d.h. du wirst als Mensch geboren werden.‘ (1Mo 2,16-17)
Wer die verbotene Frucht isst, wird scheinbar sterben. Das heißt, er wird den Garten Eden, den Himmel, verlassen und auf der Erde inkarniert werden. Gott hat Adam mitgeteilt, was die Folgen sind, wenn er die verbotene Frucht essen würde.
Es ist, wie wenn eine Mutter zu ihrem Kind sagt: ‚Wenn du im Regen spielst, wirst du nass werden‘. Dies ist keine Mahnung oder eine üble Konsequenz eines falschen oder gar bösen Handelns, keinesfalls die Androhung einer Bestrafung, sondern lediglich die Mitteilung über eine folgerichtige und natürliche Konsequenz eines neutralen Sachverhaltes.
Wenn Gott Adam nicht die Folgen des Essens der verbotenen Frucht mitgeteilt hätte, so wäre es absolut möglich gewesen, dass Adam die Frucht eines Tages in Unkenntnis über die Folgen gegessen hätte. Er würde sich außerhalb des Gartens Eden befunden haben und auf der Erde entgegen seinem freien Willen inkarniert sein. Er wäre den irdischen Bedingungen unterworfen gewesen, ohne dass er sich zuvor dafür hätte entscheiden können. In einem solchen Fall würde er darüber geklagt haben, dass Gott ihm nicht die Folgen mitgeteilt hatte, die eintreten, wenn er die Frucht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen essen würde.“
Johannes: „Was bedeutet der ‚Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen‘?“
Jesus: „Weil Engel unverletzbar sind, können sie nicht wissen, was gut und böse ist. Wenn sie neugierig darauf sind, das zu erfahren, essen sie freiwillig die Frucht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Diese Frucht ist eine symbolische Darstellung für die Inkarnation auf der Erde. Diese Frucht oder irdische Inkarnation wird die Engel schein-sterblich machen, was Bedingung dafür ist, Gutes und Böses zu erkennen und das Bewusstsein zu erhöhen.
Auf der Erde ist es möglich, das Böse zu erfahren und zu fördern oder aber durch das Gute zu ersetzen. Das ist möglich, weil Menschen verletzbar sind. Die Engel, jetzt Menschen, werden wissen, was das Leben gefährdet oder unangenehm macht.“
Johannes: „Ich verstehe nicht, Meister, warum unser himmlischer Vater Leid nicht verhindern will.“
Die freiwillige Entscheidung, sich scheinbar verletzbar zu machen
Jesus: „Ich lese zuerst drei Stellen aus dem ersten Buch Mose:
Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, einschließlich dem Baum des Lebens mitten im Garten und dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. (1Mo 2,9)
Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: ‚Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten. Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du des scheinbaren Todes sterben‘. (1Mo2, 16-17)
Mein himmlischer Vater sagte damit zu Adam:
‚Du bist unsterblich. Du kannst alles tun, ohne Konsequenzen zu erleben. Du lernst viel. Aber es gibt mehr zu lernen, das du als unsterbliches Wesen nicht lernen kannst. Du kannst es dennoch lernen, wenn du bereit bist, als Schein-Sterblicher geboren zu werden. Ein unsterbliches Wesen kann nicht sterblich sein, aber Ich kann dir den Schein geben, du wärest ein Sterblicher. Du kannst einen vergänglichen Körper tragen. Du wirst dann vergessen, dass du unvergänglich bist. Wie? Du wirst dich mit deinem Körper identifizieren. D. h. du wirst glauben, du seist der Körper. Du kannst glücklich sein wie hier, aber nicht automatisch. Nur wenn du nach den Gesetzmäßigkeiten der Existenz handelst, wirst du glücklich sein. Wenn nicht, wirst du unglücklich sein. Umgekehrt: Wenn du glücklich oder unglücklich bist, dann weißt du, dass du richtig beziehungsweise falsch gehandelt hast. Das ist die Faustregel. Du lernst jetzt, dass nicht alles ohne Konsequenzen gemacht werden kann. Du lernst das Gute und das Böse. Du arbeitest in einem Rahmen von bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Welchen? Das musst du selbst herausfinden. Ich gebe dir das Potenzial, alles zu lernen: Ein Gehirn, für dessen Inhalt du selbst sorgen sollst.
Als Mensch wirst du glauben, du seist vergänglich. Die Tatsache ist, dass dein Körper vergänglich ist, nicht aber dein wahres ewiges Selbst. Als Mensch kannst du nicht ohne Konsequenz alles tun, was du möchtest. Die Folgen deiner Handlungen musst du in Kauf nehmen. Es wird andere Menschen geben, die dir entweder helfen oder schaden können. Die anderen Menschen werden nicht deine Bewusstseinsstufe haben. Jeder wird eine andere Bewusstseinsstufe haben. Einige werden dich kontrollieren, unterdrücken, dir schaden. Für deren böse Taten müssen sie auf der Erde nach irdischen Gesetzen bestraft werden. Du kannst Krieg, Armut, Gewalt und Korruption fördern oder beseitigen. Du kannst die Welt schöner machen. Ich werde dir helfen, wenn du Mich bittest. Bitte, und es wird dir gegeben werden.
Oft wirst du verzweifelt sein, wenn das Leid dich überwältigt. Doch versuche, dich nicht vom Leid vereinnahmen zu lassen. Du wirst Mich vielleicht beschuldigen und anklagen, ‚Wo bist Du, oh Gott? Wieso verhinderst Du das Leid nicht?‘
Doch Ich kann Mich nicht in deine Entscheidungen einmischen und alles Böse und Leidvolle verhindern. Was würde passieren, wenn Ich alles Böse verhindern oder vernichten würde?
Wo wären die Grenzen? Ich sollte Kriege verhindern, aber was wäre mit Gewalt? Auch diese sollte Ich verhindern. Doch dabei bliebe es nicht. Ich muss dann auch verhindern, dass du zu spät ins Bett gehst, verhindern, dass du gen-manipulierte Lebensmittel isst, verhindern, dass du ungesundes Essen isst, verhindern, dass du Alkohol trinkst, verhindern, dass du rauchst … Ich muss Krankheiten verhindern, egal, was du tust. Oder Ich muss dich zwingen, genug Wasser für deinen Körper zu trinken; Ich muss dich zwingen, deinen Körper genügend und richtig zu bewegen, damit du gesund bleibst.
Trotzdem würdest du nicht zufrieden sein. Du würdest weitere Wünsche haben, die Ich unbedingt erfüllen sollte. Wenn z.B. die Milch überkocht oder deine Mahlzeit verbrennt, wirst du genauso verzweifelt sein und verwundert fragen, warum Ich nicht auf die Milch oder die Mahlzeit aufgepasst habe, wenn Ich doch allmächtig bin und alles Böse verhindern kann. Ich sollte weiter verhindern, dass du deinen Hausschlüssel vergisst, dafür sorgen, dass du immer Geld hast, egal wie verschwenderisch du bist oder auch dann, wenn du dich weigerst, dafür zu arbeiten. Und so weiter, ad infinitum.
Habe nicht den Wunsch, dass Ich alles für dich erledigen soll. Habe nicht den Wunsch, dass Ich dich vor den negativen Folgen deiner Handlungen schütze.
Wenn Ich Naturkatastrophen verhindere, dann soll Ich auch Kriege verhindern. Wenn Ich Kriege verhindere, dann soll Ich auch Unfälle verhindern. Wenn Ich Unfälle verhindere, dann soll Ich alle Gewalt verhindern. Wenn Ich alle Gewalt verhindere, dann soll Ich Krankheiten verhindern, indem Ich dich entweder zwinge, dich richtig zu ernähren oder dich gegen die Folgen deines Lebensstils immun mache.
Was würde dann geschehen?
Du würdest keine Kenntnisse darüber erwerben, was Gut und Böse ist. Es wäre dann zwecklos gewesen, in einem materiellen Körper zu leben, der vergänglich ist. Wenn deinem materiellen Körper nichts passieren kann, dann lebst du wie ein unsterbliches Wesen, weil du keine Folgen deines Handelns erfährst. Du würdest nichts Falsches tun können, denn das hätte Ich zuvor verhindert. Du wärst unfrei.
Du würdest dann in einem vergänglichen Körper genauso leben wie im Himmel. Warum also hättest du auf die Erde kommen sollen?
Wenn du nichts Falsches machen kannst, dann bist du ein Roboter, der vorbestimmt ist. Aber Ich will dich nicht als Roboter auf die Erde schicken, weil du dann unfehlbar und deshalb nicht in der Lage wärest, etwas zu lernen.
Nein, Ich will nicht, dass du ein Roboter, bist, sondern ein Mensch, der freien Willen hat. Ein Mensch, der die Folgen seines Handelns trägt und daraus lernt. Deine gewonnene Weisheit erhöht dein Bewusstsein und du bringst dein erhöhtes Bewusstsein mit in den Himmel.
Klage trotz Immunität
Angenommen, Ich schützte dich vor allen negativen Folgen: vor Katastrophen, vor Krieg, vor Leid, vor Krankheit, würdest du zufrieden sein? Würdest du aufhören, zu klagen und Mich zu beschimpfen, wenn Ich alle Menschen reich und glücklich machte?
Du würdest weiterhin unzufrieden sein. Wenn deine Freunde oder Verwandte den Körper verlassen, würdest du Mich wieder beschimpfen. Du würdest sagen: ‚Hätte Gott meine Freunde nicht länger am Leben lassen können?‘ Aber wie lange? Dreihundert Jahre? Dann sagst du: ‚Nur dreihundert Jahre?‘ Du würdest Mich immer noch beschuldigen, weil Ich deinen Körper sterblich gemacht habe.
Meine Aufgabe wäre also, dich vor den Folgen deiner Handlungen zu schützen, dich reich und glücklich zu machen und deinen Körper unvergänglich zu machen.
Warum dann solltest du die Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen essen? Warum dann nicht gleich im Himmel bleiben, wo du sowieso unsterblich bist?
Ich gebe dir die Möglichkeiten und Voraussetzungen, deinen irdischen Körper so lange zu erhalten, wie du möchtest. Du kannst lernen, welche Prinzipien, welche Bedingungen, welche Ernährungsweisen usw. den Körper lange und gesund am Leben erhalten. Wenn jemand früh stirbt, heißt das nicht, Ich habe ihn ‚gerufen‘, es heißt nur, dass es einen Grund dafür gibt, den du herausfinden kannst. Das ist deine Aufgabe. Wenn du den Körper nach den richtigen Gesetzen und Prinzipien pflegst, kannst du so lange leben, wie du willst, auch Tausende von Jahren. Ich entscheide nicht, wie lange du lebst. Beschuldige nicht Mich, ich hätte dich zu Mir gerufen.
Du wirst während deines Aufenthalts auf der Erde vergessen, dass du ewig bist. Du wirst Fehler machen und auf Mich schimpfen. Aber ICH BIN die Absolute Liebe, die bedingungslose Liebe. Ich weiß, dass du verzweifelt bist, wenn du mich beschimpfst, denn du bist dem Gesetz der Kausalität unterworfen.
Denke daran, dass alle Engel im Himmel ewig sind und unfähig, Böses zu tun. Sie kennen Scheinvergänglichkeit nicht. Auf der Erde wirst du die Illusion von Vergänglichkeit haben. Du wirst dich mit deinem Körper identifizieren und Fehler machen, aus denen du lernst. Du musst deinen Körper pflegen und ihn richtig ernähren. Aber wisse, dass du nicht der Körper bist. Du bist ewig. Nichtsdestotrotz musst du auf die Gesunderhaltung des vergänglichen Körpers achten.
Nun weißt du, was es bedeutet, wenn du die Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen isst. Das bedeutet, du entscheidest freiwillig, auf der Erde deine Erfahrungen zu machen. Du wirst einen vergänglichen Körper tragen, dich mit ihm identifizieren und deine ewige Natur vorübergehend vergessen.
Du kannst dein Bewusstsein unter diesen Bedingungen der Scheinvergänglichkeit erhöhen.
Jetzt verstehst du, was Ich meinte, als Ich sagte: ‚Denn welches Tages du davon issest, wirst du die Illusion haben, dass du sterben kannst.‘ (1Mo 2,17)
Sehnsucht
Auf der Erde wirst du Sehnsucht nach Mir haben. Du wirst Rituale praktizieren, um Mich zu ‚beschwichtigen‘. Du wirst Kirchen und Tempel bauen.
Ich aber brauche keine Rituale, Kirchen und Tempel. Doch mache deine Erfahrungen.
Du und Ich sind eins. Du kommst zurück zu Mir, nach deinem Aufenthalt auf der Erde. Du triffst auch alle Bekannten deiner Erdenzeit wieder.
Es kommt darauf an, was du daraus machst
Erlaube dir, Fehler zu machen. Führe ein gutes Leben in Wohlstand und Liebe. Sei aktiv. Dann betest du Mich an im Geist und in der Wahrheit.‘“
Adam und Eva unterhalten sich im Paradies
Petrus: „Also haben auch Adam und Eva sich freiwillig dazu entschieden, das Paradies zu verlassen?“
Jesus: „Ich will euch noch ein Gleichnis erzählen:
‚Adam erzählt Eva alles, was Gott ihm gesagt hatte.
Eva: ‚Was ist Scheinsterblichkeit, Barmherzigkeit, Gutes, Böses?‘
Adam: ‚Ich habe keine Ahnung.‘
Eva: ‚Ich möchte es aber wissen.‘
Adam: ‚Das kannst du als unsterbliches Kind unseres Vaters nicht wissen. Die einzige Möglichkeit, es zu wissen, ist, die Frucht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen und dadurch verletzbar und sterblich zu sein.‘
Eva: ‚Dann lass sie uns essen.‘
Adam: ‚Was? Nein. Das bedeutet Sterblichkeit, Leid!‘
Eva: ‚Aber du weißt nicht, was Leid ist. Und sterblich kannst du nicht sein. Wir sind unsterblich. Uns kann nichts passieren. Unser Vater liebt uns unendlich. Wir müssen diese Erfahrung machen! Es wird uns klug machen, unser Bewusstsein erhöhen!‘
Adam: ‚Dann würde unser Vater uns geboten haben, auf die Erde zu gehen.‘
Eva: ‚Er will uns nicht zwingen, denn Er hat uns einen freien Willen gegeben. Er will, dass wir frei sind, zu entscheiden, als Menschen geboren zu werden oder nicht. Komm, lass uns entscheiden, gemeinsam auf die Erde zu gehen. Wir treffen uns auf der Erde als Menschen wieder.‘
Adam: ‚Aber wir werden gefährdet sein. Auch wenn es eine Illusion wäre. Hier ist es so schön.‘
Eva: ‚Du solltest Mut haben. Adam, kommst du mit? Sonst gehe ich alleine. Es würde mich so sehr freuen, wenn du dieses Gute und Böse auch kennen lernst. Ich gehe und hole die Frucht.‘
Eva holt die Frucht.
Adam: ‚Stopp! Du weißt nicht, was auf dich zukommt.‘
Eva: ‚Das ist das Schöne daran. Ich habe Mut. Ich habe entschieden, das Leben in irdischem Rahmen zu erleben!‘
Und das Weib schaute an, dass von dem Baum gut zu essen wäre, und lieblich anzusehen, dass es ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte (d.h. das Bewusstsein erhöhte); …(1 Mo 3,6)
Eva isst die Frucht und spricht: ‚Komm, Geliebter, iss auch du!‘
… und nahm von der Frucht und aß, und gab ihrem Manne auch davon; und er aß.
(1 Mo 3,6)
Adam: ‚Gut, aus Liebe zu dir esse ich davon. Denn ich bin glücklich, wenn du es bist. Aber werden wir uns auf der Erde wiedererkennen?‘
Eva: ‚Ich bin sicher, wir werden uns erkennen.‘“
Jesus schwieg. Petrus, Johannes und Jakobus ließen still und nachdenklich Jesu Worte in sich klingen.
Nach einiger Zeit sprach Jesus weiter.
„Die Frau war die erste, die den Mut hatte, Scheinvergänglichkeit zu erfahren. Sie war bereit, alle unbekannten Ereignisse zu riskieren. Sie war vertrauensvoll, abenteuerlich, wissbegierig und aufgeschlossen.
Sie war das hundertste Schaf meiner Herde, von dem ich euch in einem Gleichnis erzählt habe[1]. Sie hatte den Mut, ihre Erfahrungen zu erweitern und Weisheit und höheres Bewusstsein zu erlangen. Deshalb liebte ich das hundertste Schaf mehr als die neunundneunzig, denn es war das einzige, das den Mut zur Erhöhung seines Bewusstseins hatte.
Adam und Eva sind auf der Erde inkarniert
Da wurden ihrer beiden Augen aufgetan. Sie wurden gewahr, dass sie nackt waren. (1Mo 3,7)
Das Gewahrsein ihrer Nacktheit bedeutet, dass sie nun einen materiellen Körper hatten und auf der Erde waren. Beide hatten freiwillig entschieden, als Menschen geboren zu werden, menschliche Freude zu erleben und Leid in Kauf zu nehmen, um im Bewusstsein zu wachsen. Unser Vater sah, dass sie freiwillig entschieden hatten, die Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen.
Was bedeutet Erbsünde?
Der himmlische Vater sprach zu Eva: ‚Eva, es ist mutig von dir, zu entscheiden, als schein-sterbliches Wesen Erfahrungen zu machen. Das Leben auf der Erde ist nicht automatisch leicht. Du wirst vermutlich glauben,
Ich will dir viele Schmerzen schaffen. (1Mo 3,16)
Aber du wirst lernen, die Schmerzen zu beseitigen. Du wirst nicht nur Schmerzen erleben, sondern auch die Möglichkeiten haben, überaus glücklich zu sein. Du wirst dich von Mir getrennt fühlen. Aber Ich bin der, der immer für dich da ist. Und du kommst zurück zu Mir und wirst wissen, dass du nie sterblich gewesen bist. Du hattest nur gedacht, dass du sterblich bist. Dieser Gedanke ist das, was mit ‚Erbsünde‘ gemeint ist. Jeder Engel, der auf der Erde geboren ist, begeht diese sogenannte ‚Erbsünde‘, d.h., er denkt, er sei sterblich.‘
Und zu Adam sprach Gott: ‚Du unterliegst nun den irdischen Gesetzen. Du und Eva haben jetzt einen Körper, den ihr pflegen müsst. Du identifizierst dich mit deinem Körper, der vergänglich und verletzbar ist. Das ist es, was ‚Erbsünde‘ genannt wird. Richtig behandelt kann dein Körper ewig bestehen. Du musst aber lernen, richtig für ihn zu sorgen.
Werte kommen nicht automatisch
‚Im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis dass du als Körper wieder zu Erde werdest, davon du als Körper genommen bist. Denn du als Körper bist Erde, und sollst als Körper zu Erde werden. (1Mo 3,19)
Aber deine Seele und Evas Seele kommen zurück in den Himmel; und dann mit einem höheren Bewusstsein. Dann werdet ihr Meine Nähe intensiver spüren als zuvor.
‚Im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brot essen‘. Das bedeutet, die Werte, Dinge oder Eigenschaften, die du suchst oder behalten möchtest, kommen nicht automatisch zu dir. Du brauchst Werte wie Geld, Erfolg, Wohlstand, Freiheit, Frieden, Gesundheit und andere. Du wirst Werte suchen, wie Musik, Wohnung, Kleider, Computer, Lebensmittel, Kristallspeicher, kabellose Stromübertragung, Laser-Display-Technologie, Fiber-Optik und vieles mehr.
Du findest die gesuchten Werte nicht auf der Straße. Du kannst sie jedoch für dich erreichen und dadurch dein Leben immer sinnvoller und glücklicher machen.
Jeder kann Werte schaffen
Du kannst die Werte, die du anstrebst, selbst schaffen. Dafür musst du die Naturgesetze erkennen. Zuerst musst du die Tatsachen der Existenz durch die Sinnesorgane beobachten. Diese Tatsachen musst du analysieren und verarbeiten. Du musst die Zusammenhänge oder Gesetzmäßigkeiten entdecken, Hypothesen machen und diese Hypothesen objektiv testen.
Denn die irdische Welt läuft nicht nach Willkür. Sie ist berechenbar.
Schau die Ordnung der Natur, wie die Naturereignisse vorsehbar und berechenbar sind. Sie sind nicht verwirrend. Ein Apfelsame erzeugt einen Apfelbaum, nicht einen Fußball.
Du wirst vielleicht an Mich glauben, aber ein blinder Glaube soll es nicht sein.
Du wirst Mich vermissen. So wird es scheinen. Aber Ich bin Der, Der immer für dich da ist.‘
Die Sinnesorgane sind zuverlässig
Du bist nicht dem Schicksal ausgeliefert. Die Sinnesorgane sind zuverlässig, obwohl viele Menschen das Gegenteil behaupten werden. Wenn du im Wald spazieren gehst, stößt du nicht gegen einen Baum. Deine Sinnesorgane sind zuverlässig und helfen dir, die Bäume wahrzunehmen.
Wenn du Fehler oder sogenannte ‚Sünden‘ begehst, wirst du die Folgen davon erleben. Nicht deine Kinder oder Nachkommen werden das erleben, sondern nur du selbst.
Menschen werden allerlei Fehler begehen. Nicht alle Menschen werden vernünftig sein. Viele werden behaupten, meine Vertreter zu sein. Sie werden andere Menschen unterdrücken und sie sogar verfolgen.
Alles in Meinem Namen.
Sie werden Mich, den Allmächtigen schützen wollen. Wenn sie glauben, ich brauche Schutz, dann glauben sie nicht, dass Ich unsterblich bin. Denn ein unsterblicher, allmächtiger Gott braucht keinen Schutz. Er kann nicht ‚gelästert‘ werden. Nur ein sterbliches Wesen kann ‚gelästert‘ werden.
Theologen werden nicht an Mich glauben. Gelehrte oder Intellektuelle werden gegen Meinungsfreiheit sein. Die Bevölkerung wird von angesehenen Philosophen davon überzeugt werden, dass es keine Kausalität gibt. Manche werden Widersprüche von Paradoxa nicht unterscheiden können. Sie werden Widersprüche als Tugend preisen.
Aber du wirst auch viel Gutes erleben. Das Potenzial ist da, Gewalt und Kontrolle zu reduzieren. Wenn du lernst, Gutes zu tun, wirst du dein Bewusstsein erhöhen. Indem du gute weltliche und ethische Aktivitäten vollbringst und so dein Bewusstsein erhöhst, betest du Mich an im Geist und in der Wahrheit.‘“
Wir wählen die Rahmenbedingungen
Und Jakobus fragte Jesus: „Meister, bestimmen wir selbst, bevor wir auf die Erde kommen, was für Erfahrungen wir erleben wollen?“
Jesus: „Wenn wir in Afrika oder Griechenland unsere Ferien verbringen, dann wissen wir, dass der Lifestyle dort anders ist als in Galiläa. Wir wissen, dass das Essen dort anders ist als hier. Wir wissen, dass das Klima dort anders ist als bei uns. Wenn wir uns für Afrika oder Griechenland entscheiden, entscheiden wir uns für die Rahmenbedingungen. Wir wissen, dass das Essen anders ist. Aber wir wissen nicht im voraus alle Einzelheiten. Wir wissen nicht, was für Gerichte es wann gibt, ob das Essen uns bekommen wird, ob es rechtzeitig serviert wird, ob es uns schmecken wird, ob es andere Überraschungen geben wird. Wir können Überraschungen erwarten, aber was für Überraschungen das sein werden, das bestimmen wir nicht.“
Johannes: „Das ist spannend!“
Petrus: „Ja, … halt! Wenn die Überraschungen leidvoll sind, sind sie nicht so spannend …“
Jesus: „Vom Blickwinkel eines Menschen aus sind sie dann nicht spannend, weil ein Mensch vergänglich ist.“
Johannes: „Wir sind doch Menschen!“
Jesus: „Ja. Und wir sind auch ewige Wesen. Wir sind Engel, wir sind Gottes Kinder. Aus dem Blickwinkel eines unsterblichen Engels sieht es alles anders aus.“
Petrus: „Ich verstehe das nicht.“
Jesus: „Angenommen, du hast eine Allergie gegen Milch. Wie betrachtest du die Milch? Wenn du von deiner Allergie geheilt bist, wie betrachtest du dann die Milch? Derselbe Mensch bist du. Als du die Allergie hattest, war die Milch für dich Leid bringend. Als du geheilt warst, war die Milch für dich angenehm.“
Petrus: „Aber was hat Allergie mit dem menschlichen Blickwinkel zu tun?“
Jesus: „Ein Engel im Himmel weiß, dass er ewig ist. Er fürchtet Leid nicht, weil er weiß, sein Leben ist nicht gefährdet – kann nicht gefährdet werden. Er sieht die inkarnierten Engel auf der Erde. Diese identifizieren sich mit dem Körper. Sie betrachten Gefahr und Leid wie der Allergiker die Milch betrachtet. So wird er auch Gefahr betrachten, wenn er auf die Erde kommt. Aber wenn er im Himmel ist, weiß er, dass die inkarnierten Engel alle unsterblich sind und er sieht Leid nicht als Leid. Er ist wie der Mann, der von seiner Allergie geheilt ist. Ein Allergiker findet es schwer, einen Nicht-Allergiker zu verstehen. So findet auch ein Mensch es schwer, den Blickwinkel eines Engels zu verstehen. Sterbliche Wesen betrachten Leid – und mit Recht! – anders als ein Engel!“
Jakobus: „Sollen die Menschen sich mit ihrem Körper identifizieren?“
Jesus: „Ein Mensch soll das irdische Leben nicht betrachten wie ein Engel. Ein Mensch ist ein Engel in einem vergänglichen Körper. Er ist in diesen Körper gekommen, um menschliche Erfahrungen zu sammeln. Wenn er sich nicht mit seinem Körper identifiziert und sich wie ein Engel verhält, kann sein Leben gefährdet werden. Der Zweck der Inkarnation wäre ungültig gemacht, würde unrealistisch. Er muss sich wie ein sterblicher Mensch benehmen. Sonst wird er nichts lernen. Er soll sich also mit seinem Körper identifizieren. Jedoch soll er nicht die guten Nachrichten vergessen, dass er ein Kind Gottes und ewig ist.
Was der Heilige Geist lehrt
Aber der Betreuer, der Heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt habe.“ (Joh 14,26)
Johannes: „Der Heilige Geist erinnert uns auf der Erde daran, was unsere wahre Natur ist. Aber ist für einen Engel eine Inkarnation auf der Erde überhaupt nötig, Meister?“
Jesus: „Nein. – Müssen Engel lernen? Nein. Warum wollen sie dann als Menschen geboren werden? Sie sind sowieso unsterblich. Ihnen kann nichts passieren. Zum Überleben ist eine Inkarnation auf der Erde nicht nötig. Was dann ist der Sinn der Inkarnation? Nur Weisheit gewinnen, um sich Gott nah zu fühlen? – Lasst uns über die irdischen Umstände nachdenken:
Wir sind Menschen, aber brauchen wir gute Literatur zum Überleben? Ein Sonnen-untergang am Strand, ist er zum Überleben notwendig? Ein Geschenk, schöne Häuser, schöne Bilder, Aristoteles, Homer, Urlaub, gute Musik, herrliche Bauwerke, Luxus …?
Diese und tausend andere Werte, wonach ihr strebt, um sie zu genießen, zu gewinnen oder zu behalten, sind sie zum Überleben auf der Erde notwendig? Können wir hier nicht die gleiche Frage stellen, ‚Worin liegt der Sinn, diese irdischen Werte zu suchen?‘
Wir antworten: ‚Weil sie das Leben noch schöner, ekstatischer machen!‘
So ist es auch für einen Engel nicht notwendig, menschliche Erfahrungen zu erleben, um zu überleben. Aber die menschlichen Erfahrungen machen das Leben im Himmel schöner! Die Engel lernen, sich im Himmel menschliche Liebe zu geben.
Sie ist nicht notwendig zum Überleben. Aber sie macht den Himmel noch schöner!“
[1] Lk 15,7
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