Pedro de Souza
DER OZEANFROSCH
Kapitel III Das (N)Ego kampflos überwinden
Das Gefühl der Identität • ‘Nego’ und ‘Posego’ • Dialog • Was sein kann und was nicht • Ohne Wecker geht es nicht • Dialog • Was bedeutet ‘Ehre deine Eltern’ • Rückkehr zum Posego • Kampflos das Nego überwinden • Dialog • Erwartungen • Reaktionsmuster • Jeder Mensch ist eine sehr wichtige Person • Selbstliebe • Standhaftigkeit • Umprogrammieren • Wie kann ich Ziele setzen? • Dialog • Ziele erreichen •Der Heilige Geist hilft Ihnen •Den Hauch des Heiligen Geistes empfangen • Die Brille der Einstellung • Schritt für Schritt • Dialog • Glücklich • Wie kann ich glücklich werden? • Die Keule in der Hinterhand • Das Nego – unsere falsche Identität • Dialog • Die Schaltzentrale neu verkabeln • Einsicht
Das Gefühl der Identität
Es war einmal ein Land, in dem es verboten war, zu lachen, zu tanzen und zu singen. Einmal kam ein Besucher. Als er sah, dass alle Leute traurig waren, fing er an zu singen. »Pssst!« machten die Bewohner, »nicht singen!« Da fing der Besucher an zu tanzen. »Verboten, verboten!«, riefen die Leute und hielten ihn fest. »Hier dürfen Sie weder singen noch tanzen«, sagten die Einheimischen. Als der Besucher den Grund wissen wollte, sagte man ihm: »Der König hat es verboten«. Darauf ging der Besucher zum König und fragte ihn, warum es verboten sei, zu singen und zu tanzen. Der König antwortete: »Ich habe es verboten, weil ich selbst nicht singen und tanzen kann. Meine Untertanen dürfen nicht tun, was ich nicht kann.« »Wenn das alles ist!«, meinte der Besucher. »Es ist ganz einfach, zu singen und zu tanzen. Ich zeige es Euch«. Er nahm ihn bei der Hand und tanzte und sang mit dem König. »Oh ja, es ist wirklich ganz leicht!«, freute sich der König. »Ab heute ist das Verbot aufgehoben! Jeder kann singen und tanzen.«
Aber Sie leben immer noch in diesem Land. Sie dürfen nicht glücklich sein. Und der König, der dieses Verbot gibt, ist Ihr Ego.
Was ist das Ego? Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ‘Ich’. Das Ich-Gefühl ist das Ego, das Gefühl der Identität.
Man sagt, das Ego stehe zwischen Ihnen und Gott. Um glücklich zu werden, sei es also notwendig, das Ego abzubauen. Aber so einfach ist es nicht. So wird der Vorhang, der Sie von Gott trennt, nicht aufgezogen.
Was ist eigentlich damit gemeint, dass das Ego abgebaut werden solle? Dazu müssen Sie zuerst wissen, was das Ego genau ist. Im Sanskrit gibt es zwei Wörter für Ego. Eins ist Ahamkara. Das ist das Ich-Gefühl, der Ich-macher. Es ist der Teil im Gehirn, der Ihnen Identität gibt: das Bewusstsein »Ich bin anders als du«. Wenn ich einen Apfel sehe, dann weiß ich, dass ich ‘ich’ bin und den Apfel sehe und dass ich nicht der Apfel bin und mich sehe. Ich unterscheide zwischen mir und dem Apfel.
Das andere Wort für das Ego ist Asmita. Das bedeutet ‘Ich-bin-heit’. Es ist das Gefühl des Seins.
Was sollen wir also abbauen? Patanjali sagte, wir müssten die Gedankenvorgänge kontrollieren. Einige der Gedanken führen hin zu Gott, andere führen von Ihm weg. In moderner Sprache würden wir sagen: positive und negative Gedanken. Es gibt positive, zu Gott führende Gedanken, und es gibt negative Gedanken, die uns von Gott wegführen.
Vedavyasa, der den ersten Kommentar zu den Yogasutras von Patanjali geschrieben hat, sagte, man müsse die negativen Gedanken durch positive Gedanken ersetzen.
‘Nego’ und ‘Posego’
Negative und positive Gedanken sind Bestandteile unseres Ego. Jetzt ist es klar, was die Heiligen Schriften sagen: Das negative Ego, das Nego, soll durch das positive Ego, das Posego, ersetzt werden. Dann können Sie auch das positive Ego abbauen, wenn Sie wollen. Aber dafür haben Sie viel Zeit. Erst mal müssen Sie es aufbauen. Christus und Buddha haben klare Anweisungen dafür gegeben. Mit dem positiven Ego werden Sie glücklich werden, und das ist unser Ziel im Leben. Dann ist der Vorhang zwischen Ihnen und Gott, der nicht aus dem gesamten Ich-Gefühl besteht, sondern nur aus dem Teil von Ihnen, der aus Leid, Wut und Unglück besteht, verschwunden.
Wir wollen Gott suchen. Gibt es ein Patentrezept dafür? Christus hatte es schon gesagt, aber wir haben es nicht als Patentrezept erkannt. Christus sagte: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.«
Alle wollen glücklich werden. Wodurch gewinnen Sie Glückseligkeit? Wenn Sie die richtige Einstellung haben. Dann haben Sie innere Ruhe. Sie schlafen ohne Sorgen. Sie wachen fröhlich auf. Ein glücklicher Mensch hat auch eine gute Partnerbeziehung. Sie können viel Geld und praktischen Erfolg haben, aber für die meisten
Menschen bedeutet eine glückliche Beziehung das größte Glück und die erstrebenswerteste Art des Erfolges. Natürlich muss man auch Geld haben, um glücklich zu werden. Z.B. möchten Sie sich eine Eigentumswohnung kaufen. Schließlich sind Sie auf diese Welt gekommen, um Ihre Wünsche zu erfüllen, nicht um zu lernen, sie aufzugeben! Aber wenn Sie die Freundin in das teuerste Restaurant einladen, nur um ihr zu imponieren, und dafür auch noch Schulden machen, dann wird Sie das nicht glücklich machen. Statt von Ihnen beeindruckt zu sein, geht die Freundin hin und heiratet einen anderen.
Die Entwicklung einer positiven Einstellung geht Hand in Hand mit der Erhöhung Ihres Selbstwertgefühles. Wenn Sie mit sich selbst nicht zufrieden sind, können Sie nicht glücklich werden. Ein glücklicher Mensch hat auch ein Ziel. Er ist nicht wie ein Blatt, das vom Wind hierhin und dahin geweht wird. Er ist wie ein großes Schiff, das sich auch von Stürmen nicht aus der Bahn bringen läßt. Ihr Ziel ist wie ein Kompass, der Sie auf dem richtigen Weg hält.
Alles, was ich gesagt habe, ist kein Widerspruch zu der Egolosigkeit, von der die Bücher sprechen. Aber das werden Sie noch sehen.
Wann ist ein Mensch glücklich und fühlt sich gut in seiner Haut? Wenn er das Gefühl hat, sein Leben selbst zu kontrollieren. Je mehr Kontrolle er über sein Leben hat, umso glücklicher ist er. Kontrolle kann von zwei Seiten kommen: Sie können eine innere Kontrolle haben, die Ihnen das Gefühl gibt, dass alles in Ordnung geht und Sie Ihre Ziele erreichen – so dass Sie selbst die Verantwortung für Ihr Leben haben. Oder die Kontrolle kommt von außen. Sie sind ziellos und wissen nicht, was Sie tun sollten. Vielleicht kommt dann jemand und sagt es Ihnen, weil Sie selbst keine Vorstellung davon haben. Aber Sie sind unglücklich, weil Sie selbst keine Kontrolle über Ihr Leben haben.
Das Nego sagt, die Kontrolle müsse total ausgeschaltet werden, die persönliche und die von außen kommende. Sie dürften keine Pläne machen und nicht an die Zukunft denken. Sie sollten sich auf Ihre spontanen Einfälle verlassen. Aber Spontaneität ist ein heißes Eisen!
Sind Sie bei Gott, wenn Sie sich von jedem inneren Impuls hin und her werfen lassen? Und woher kommen Ihre Impulse? Sind Sie sicher, dass es alles erhabene Intuitionen des Heiligen Geistes sind?
Dialog
Zuhörer: In dem Moment, in dem der Mensch die Verantwortung für sich abgibt und hofft, dass ihm die Sorgen abgenommen werden, kontrolliert er sein Leben nicht mehr selbst.
Pedro de Souza: Und damit ist er sein positives Ego los. Aber Sie brauchen nur Ihr negatives Ego loszuwerden. Ein Hippie hat kein Ego, aber er hat auch sein positives Ego aufgegeben. Wenn wir zu Gott kommen wollen, dürfen wir nur unser negatives Ego abbauen. Das positive Ego sollte bleiben. Wir sollten es sogar entfalten, um ein höheres Bewusstsein zu bekommen.
Das Wort ‘Ego’ ist problematisch. Es hat so viele Bedeutungen, ähnlich wie das Wort ‘Liebe’. Wir benutzen ein Wort für viele Bedeutungen. Sie glauben, das höchste Ziel im Leben sei, egolos zu werden. Stimmt, aber es ist das negative Ego, das Nego, gemeint. Gleichzeitig ist die zweite Seite der Lösung, voll Posego zu sein, also das positives Ego zu entfalten.
Was sein kann und was nicht
Was Sie glauben, hat oft wenig mit der Realität zu tun. Sie haben viele Glauben, aber nur einige basieren auf der Realität. Sie haben Ihre Glaubenssätze von Ihrem Umfeld, von der Schule, von den Eltern, von der Kultur, und diese Glaubenssätze sind für Sie wahr, auch wenn sie keinen Bezug zur Realität haben. Für Sie ist es Realität, weil Sie daran glauben. Alle Ihre Glauben zusammen bilden Ihr Ego. Ihr Ego ist eine Zusammenfassung all dessen, was Sie glauben. Es ist Ihre Weltanschauung, es sind Ihre Interpretationen der Welt, die für Sie die ‘Wahrheit’ bilden. Das ist das Ego.
Jetzt ist es klar, was unsere Aufgabe ist: Wir müssen die falschen Glauben von den richtigen trennen. Nur so können wir unser Leben glücklich machen, denn nur so können wir tatsächlich die Verantwortung für unsere Entscheidungen übernehmen.
Aber was ist der falsche Glaube, wo doch jeder überzeugt ist, dass sein Glaube richtig ist? Jeder ist mit einer ‘Keule’ bewaffnet, um den eigenen Glauben durchzusetzen und den Glauben des anderen zu eliminieren. Jeder macht deshalb Krieg.
Das positive Ego macht uns glücklich, und das negative Ego macht uns unglücklich. Unser Ego ist wie ein Filter. Alle Glauben, die von außen kommen und mit unserer Weltanschauung integrierbar sind, werden hereingelassen. Was nicht mit unseren Glauben vereinbar ist, wird abgelehnt und muss draußen bleiben. Das Ego macht automatisch eine Zensur. Was sagt Ihr Ego, wenn ich spreche? »Ganz richtig!«, wenn meine Ausführungen mit Ihren Anschauungen übereinstimmen. Wenn nicht, sagt Ihr Ego: »So ein Blödsinn! Das stimmt überhaupt nicht!«
Ohne Wecker geht es nicht
Sie können natürlich etwas für das positive Ego tun. Es gibt so viele Techniken, die dabei helfen können, zu Gott zu kommen. Laotse hatte dagegen gesagt, dass es keine Techniken dafür gäbe. »Nichts tun«, hatte er gesagt. Aber damit hatte er von der spirituellen Ebene aus gesprochen. Von der höchsten Ebene aus gesehen ist Gott immer schon da, so dass man nichts mehr zu tun braucht. Keine Techniken sind nötig. So wie Sie keine Techniken brauchen, damit die Sonne aufgeht. Das geschieht von allein. Aber trotzdem brauchen Sie Techniken, damit Sie wach sind, wenn die Sonne aufgeht. Sie sind zwar schon ein Kind Gottes, aber Sie schlafen und sind sich dessen nicht bewusst. Aber jeden Tag haben Sie eine neue Chance aufzuwachen und die Sonne aufgehen zu sehen.
Dialog
Pedro de Souza: Es gibt ein Gesetz bezüglich unserer Erwartungen: Was wir erwarten, das bekommen wir auch. Wenn unsere Erwartungen positiv sind, dann ist das Ergebnis auch positiv. Wenn wir Negatives erwarten, dann bekommen wir Negatives.
Zuhörer: Zu hohe Erwartungen führen aber zu Enttäuschungen.
Pedro de Souza: Nicht hohe Erwartungen, sondern negative Erwartungen führen zu Enttäuschungen. Helen Keller war ein stummes und blindes Mädchen von Geburt an. War ihre Erwartung zu hoch, dass sie wie ein normaler Mensch leben könnte? Ist diese Erwartung enttäuscht worden? Nein. Natürlich müssen die Erwartungen mit der Realität vereinbar sein. Aber wissen Sie, was die Realität in diesem Fall ist? Diese Frau war stumm und konnte nicht hören und sehen. Aber dennoch hat sie es geschafft, in ihrem Rahmen ein normales Leben zu führen.
Zuhörer: Wenn sie erwartet hätte, wieder richtig hören und sehen zu können, wäre sie sicher enttäuscht worden.
Zuhörer: Nein, es wäre doch möglich gewesen, wenn sie fest daran geglaubt hätte. Gott hat jede Zelle unseres Körpers gebaut. Er kann auch jede Zelle unseres Körpers gesund machen.
Pedro de Souza: Das stimmt. In Amerika gab es einmal ein autistisches Kind. Es konnte weder sprechen noch etwas tun. Es reagierte nicht auf Reize von außen. Es schien keine Intelligenz zu haben. Heute ist dieser Mensch an der Universität und hat allerbeste Noten. Es gibt das Gesetz der Anziehung. Jeder Mensch ist wie ein ‘Magnet’. Jeder zieht die Ereignisse an, die seiner Einstellung entsprechen.
Was bedeutet »Ehre deine Eltern«
Nehmen Sie z. B. die Eltern, die Sie bekommen. Viele klagen heute über ihre Eltern. Das ist eine Mode geworden. Sie sitzen in einer Gruppe und erzählen sich gegenseitig ihre Wehwehchen: Wie ungeschickt die Mutter war und dass der Vater keine Ahnung von Kindererziehung hatte. Jetzt sind Sie traurig und fühlen sich schlecht, weil die Eltern so ‘schlecht’ waren. Wenn Sie nur bessere Eltern gehabt hätten, wäre Ihr Leben viel glücklicher verlaufen. So aber haben Sie nur Nachteile im Leben und sind frustriert. – Aber die Bibel sagt uns, dass wir die Eltern ehren sollen. Nicht, um einem altmodischen Gesetz zu genügen oder weil es den Eltern gefällt, sondern weil es zu Ihrem Vorteil ist, weil es Ihnen hilft, glücklich zu sein! Die Eltern haben Sie auf die Welt gebracht. Vielleicht haben sie Sie nicht ideal erzogen. Konzentrieren Sie sich aber nicht auf diese Negativitäten. Konzentrieren Sie sich auf das Positive.
Christus sagte, man müsse die Welt wie Kinder betrachten; denn Sie schaffen Ihre Welt nach Ihren Vorstellungen und Interpretationen. Die Bibel lehrt, dass es zu Ihrem Vorteil ist, wenn Sie Ihren Eltern verzeihen und sie verehren. Dadurch befreien Sie sich von einer Blockade. Früher gab es nicht diese Erziehungserfahrungen, und Ihre Eltern waren jünger, als Sie jetzt sind. Die Eltern haben ihr Allerbestes getan und haben es nicht besser gewusst. Vielleicht werfen Sie Ihrem Vater vor, dass er sich nur um das Geschäft gekümmert und keine Zeit für seine Kinder gehabt hat. Ist es schlimm, wenn er sich um das Geschäft kümmert? Es kommt auf Ihre Interpretation an.
Wenn Sie glauben, dass es ein Nachteil für Sie war, dann ist es ein Nachteil. Denn Sie schaffen Ihre eigene Realität. Sie konzentrieren sich nur auf die Beschwerden, und Ihr Leben wird beschwerlich. Das ist eine falsche Einstellung. Natürlich gibt es tatsächlich Beschwerden, aber Sie können entscheiden, ob diese eine besondere Bedeutung für Sie haben oder ob die erfreulichen Aspekte für Sie wichtiger sein sollen.
Es gibt nur eine echte Ursache für das Leben. Diese Ursache ist Liebe. Konzentrieren Sie sich nicht Tag und Nacht auf Ihre Wehwehchen und sprechen dann in Seminaren darüber. Ihre Erlebnisse sind schon vorbei. Und Ihre Eltern sind nicht stehengeblieben. Sie sind auch gewachsen und haben heute andere Meinungen als früher. Denken Sie lieber an das Gute, das Ihre Eltern getan haben. Vielleicht müssen Sie sich anstrengen, das Gute zu entdecken, weil Sie bisher nur auf das Negative gesehen haben.
Die Liebe, die Sie erfahren haben, ist echt und wahr. Sie hat eine tiefe und intensive Bedeutung. Alles andere ist nicht so wichtig. Aber Sie nehmen die Schwierigkeiten wichtiger als die Liebe. Auf diese Weise ehren Sie Ihre Eltern nicht. Wie wollen Sie dann Ihre Kinder ehren? Es gibt eine Linie von Generation zu Generation. Das ist keine Einbahnstraße. Es geht nicht, die Kinder zu lieben und die Eltern nicht zu lieben. Sie müssen die Linie weiterführen: Ihre Liebe zu den Eltern geht über in die Liebe zu den Kindern. Die Kinder werden Sie dann auch lieben. Sonst wird das Kontinuum abgebrochen. Wenn die Liebe nicht mehr da ist, dann geht erst die Familie und später die Gesellschaft kaputt. Das passiert nicht nur, wenn die Eltern die Kinder nicht lieben, sondern auch, wenn die Kinder die Eltern nicht lieben.
Wenn Sie glauben, dass die Wunde aus Ihrer Kindheit echt und wahr ist, dann ist sie echt und wahr. Das Nego sagt: »Du armseliger Mensch! Es ist nicht deine Schuld, dass du so traurig bist. Deine Eltern sind schuld daran. Wenn du bessere Eltern gehabt hättest, wärest du glücklich geworden.« Um sich zu heilen, beschuldigen Sie Ihre Eltern. »Für alles sind sie verantwortlich«, sagt das Nego. Passen Sie auf Ihr Nego auf und hören Sie, was das Posego sagt: »So oft haben meine Eltern mir Liebe geschenkt. Davon fühle ich mich reich erfüllt und dankbar.« Die Eltern zu ehren, bedeutet, sich auf ihre positiven Taten zu konzentrieren.
Benutzen Sie nicht Ihre Eltern als Sündenbock für Ihre Probleme. Sie sind nicht dafür verantwortlich. Lassen Sie sich also nicht von den Leiden bestimmen, sondern schalten Sie Ihr positives Ego ein, denken Sie liebevolle und weise Gedanken und handeln Sie danach.
Rückkehr zum Posego
Bisher haben Sie durch den Verzicht auf die Erfüllung Ihrer Wünsche versucht, egolos zu werden. Dadurch entsteht aber ein Kampf gegen Ihre wahre Natur, die danach strebt, glücklich und erfüllt zu sein. Der Weg, ohne diesen Kampf das Ego zu überwinden, besteht darin, die Gedankenmuster umzuprogrammieren. Was Christus sagte, gilt noch immer: Sühne. Das Wort ist aber nicht richtig übersetzt worden. Es heißt eigentlich ‘Rückkehr’ – und zwar zum Posego. Wir leiden wegen des Nego. Deshalb müssen wir zurückkehren und das Posego entfalten.
Kampflos das Nego überwinden
Die richtige Einstellung befreit Sie von Schuldgefühlen. Also bitte, verzeihen Sie den Eltern! Und verzeihen Sie auch sich selbst! Im nächsten Kapitel werde ich erklären, was verzeihen bedeutet und wie Sie es lernen können. Sie können Ihre negativen Gedanken ändern. Warum sage ich ‘kampflos das Nego überwinden’? Ihre falschen Gedanken leben in Ihnen. Sie sind unglücklich. Haben Sie für Ihr Unglücklichsein gekämpft? Sie sind deprimiert. Haben Sie für diese Einstellung gekämpft? Das haben Sie nicht getan! Genauso können Sie auch glücklich werden – kampflos! Erst mal müssen Sie wissen, wie Sie sich unglücklich gemacht haben – und zwar kampflos. Ohne Training haben Sie gelernt, ein langes Gesicht zu machen. Ohne Übungen haben Sie gelernt, wütend und eifersüchtig zu werden und Schuldgefühle zu haben. Wann haben Sie das geübt? Haben Sie dafür gekämpft? Das haben Sie unbewusst gemacht! Ich zeige Ihnen, wie Sie bewusst verhindern können, unglücklich zu werden, um automatisch glücklich zu werden – genauso kampflos.
Gott hilft uns, glücklich zu werden. Wie einen Computer können wir uns programmieren. Der Computer druckt aus, egal was eingegeben ist. Was wir in unserem Unterbewusstsein programmieren, das wird ausgedruckt werden.
Es gibt zwei Phänomene, die gegen Ihr Glück gehen: Das erste ist Ihre Abneigung gegen Änderungen. Aber in dieser Welt ändert sich alles ständig. Das Nego sagt: »Bleib stehen und kämpfe dagegen. Diese Änderungen sind schlecht.« Sie machen Widerstand gegen alles, was neu ist, denn Sie empfinden es automatisch als verkehrt. Warum? Nur weil es gegen Ihre Gewohnheiten, Ihren Glauben geht.
Sind Sie bereit, Änderungen anzunehmen und sich bei jeder Gelegenheit zu ändern? Natürlich gibt es auch ewige Gesetze, die sich nicht ändern, z.B., dass Sie Gottes Kind sind oder dass Gott Liebe ist. Auch das Gesetz von Ursache und Wirkung besteht immer. »Aber es gibt Änderungen zum Schlechteren«, wendet das Nego ein. »Ich kann mich doch nicht einfach so ändern!« Überlegen Sie aber einmal, wie genau Sie es mit der Unterscheidung nehmen. Wie offen sind Sie für positive Veränderungen? Oder wie oft verzichten Sie auch auf Änderungen, die Positives bringen könnten, nur weil es überhaupt negative Veränderungen gibt, und Sie deshalb prinzipiell Änderungen ablehnen?
Sie können Ihr Nego kampflos überwinden, wenn Sie seine Natur kennen. Einer der unverzichtbaren Aspekte dabei ist Ihre Bereitschaft, zu lernen. Das heißt, Sie dürfen nicht dogmatisch oder fanatisch werden. Dogmatismus ist das zweite Hindernis, und das Nego ist dogmatisch. Das können Sie ruhig ablegen und aufgeschlossen und offen sein, um nach kritischer Prüfung jederzeit Ihre Meinung zu ändern. Sonst kann sich Ihr Leben nicht ändern!
Sie können Ihre Gedanken reinigen. Die falschen Gedanken Ihres Nego können Sie umprogrammieren. So wie Sie Ihren Kopf mit negativen Gedanken gefüllt haben, können Sie ihn auch mit positiven Gedanken füllen. Aber diesmal machen Sie es bewusst. Vorher haben Sie nicht aufgepasst, was für Gedanken Sie in Ihren Kopf hineingelassen haben. Jeder Gedanke, der an Ihren Kopf geklopft hatte, durfte hereinkommen – jeder – ohne Prüfung, ob er gut oder schlecht war. Jetzt kontrollieren Sie den Eingang der Gedanken! Angstvollen Gedanken geben Sie keinen Eintritt mehr, nur liebevolle Gedanken dürfen hereinkommen. Genauso, wie Sie früher die frustrierenden Gedanken eingeladen haben, laden Sie jetzt nur die glückseligmachenden Gedanken ein.
Es sind immer gute und schlechte Gedanken da, und Sie entscheiden, welche Sie hereinlassen wollen. Beide stehen an der Tür. Statt schlechte Gedanken einzuladen, laden Sie gute Gedanken ein.
Sie können z.B. etwas Inspirierendes, Aufbauendes lesen, z.B. Joseph Murphy oder Norman Vincent Peale eine halbe Stunde jeden Tag. Oder lesen Sie Goethe oder Shakespeare oder Asterix. Genauso, wie Sie bisher schlechte Gedanken eingeladen haben, lassen Sie jetzt gute Gedanken herein. Sie kämpfen nicht, sondern lesen ein gutes Buch, jeden Tag eine halbe Stunde lang. Sie können Ihre Zeit in Gesellschaft der erhabensten Menschen verbringen. Laden Sie Mozart oder Bach zu sich nach Hause ein. Jeder ist willkommen, der Sie mit positiver Energie erfüllt.
Machen Sie sich auch selbst positive Affirmationen. Bisher haben Sie Ihrem Unterbewusstsein gesagt: »Ich bin schlecht und hässlich und kann nichts.« Das hat das Nego geglaubt. Jetzt kommt das Posego und ersetzt diese schlechten Gedanken z.B. durch: »Ich bin Gottes Kind. Mit Gottes Hilfe kann ich alles schaffen.« Füttern Sie Ihren Kopf mit solchen Gedanken. Dann gehen die anderen Gedanken automatisch weg. Auch, wenn das Nego sich zunächst beschwert.
Sie werden, was Sie denken! Die Welt wird durch Gedanken gesteuert. Kennen Sie eine Maschine, die von Gedanken gesteuert wird? Der Mensch ist diese ‘Maschine’. Schreiben Sie sich positive Affirmationen auf ein Blatt Papier und wiederholen Sie sie jeden Tag. Z. B. »Ich bin dankbar«, »Ich bin schön«. Viele sagen: »Ich kann das nicht glauben.« Da lassen Sie das Nego sprechen. Wenn Sie sagen: »Ich bin intelligent, ich kann das«, dann sagt das Nego: »Ach, du spinnst!« Wenn Sie sagen: »Ich bin glücklich und erfolgreich«, dann sagt das Nego: »Du bist nicht ehrlich!« Wenn Sie nicht daran glauben können, dann sagen Sie zu sich: »Du bist schön, du bist glücklich«.
Denken Sie aber täglich an Ihre positiven Affirmationen und verstärken Sie sie. Überzeugen Sie sich durch Ihr Leben!
Dialog
Zuhörer: Welche Funktion hat dann das Nachdenken über das Negative und das Verstehenwollen, woher es kommt? Verstärkt das das Nego?
Pedro de Souza: Nein. Sie können dadurch erkennen, welche Gedanken Sie in den negativen Zustand geführt haben. Wichtig ist dabei, darauf zu achten, beim Nachdenken nicht selbst wieder in die negativen Gefühle hineinzugehen. Versuchen Sie, einfach zu beobachten. Dabei hilft es, wenn Sie sich auf Ihren Atem konzentrieren. Dann können Sie sich entscheiden, diese negativen Gedanken durch positive Gedanken zu ersetzen. Als Hilfsmittel können Sie sich eine Liste erstellen mit Augenblicken, die Ihnen in der Vergangenheit Freude bereitet haben. Wenn man traurig ist, kann man nicht an glückliche Momente denken. Deshalb benutzen Sie die Liste. Die Traurigkeit kommt zwar zurück, aber die Frequenz der Wellen wird länger. – Die Gedanken entscheiden Ihre Zukunft. Deshalb ändern Sie Ihre negativen Gedanken, weil Sie Ihre Zukunft ändern wollen.
Erwartungen
Was können Sie tun, um Ihr Posego zu entwickeln? Sie schaffen Ihr eigenes Leben. Sie haben jeden Tag Ideen und führen Handlungen aus. Diese Handlungen und Ideen gestalten Ihre Zukunft.
Manchmal bringen sie Ihnen die Belohnung, dass Sie Freude am Leben haben können. Manchmal dagegen nicht. Aber Glückseligkeit und Erfolg ist keine Frage des Zufalls. Es gibt bestimmte Regeln. Und diesen Regeln kann jeder folgen. Das Geheimnis hat Christus uns genannt: Sühne – Die Rückkehr zu unserer ursprünglichen Natur. Und der Weg dahin ist, die richtige Einstellung zu gewinnen.
Es gibt Erwartungen von Eltern, von Vorsitzenden, von Lehrern oder von Chefs, und wir versuchen, diese Erwartungen zu erfüllen. Auf der anderen Seite haben wir selbst Erwartungen an unsere Kinder, an unsere Angestellten, an unsere Ehepartner und letztendlich haben wir auch Erwartungen an uns selbst. Alle diese Erwartungen entscheiden darüber, wie wir ein Ergebnis bewerten. Wir bekommen von den anderen das, was unsere Einstellungen daraus machen. Unsere Einstellungen jedoch können wir kontrollieren. Jeden Tag können wir unsere Einstellungen ändern. Unsere Einstellungen prägen z.B. das Klima in der Familie. Es kann liebevoll oder angespannt sein.
Unsere Einstellung bestimmt darüber, wie sich unser Leben gestaltet. Wenn wir glücklich sind, dann reflektiert die Welt unsere Glückseligkeit. Die Qualität unseres Lebens bestimmen wir durch unsere Einstellung. Unsere Einstellung können wir selbst bestimmen. Unsere Gedanken können wir beherrschen. Niemand hat Kontrolle über unsere Gedanken außer wir selbst.
Ein Reisender kam einmal in eine Stadt. Er fragte einen Einwohner: »Was für Leute leben hier?« »Nehmen Sie doch erst einmal Platz«, sagte der Angesprochene, »und erzählen Sie mir, woher Sie kommen und wie die Leute bei Ihnen zu Hause sind.« »Ich komme aus X, und die Leute bei uns sind frech, unverschämt und betrügen viel.« »Genauso sind die Leute auch in dieser Stadt«, sagte der Einwohner. Dann kam ein anderer Reisender, der sich auch nach der Art der Leute in dieser Stadt erkundigte. Wieder lud der Befragte den Gast ein, sich zu setzen und zu erzählen, woher er komme und wie die Leute bei ihm zu Hause seien. »Oh, bei uns sind alle nett, freundlich und sehr zuvorkommend.« Da sagte der Einheimische: »Genauso sind die Leute auch in unserer Stadt.«
Die Welt ist ein Spiegel. Im Märchen heißt es: »Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?« Das Spieglein sagt die Wahrheit, auch wenn sie nicht schmeckt. Und die Qualität des Lebens, das wir führen, spiegelt unsere Einstellung. Wenn Sie Ihre Einstellung ändern vom Nego zum Posego, dann geschieht ein Wunder, als seien Sie aus einer Höhle ins Licht gekommen.
Reaktionsmuster
Menschen reagieren auf Reize. Meistens haben die Menschen eine neutrale Einstellung. Nur wenn sie einen positiven Reiz kriegen, reagieren sie positiv. Wenn jemand negativ ist, dann reagieren die anderen meistens negativ auf ihn. Aber wir brauchen uns nicht von den Reizen steuern zu lassen. Unsere Einstellung beeinflusst uns. Wenn Sie die Einstellung haben: »Ich habe keine Lust zu studieren. Ich kann das nicht«, dann können Sie tatsächlich nichts lernen und schaffen es nicht. Wenn Sie etwas lernen wollen, müssen Sie es ausreichend üben und zwar mit Liebe. Ohne Liebe können Sie nicht lernen. Wenn Sie den Lernstoff lieben, können Sie ihn schneller behalten. Wie wollen Sie ihn aber lieben, wenn Sie die Einstellung haben, dass er uninteressant sei?
Wachen Sie jeden Morgen mit einem Gedanken der Dankbarkeit auf. Gestatten Sie sich auch das Gefühl, dass Sie glücklich sind und erwarten Sie, dass alles gut gehen wird. Die Welt gibt Ihnen zurück, was Sie ihr durch Ihre Einstellung geben.
Wenn die Leute sich angegriffen fühlen und sich verteidigen, dann haben sie eine falsche Einstellung. Wenn Sie eine depressive Einstellung haben, dann haben Sie ein depressives Leben. Wenn Sie eine wunderbare Einstellung haben, dann ist Ihr Leben wunderbar.
Sie sind ein Magnet, und Sie ziehen durch Ihre Einstellung gute oder schlechte Ereignisse an. Ihre Einstellung ist wie ein Pinsel, mit dem Sie das Bild Ihres Lebens malen. Sie können fröhliche oder frustrierende Bilder malen.
Die Menschen verstehen aber nicht, dass ihre Einstellung die Welt bestimmt. Die meisten Leute sagen: »Ich werde liebevoll sein, wenn die anderen liebevoll sind. Die anderen haben mich angegriffen und waren gemein, deshalb begegne ich ihnen genauso.« Die Welt gibt Ihnen, was Sie der Welt geben.
Einige Leute gehen von Glückseligkeit zu Glückseligkeit, von Erfolg zu Erfolg. Wenn sie herunterfallen, stehen sie auf und gehen unverdrossen weiter. Weil sie daran glauben, dass Erfolg, Glückseligkeit und Liebe die wesentlichen Qualitäten des Universums sind. Deshalb ziehen sie Erfolg, Glückseligkeit und Liebe an. Leute, die das anziehen, müssen nicht besonders talentiert oder begabt sein. Sie haben Glück, weil sie die richtige Einstellung haben und die Gelegenheiten nutzen.
Sie klagen oft, dass es Ihnen gerade an dieser guten Gelegenheit fehlen würde. Aber die Gelegenheit ist immer da. Es fehlt nur die richtige Einstellung. Sie können ein Fachmann sein und alles wunderbar erreichen und trotzdem nicht glücklich sein. Ein Roboter macht auch alles effizient, aber nur ein Mensch kann Liebe einbringen und etwas Wunderbares machen. Die richtige Einstellung ist das Geheimnis, das Nego kampflos zu überwinden.
Etwas ist allen negolosen Menschen gemeinsam: Sie erwarten das Beste. Sie erwarten mehr Gutes als Schlechtes, mehr Erfolg als Versagen. Sie sehen mehr Liebe und Gutes in anderen Menschen als Hass und Aggression. Und die Dinge, die sie wollen, die bekommen sie auch. Deshalb werden Sie positiv! Sie können alles haben. Gott will, dass Sie alles haben und glücklich sind. Ihre Umgebung reflektiert Ihre Einstellung. Die Menschen, die Sie treffen und die Sie anziehen, reflektieren Ihre Einstellung. Also haben Sie Mut, das Beste zu erwarten, und Sie bekommen alles, was Sie wollen. Gott hat keine Lieblinge. Er ist glücklich, wenn Sie glücklich sind. Aber wenn Sie wählen, unglücklich, traurig und deprimiert zu sein, kann Gott nichts daran machen. Unsere eigene Einstellung beeinflusst uns mehr als die Welt und die anderen Menschen.
So viele Leute haben keine Freude am Leben. So viele Leute sind elend. So viele Ehen gehen kaputt. So viele Beziehungen sind unglücklich – nur wegen einer falschen Einstellung. Aber alle Leute sagen, die Welt müsse sich erst mal ändern. Daran liegt es jedoch nicht. Ändern Sie sich selbst. Lachen Sie, wenn jemand sauer auf Sie ist. Lachen Sie, anstatt zu fluchen. Versuchen Sie, liebevoll zu sein.
Sagen Sie nicht: »Das sind böse Leute, vor denen ich mich schützen muss. Deshalb greife ich sie an.« Wenn Sie wütend sind und gegen diese Leute schimpfen, dann werden Sie krank. Wenn jemand Sie zum Ausflippen bringen kann, dann übergeben Sie Ihr Glück an diese Person. Sie hat dann den Schlüssel für Ihr Glück oder Unglück in der Hand. Dann haben Sie keine Kontrolle mehr über Ihr Leben, weil Sie sie an diese Person übergeben haben. Um glücklich zu werden, müssen Sie die Kontrolle über Ihr Leben selbst in die Hand nehmen und sich selbst glücklich machen. Sagen Sie »Ja« zum Leben!
Jeder Mensch ist eine sehr wichtige Person
Ein Geschäftsmann wurde gefragt, worauf er seinen Erfolg zurückführe. Er sagte, er sei schon immer glücklich gewesen, auch als er noch keinen Pfennig besessen habe. Und er habe genau gewusst, was er wollte.
Wenn Sie glücklich werden wollen, wenn Sie Ihr Posego entwickeln und das Nego abbauen wollen, wenn Sie erhaben sein möchten, wenn Sie eine positive Einstellung haben wollen, wenn Sie das Leben genießen wollen, wenn Sie liebevoll sein möchten, wenn Sie Harmonie haben möchten, wenn Sie Glück haben möchten – hier ist das Geheimnis: Behandeln Sie jede Person wie einen Gott bzw. eine Göttin. Beginnen Sie damit jetzt! Behandeln Sie Ihre Frau, Ihre Kinder, Ihren Mann, Ihren Nachbarn, Ihren Chef als eine sehr wichtige Person. Warum? Das ist Liebe. Jeder ist ein Kind Gottes. Deshalb sollten Sie jeden auch so behandeln. Machen Sie es sich zur Gewohnheit! Dann ziehen Sie das Glück an. So gewinnen Sie Glück ohne Kampf. Aber Sie machen eher den ganzen Tag Kopfstand und liegen auf einem ‘Nagelbrett’ (sind unglücklich), als »guten Morgen« zu Ihrem Nachbarn zu sagen. Das ist schwieriger.
Wenn Sie die Leute anerkennen, dann ziehen Sie Serendipität an. Serendip ist ein Ort in Sri Lanka. Die Prinzen von Serendip fanden immer Dinge, die sie gar nicht gesucht hatten. Auch Sie werden das finden, was Sie brauchen, auch wenn Sie es nicht gesucht haben. Das ist die Gabe der Serendipität. Dann ziehen Sie die richtigen Leute an.
Sie brauchen keine weitere Geheimtechnik, um zu Gott zu kommen. Üben Sie einfach immer nur, jeden Menschen wie eine sehr wichtige Person zu behandeln. Das ist das ganze Geheimnis. Wenn Sie die richtige Einstellung haben, werden Sie stark werden und nicht mehr vor Problemen fliehen. Sie werden sich dann in keinem Fall mehr von Negativität bestimmen lassen.
Selbstliebe
Liebe beginnt bei sich selbst. Sagen Sie: »Ich bin Gottes Kind. Ich bin wunderbar.« Wie können Sie andere lieben, wenn Sie sich selbst nicht lieben und sich womöglich selbst quälen? Behandeln Sie auch sich selbst wie eine sehr wichtige Person. Entwickeln Sie ein gesundes Posego. Wenn Sie glücklich sind, sind Sie posegoistisch. Dann tun Sie etwas. Viele meinen, wenn sie egolos sind, dürften sie nichts tun. Ist Mutter Theresa nicht auch egoistisch? Aber sie ist nicht negoistisch, sie ist posegoistisch.
Standhaftigkeit
Wenn es Schwierigkeiten gibt, lassen Sie sich nicht entmutigen. Menschen mit einer guten Einstellung gehen immer weiter. Sie erwarten etwas Positives, und das Positive wird verwirklicht werden. Wenn Sie Ihre Einstellung geändert haben, heißt das nicht, dass Sie nicht auch noch fallen und Misserfolge haben können. Aber je reiner Sie werden, umso seltener werden Sie fallen. Und wenn etwas passiert, dann lassen Sie sich nicht davon überwältigen; denn Sie erwarten das Beste. Manche Leute brechen zusammen, wenn Kleinigkeiten schiefgehen. Andere Menschen lassen sich auch von größten Katastrophen nicht herunterziehen.
In Indien habe ich einen todtraurigen jungen Mann getroffen. Ich wollte wissen, warum er diesen Weltschmerz habe. »Oh, die Welt ist so schlecht», klagte er. »Überall gibt es Krieg, Hunger und Verderben«, und er zählte alle Krisengebiete der Welt auf. »Das ist die Endzeit«, klagte er. »Nein«, habe ich gesagt, »Endzeit gibt es nicht.«
Bei jeder Jahrhundertwende haben die Leute von »Endzeit« geredet. Das ist nicht neu. Und sie gingen früher auf einen Berg und erwarteten den Untergang der Welt. Aber es ist nichts passiert. Gott regiert die Welt. Man braucht keine Angst zu haben. Sie glauben, es geht schief. Aber Sie lesen nur die negativen Nachrichten. Sie sollten jeden Tag etwas Positives lesen. Die Welt zeigt Ihre Einstellung. Wenn Sie Katastrophen erwarten, dann sehen Sie überall Katastrophen.
Wenn Sie wieder zu Hause sind, behandeln Sie Ihre Familie wie Götter, bis es eine Gewohnheit ist. Lassen Sie sich nicht in die Negativität hineinziehen. Es gibt Negativitäten in der ganzen Welt. Davon können Sie angesteckt werden. Natürlich können Sie dem nicht ausweichen, wenn Familienmitglieder oder Arbeitskollegen negativ sind. Aber Ihre Gedanken kontrollieren Sie allein, nicht die anderen! Sie können immer Ihre Ruhe bewahren, auch wenn die anderen schimpfen und ausflippen. Verharren Sie nicht in Ihren negativen Gedanken. Loben Sie alle Leute.
Umprogrammieren
Versuchen Sie, sich wie eine liebevolle Person zu benehmen. Denken Sie immer daran: Sie sind Gottes Kind. Visualisieren Sie die liebevolle und glückliche Person, die Sie sein wollen. Sagen Sie sich, dass Sie liebevoll und voll Zuversicht sind. So können Sie sich umprogrammieren.
Ihre Erwartungen müssen richtig sein. Bei Ihren Affirmationen sagen Sie immer »Ich bin…«, nicht »Ich werde sein…«. Benutzen Sie immer die Gegenwart: »Ich bin glücklich, ich bin liebevoll, ich bin schön, ich bin harmonisch, ich bin stark, ich bin anmutig, ich bin wichtig, ich bin erhaben, ich bin Gottes Kind. Alles geht gut. Gott schützt mich«. Falls Sie Hemmungen haben, können Sie auch zu sich sagen: »Du bist glücklich. Du bist… usw.
Verwenden Sie auch keine Verneinungen, z.B. »Ich will nicht mehr krank sein« oder »Ich will nicht mehr arm sein.« Formulieren Sie positive Aussagen. Zu diesen positiven Gedanken fügen Sie noch positive Gefühle hinzu. Gehen Sie auf die Suche nach guten Gefühlen. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie glücklich sind, wenn Sie sicher sind, wenn Sie geliebt sind usw.? Sammeln Sie mit den Gedanken auch Erfahrungen von diesen Gefühlen in sich!
Gedanken und Gefühle bilden gemeinsam Ihren Glauben und Ihr Ego ist eine Reflexion von Ihrem Glauben. Deshalb ändern Sie Ihren Glauben, und machen Sie sich positive Gedanken und Gefühle. Dann ist Ihr Ego positiv. Das positive Ego führt Sie zu Gott. Wenn die Heiligen Schriften davon reden, dass wir das Ego abbauen sollen, was meinen sie dann? Das negative Ego muss weg, weil Sie zu dem werden, was Sie denken. Ihre Gedanken bestimmen Ihre Lebensumstände. Aber was Sie denken, bestimmen allein Sie selbst.
Sie können Affirmationen sagen, um Ihr positives Ego zu unterstützen. Ein Satz könnte sein: »Ich bin glücklich«. Man kann Affirmationen auch schreiben. Schreiben Sie alles auf, was Sie gern sein wollen. Oder Sie schreiben einen Satz auf ein Kärtchen, entspannen sich dann (in den Alphazustand versetzen) und lesen das Kärtchen mehrere Male. Dann geht es in Ihr Unterbewusstsein. Wenn Sie eine schwierige Aufgabe vor sich haben, visualisieren Sie vorher, wie alles gut geht. Wenn Sie hingegen Ihre Befürchtungen visualisieren, laden Sie sie damit ein. Natürlich bleiben wir immer mit der Realität verbunden und haben nur realistische Erwartungen. Wenn ein Tiger vor mir steht, dann kann ich nicht sagen: »Hallo Tiger, in meinem Reiseführer steht, dass es keine Tiger hier gibt«. Darauf der Tiger: »Ich habe dein Buch aber nicht gelesen!«
Wie kann ich Ziele setzen?
Viele fragen sich, was sie tun sollten. Wie können wir Ziele setzen? Überlegen Sie. Es gibt viele Werte. Werte sind Dinge, für die Sie bereit sind, sich einzusetzen. Stellen Sie sich deshalb folgende drei Fragen:
- Welche fünf Werte sind für mich am wichtigsten? Jeder hat sein eigenes Wertesystem.
- Wenn der Geist aus Aladins Wunderlampe Ihnen fünf Wünsche freistellen würde, was würden Sie sich wünschen?
- Fragen Sie sich rückblickend, was Ihnen in der Vergangenheit am meisten Freude gemacht hat, wonach Sie sich gut gefühlt und Ihr Selbstwertgefühl erhöht haben.
Wenn Sie sich solche Fragen beantworten, wird Ihnen klarer, in welche Richtung Ihre Wünsche gehen.
Dialog
Pedro de Souza: Was müssen Sie tun, wenn Sie ein Ziel haben? Überlegen Sie sich eine gute Vorgehensweise.
Zuhörer: Aber in der Esoterik gibt es doch auch den Spruch: »Der Weg ist das Ziel«
Pedro de Souza: Der Weg ist das Ziel, ja. Sie sind schon Gottes Kind, aber Sie können immer etwas tun. Die Freude kommt dann sofort, und nicht erst in der Zukunft. ‘Der Weg ist das Ziel’ heißt, Sie erreichen das Ziel nie, weil Gott unendlich ist. Sie können immer mehr und mehr Freude haben und immer neue Entdeckungen machen. Sie haben ein Instrument des Orchesters gelernt. Nun lernen Sie das nächste. Es gibt unendlich viel zu lernen und zu erfahren. Gott hat so viele Seiten, Gott ist unbegrenzt.
Wenn Sie sich liebevoll verhalten, ist das der Weg. Es ist aber auch das Ziel. Das Ziel ist Liebe, und Gott ist Liebe. Sie werden nicht erst in Zukunft liebevoll sein, sondern ab heute. Das ist der Weg. Sie sagen vielleicht: »Das ist Verstellung, weil es nicht echt ist.« Das sagt das Nego. Aber trainieren Sie sich und versuchen Sie, liebevoll zu sein. Dann ändern sich Ihre Schwingungen und Ihre Gedanken. Tun Sie das! Es ist keine Heuchelei. Sonst wachsen Sie nicht in der Liebe, sondern im Gegenteil im Hass. Hass erzeugt mehr Hass und Wut erzeugt mehr Wut. Durch Hass können Sie nicht zur Liebe kommen – unmöglich! Das ist das Gesetz. Liebe erzeugt Liebe, und Hass kann nur durch Liebe überwunden werden. Der Weg ist das Ziel, weil Sie dahin kommen werden, wohin der Weg Sie führt.
Ziele erreichen
Glauben Sie an Ihr Ziel. Wenn Sie nicht daran glauben, dann können Sie es auch nicht erreichen. Sie bekommen nicht, was Sie sich wünschen, Sie erhalten, was Sie glauben. Wissen Sie, was es bedeutet, zu glauben? Glauben ist nicht dasselbe wie denken. Der Glaube ist zusätzlich mit tiefen Gefühlen verbunden. Das Denken wird in einen Glauben umgewandelt, wenn es ständig beibehalten und dadurch mit Erfahrungen und Gefühlen bereichert wird. Wenn Sie nur einmal einen Gedanken haben, wird er nicht gleich Bestandteil Ihres Glaubens. Das braucht seine Zeit.
Des Weiteren muss das Ziel herausfordernd sein. Einen Freund anzurufen, einen Kuchen zu backen oder einen Brief zu schreiben, sind in diesem Sinne keine Herausforderungen. Das Ziel muss an die Grenzen Ihrer Fähigkeiten gehen. Aber am Anfang, wenn Sie viel gelitten haben, wenn Sie deprimiert waren und Ihr Selbstwertgefühl niedrig war, dann bauen Sie sich langsam durch kleine Ziele auf, durch machbare, kurzfristige Ziele (Rezept ausprobieren, Haus aufräumen, jemanden besuchen). Mit der Zeit wählen Sie sich dann immer anspruchsvollere Ziele.
Denken Sie auch daran, dass es Phasen gibt. Es mag Tage geben, an denen Sie Bäume ausreißen können und andere, an denen Sie nicht so stark sind. Passen Sie sich diesen Tagen an, aber bleiben Sie immer aktiv, dann steigert sich Ihre Lebensfreude Schritt für Schritt. Aktiv zu sein bedeutet nicht, dass Sie immer Höchstleistungen in Ihren Handlungen bringen müssten. Aktiv zu sein bedeutet, dass Sie nichts tun, ohne sich dafür zu entscheiden.
Entscheiden Sie sich, eine Pause zu machen oder entscheiden Sie sich, viel zu tun. Entscheiden Sie sich, es heute etwas ruhiger angehen zu lassen oder gerade heute alles zu geben. Nehmen Sie Ihr Leben selbst in die Hand. Tun Sie nur, wozu Sie sich selbst entscheiden!
Am Anfang schreiben Sie Ihre Ziele auf, und zwar ausführlich. Malen Sie sich die Vorteile aus, die Sie haben werden, wenn Sie das Ziel erreicht haben. Je mehr Vorteile Sie nennen können, umso mehr Mut und Motivation haben Sie für Ihre Anstrengung. Dann betrachten Sie Ihren jetzigen Zustand. So können Sie Ihren Fortschritt wahrnehmen. Setzen Sie sich eine Frist, bis wann Sie das Ziel erreicht haben wollen. Kalkulieren Sie auch die Hindernisse mit ein und schreiben Sie sie auf. Wenn es keine Hindernisse gibt, kann man dann von Zielen reden? Dann ist es kein herausforderndes Ziel. Wenn es keine Hindernisse gibt, dann tun Sie auch nichts. Dann träumen Sie nur und haben Wünsche, aber keine Ziele. Buddha hatte gesagt: »Keine Wünsche haben, sondern sich richtig anstrengen!« Aber was sind Wünsche? Man sagt, Wunschlosigkeit führe zu Glückseligkeit. In Wirklichkeit aber ist man leer und orientierungslos, das heißt posegolos.
Wenn Buddha von Wunschlosigkeit sprach, meinte er Ziele, die man ohne Hindernisse und Anstrengungen erreichen kann, denn Ziele, die uns nicht fordern, sind nur Träume.
Um Ihr Ziel zu erreichen, brauchen Sie Fachkenntnisse. Schreiben Sie auf, welche Vorkenntnisse notwendig sind. Überlegen Sie sich dann, welche Mitarbeiter Sie brauchen, um Ihr Ziel zu erreichen. – Denken Sie auch an das Gesetz des Dienens. Wenn Ihr Ziel ist, den anderen einen Dienst zu erweisen, dann ist es ein gutes Ziel. Es ist nicht das Ziel, Geld zu verdienen, sondern anderen Menschen zu dienen. Wenn man nicht an Geld, sondern an Dienst denkt, dann kommt das Geld automatisch. Seien Sie aber nicht zu streng mit sich. Wenn Sie an Geld denken, ist das auch vollkommen in Ordnung – solange Sie anderen nicht durch Ihre Handlungen schaden! Machen Sie sich einen Plan, in dem die Vorkenntnisse, die Mitarbeiter und die Hindernisse berücksichtigt werden. Schreiben Sie alles auf! Stellen Sie sich vor, dass Sie Ihr Ziel schon erreicht haben. Und seien Sie beharrlich! Geben Sie nicht so schnell auf!
Ein Mann wollte einen Brunnen bauen. Er grub ein bisschen, aber es kam kein Wasser. Da versuchte er es an einer anderen Stelle. Auch hier kam nicht gleich Wasser zum Vorschein. So fing er wieder an einer anderen Stelle an. Ein Freund riet ihm: »Wenn du Wasser haben willst, musst du an einer Stelle bleiben.« – Das ist die richtige Anstrengung. Wenn man überall nur an der Oberfläche bleibt, erreicht man nichts Wesentliches.
Ich möchte noch einmal zusammenfassen: Wir wissen jetzt, was das Geheimnis für Glückseligkeit ist. Es hängt von Ihrer Einstellung ab. Behandeln Sie alle Menschen wie sehr wichtige Personen. Geben Sie Ihr Bestes, um liebevoll zu sein. Die Welt spiegelt Ihnen Ihre Liebe oder Ihren Hass zurück. Lachen Sie viel! Das verträgt das Nego nicht. Das ist der kampfloseste Weg, das Nego abzubauen.
Der Heilige Geist hilft Ihnen
Wir wollen darüber reden, wie man die alltäglichen Probleme lösen kann. Welches ist die richtige Einstellung, um Probleme zu lösen, und wie können wir das Superbewusstsein anzapfen? – Das Superbewusstsein, die kosmische Intelligenz, der Heilige Geist, durchdringt diese Welt. Das ganze Universum ist von der göttlichen Intelligenz durchdrungen. Sie durchdringt die Felsen, die Pflanzen, die Tiere und die Menschen. Von den Felsen kann sie nicht aufgefangen werden. Aber von Pflanzen, Tieren und Menschen kann sie in steigendem Maße empfangen werden. Der Mensch kann sie vollkommen in sich empfangen. Unsere Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Wir können das Superbewusstsein anzapfen. Dazu müssen wir aber erst einmal alles wissen, was wir auf dem normalen Bewusstseinsniveau machen und lernen können.
Kekule, der deutsche Chemiker, suchte die Formel für Benzol. Er hatte viel darüber gearbeitet und nachgedacht, aber er konnte sie nicht finden. Eines Tages hatte er einen Traum. Nachdem er ihn richtig interpretiert hatte, fand er seine lange gesuchte Formel. Wenn Sie denselben Traum gehabt hätten, wäre er für Sie bedeutungslos gewesen.
Den Hauch des Heiligen Geistes empfangen
Unser Gehirn kann die göttliche Intelligenz auffangen. Wir benutzen diese Fähigkeit leider oft nicht. In einem Dorf in Indien war ein Flugzeug gefunden worden. Die Eingeborenen hatten aber nicht verstanden, was das für ein Ding war und hatten es als Ochsenwagen benutzt. Später untersuchte einer den Motor und entdeckte, dass das Ding selber fahren konnte. Dann hatten sie das Flugzeug als Auto benutzt. Das ging so lange, bis einer entdeckte, dass das Ding fliegen konnte. Erst von nun an hatten sie es richtig benutzt.
Es hängt von Ihnen ab, wie Sie die Möglichkeiten Ihrer Intelligenz benutzen. Sie können z.B. lachen. Dann ist Ihr Bewusstsein erhöht. Wenn Sie sich mit freundlichen Leuten unterhalten, dann kommen ganz viele Ideen. Oder wenn Sie Bach, Beethoven oder Mozart hören, dann können Sie auch das Superbewusstsein anzapfen. Auch wenn Sie im Wald spazieren gehen oder vor dem weiten Ozean sitzen und seinem Wellengang lauschen, d.h. ganz allgemein, wenn Sie Kontakt mit der Natur oder mit Harmonie oder mit Leichtigkeit haben, können Sie das Superbewusstsein anzapfen. Durch Meditation geht es auch. Sie zählen z.B. den Atem. Oder Sie sind für ca. zehn bis fünfzehn Minuten täglich mit sich selbst allein, versenken sich nach innen und öffnen sich für das Superbewusstsein. Zu Anfang ist es schwierig, still zu sitzen und nichts zu tun. Die Gedanken laufen und wollen Sie in alle möglichen Aktivitäten hineinziehen. Versuchen Sie aber, nur den Atem zu beobachten. Probieren Sie es aus. Nach einiger Zeit kommen dann Ideen vom Superbewusstsein. Auch wenn Sie mit konzentriertem Interesse ganz in einer Beschäftigung versinken, haben Sie in dieser Zeit kein Nego-Gefühl. Wenn Sie lieben, was Sie tun, dann gibt es keinen Stress und Sie können Kontakt zum Heiligen Geist haben.
Es widerstrebt dem Mind, still zu stehen. Er möchte sich ständig bewegen. Aber wenn Sie sagen: »Ich will mich konzentrieren«, gelingt das nicht! Denn der Wille ist nicht stark genug. Stärker sind die Vorstellungen. Wenn Sie z.B. sagen: »Ich will nicht mehr rauchen«. Dann machen Sie sich noch aus den alten Gewohnheiten sofort die Vorstellung, wie angenehm jetzt eine Zigarette wäre. Und schon gewinnt Ihre Vorstellung und Sie rauchen wieder. Sagen Sie lieber: »Ich bin Nichtraucher«, und stellen Sie sich vor, dass Sie einen kurzen stinkenden Gummischlauch im Mund hätten und dessen Qualm einatmen würden. Pfui!
Es gibt die Regel, dass das Unterbewusstsein keine negativen Begriffe aufnimmt. Sie werden aus den Affirmationen getilgt. Wenn Sie also sagen: »Ich will kein Raucher sein«, hört das Unterbewusstsein: »Ich will Raucher sein.« Verwenden Sie deshalb positive Affirmationen und Vorstellungen. Überlegen Sie sich, was Sie wollen, nicht, was Sie nicht wollen.
Die Brille der Einstellung
Sowohl ein Mensch mit positiver wie auch mit negativer Einstellung hat Probleme. Der Unterschied ist, wie sie den Problemen begegnen. Mit positiver Einstellung denkt ein Mensch anders als mit negativer Einstellung. Er betrachtet ein Problem nicht als Problem. ‘Problem’ ist ein negatives Wort, das mit Spannungen, Unruhe und Angst verbunden ist. Für einen positiven Menschen ist es kein Problem, sondern eine Situation, eine Gelegenheit – ein Abenteuer. Und er fragt sich, wie er mit der Situation umgehen will. Das macht schon einen Unterschied.
Der göttliche Mensch denkt an die Lösungen und redet über sie. Ein negativer Mensch denkt und redet nur über Probleme: »Das konnte wieder mal nur mir passieren. So etwas passiert mir immer.« Ein positiver Mensch glaubt daran, dass das Ergebnis gut sein wird. Hans K. suchte eine Arbeit und sollte sich bei mehreren Firmen vorstellen. Bei den ersten drei Stellen wurde er abgelehnt. Was passiert mit seinem Selbstwertgefühl? Nach jeder Ablehnung wird es niedergeschlagener. Am Freitag rief er seine Frau an und erzählte, dass bis jetzt alles schiefgegangen sei. Er habe jetzt zwar noch ein paar Termine, aber es scheine aussichtslos zu sein. »Macht nichts«, sagte die Frau, »wir haben im Lotto 500.000 Euro gewonnen«.
Was passiert mit dem Selbstwertgefühl des Mannes? Er bekommt wieder mehr Energie, mehr Kraft, mehr Begeisterung. Weil er die weiteren Vorstellungstermine schon hatte, wollte er sie auch wahrnehmen. Jetzt wird er mehr Chancen haben, weil er etwas Gutes erwartet. Tatsächlich bekam er eine Stellung. Er kam nach Hause, und die Frau sagt ihm: »Das mit dem Lottogewinn stimmt nicht.« »Wirklich?«, fragte er, »das macht mir aber jetzt nichts mehr aus.«
War seine Begeisterung echt oder nicht? Obwohl sie auf falschen Tatsachen beruhte, war sie echt. So macht ein glücklicher Mensch seinen eigenen ‘Lottogewinn’. Er denkt an das Ergebnis, an einen glücklichen Ausgang seiner Unternehmungen. Er erwartet das Beste.
Die Chancen, ein Problem zu lösen, sind größer, wenn Sie eine positive Einstellung haben und daran glauben, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt.
Schritt für Schritt
Ein glücklicher Mensch hat positive Einstellungen und löst so alle Situationen: Er beschreibt sie in allen Einzelheiten. Er sucht nach den Ursachen und schreibt alle möglichen Lösungen auf. Dann entscheidet er sich für eine und setzt sie zügig in die Tat um. Ein deprimierter Mensch hat keine Kraft, sich zu entscheiden. Er verschiebt die Entscheidung immer auf den nächsten Tag. Der glückliche Mensch macht Entscheidungen so schnell wie möglich.
Manchmal ist das nicht möglich, weil er vorher noch mehr Informationen haben muss oder weil er die Entscheidung nicht allein treffen kann. Dann macht er einen Termin, bis wann er die Entscheidung treffen will. Es ist aber nicht genug, die Lösung zu haben. Nun müssen die Leute beauftragt werden, die für die Aufgabe zuständig sind. Die Umsetzung muss organisiert werden. Zuletzt muss ein Termin gesetzt werden, bis wann eine Aufgabe abgeschlossen sein soll.
Haben Sie Geduld mit sich, denn Sie schaffen sich neue Gewohnheiten. Zunächst ist das alte Nego weiterhin immer noch da. Auch wenn es Ihnen Leid gebracht hat, sind Sie daran gewöhnt, und es ist Ihnen bequem. An Glückseligkeit sind Sie nicht gewöhnt. In Gegenwart von glücklichen Leuten fühlen Sie sich unwohl, weil deren Haltung nicht üblich ist.
Dialog
Pedro de Souza: Was wollen Sie in dieser Welt haben? Was wünschen Sie sich? Was würde Sie glücklich machen?
Zuhörer: Harmonie, Gesundheit, Freude, gutes Benehmen, eine gute Ehe, Zufriedenheit, ein großes Haus, Geduld, Liebe, Reichtum.
Pedro de Souza: Warum brauchen Sie diese Sachen? Um glücklich zu sein! Viele Leute sagen, sie werden erst dann glücklich sein, wenn sie diese Sachen bekommen. Sie müssen ihre Wünsche erst erreicht haben. Dann erst werden sie glücklich sein. Aber Sie können schon jetzt glücklich sein – nicht erst in der Zukunft. Und das ist möglich: Jetzt! Sofort!
Das Geheimnis ist, liebevoll zu sein – jetzt! Liebe ist so stark. Alles andere ist klein gegenüber der Liebe. Aber für viele ist Liebe bedeutungslos. Sie halten es nicht für echt, wenn jemand liebevoll ist. Sie glauben, Ihre Wut und Traurigkeit seien echt. Aber Sie können in dem ewigen Jetzt glücklich und liebevoll sein.
Glücklich
Nichts und niemand kann Sie unglücklich machen. Sie brauchen Ihr Glück nicht vom Erreichen eines Zieles abhängig zu machen. Sie können immer positiv sein, und dann können Sie auch ein Ziel anstreben. Vielleicht erreichen Sie es, vielleicht auch nicht. Auch positive Menschen erreichen nicht immer alle Ziele. Aber weil sie immer positiv sind, sind sie frei, immer neue Ziele zu verfolgen. An erster Stelle steht: glücklich sein! Entscheiden Sie sich, glücklich zu sein! So überwinden Sie das Nego kampflos und lassen sich nicht entmutigen, auch wenn Sie einmal Leid erleben.
Wie kann ich glücklich werden?
Wie kann man glücklich werden? Sie entscheiden das! Sie sagen: »Dieser Mensch, dieses Ereignis wird mich nicht beeinträchtigen können. Ich bin dennoch glücklich. Meine köstliche Ruhe werde ich nicht stören lassen.« Sie entscheiden das. Und zwar nicht nur bei Kleinigkeiten, sondern auch bei großen Katastrophen ist das möglich.
Sie bleiben stark, wenn Sie sich dafür entschieden haben, glücklich zu sein. Es hängt von Ihrer Interpretation ab, ob Sie zusammenbrechen oder nicht. Sie entscheiden, ob diese Ereignisse Sie glücklich oder unglücklich machen dürfen. Leute mit den größten Krankheiten haben ihre Krankheiten überwunden, weil sie daran geglaubt haben, dass sie trotz größter Krankheit glücklich sein können. Andere Leute brechen schon bei Erkältungen zusammen. Man kann unabhängig von den äußeren Umständen glücklich werden. Wenn Ihre Einstellung positiv ist, haben Sie es nicht nötig, eine negative Einstellung von anderen zu übernehmen. Sie behalten Ihre Einstellung. Wenn Sie jetzt glücklich sind, können Sie Pläne machen und Ihre Ziele verfolgen. Dann haben Sie keine Wünsche, weil Sie glücklich sind – aber Ziele haben Sie!
Die Keule in der Hinterhand
Wünschen heißt, Ziele ohne Anstrengung erreichen zu wollen. Sie wünschen sich einfach: »Ich möchte Gott suchen«, und Sie gehen nach Hause und sind böse auf Ihre Familienangehörigen, weil sie ihre eigene Meinung vertreten. Sie klatschen über Ihren Nachbarn, aber Sie suchen Gott. Sie werfen mit Steinen nach einem Hund, um ihn zu verscheuchen, aber Sie suchen Gott.
In der Hand halten Sie immer eine Keule bereit, und dann reden Sie über die Bibel, über die Bhagavadgita und alle Heiligen Schriften. Wenn jemand Ihnen auf Ihr Lieblingshühnerauge tritt – dann kommt die Keule! Aber Sie suchen Gott. Jemand tut nicht, was Sie wollen – wieder kommt die Keule! Aber Sie suchen Gott. Das Nego ist sehr schlau. Sie sind nach wie vor aggressiv, aber Sie behaupten, dass Sie nach Gott suchen. Das ist eine Maske, und Sie merken nicht, was Sie machen. Christus ist dafür gekreuzigt worden, weil er sagte, um zu Gott zu kommen, sollten wir die Keulen weglegen. »Es gibt keine Techniken«, sagte er, »nur liebevoll sein.» Aber das ist schwierig.
Das Nego will das Elend nicht loswerden, denn es ist seine Identität. Und Sie behalten das Nego. Es ist Ihr Land, und Sie wollen es nicht hergeben. Viele haben Probleme, aber sie wollen keinen Rat: »Ach, das ist nicht so wichtig. Eine Kleinigkeit nur«, sagen sie. Sie wollen keine Änderung haben. Die Keule wollen sie behalten – wenigstens um sich selbst ab und zu damit zu schlagen. Christus sagte: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«. Das führt zu Gott. Christus nannte es Vollkommenheit.
Das Nego – unsere falsche Identität
Es ist das Nego, das dogmatisch und fanatisch ist. Wenn jemand den Glauben des Nego angreift, dann macht es Krieg. Warum macht es Krieg? Weil es sich bedroht fühlt. Warum fühlt es sich bedroht? Weil es sich mit seinem Glauben, seinen Interpretationen, identifiziert. Das Nego ist Ihre falsche Identität. Es ist aus Angst und aus falschen Glaubenssätzen zusammengesetzt. Der Mind unterscheidet nicht zwischen einem Angriff gegen sein Nego und einem Angriff gegen sein Leben. Einen Angriff gegen seinen Glauben nimmt man deshalb wie einen Angriff gegen sein Leben.
Dialog
Zuhörer: In dem Moment, in dem ich mich aber nicht mit dem Glauben meines Nego identifiziere, fühle ich mich auch nicht angegriffen.
Pedro de Souza: Ja, das ist unser Ziel. Wir wollen uns nicht mehr mit dem Nego identifizieren. Z.B. fühlt sich das Nego bedroht, wenn Sie nach vorne kommen sollen, um ein paar Worte zu sagen. Das Nego sagt dann: »Tu das lieber nicht. Du blamierst dich und wirst ausgelacht. Bleib lieber sitzen«. Wenn Sie dem Nego nicht mehr gehorchen wollen, dann sagen Sie sich einfach: »Es wird alles gutgehen. Die Leute werden mich nachher noch genauso mögen wie vorher.« Wer will das ausprobieren? (Drei Zuhörer haben den Mut, vorn etwas zu sagen. Es ist ihnen tatsächlich nichts passiert!)
Die Wissenschaftler haben ein neues Wort für dieses Phänomen: Psychoneuroimmunologie. Früher sagte man »psychosomatisch« (der Mind hat Einfluss auf den Körper). Heute hat dasselbe einen anderen Namen: Psychoneuroimmunologie. D.h., wenn Sie glücklich sind, wenn Sie lachen, dann stellt Ihr Immunsystem Antikörper her, und Sie werden widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Es ist also sehr wichtig, zu lachen. Wir haben wissenschaftliche Gründe dafür.
Zuhörer: Es gibt ja viele Arten von Lachen: Ironisch, schadenfoh, sarkastisch. Gilt das dann auch?
Pedro de Souza: Nein! Das ist zerstörerisch. Lachen heißt aus Freude lachen oder wenigstens für Freude lachen. Und vergessen Sie dabei nicht, die Menschen als Götter zu betrachten. Christus sagte: »Wenn ihr nicht wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht ins Himmelreich kommen«. Was heißt es, wie ein Kind zu sein?
Kinder sind glücklich. Sie sind voll Vertrauen, weil sie Betrug nicht kennen, und sie sind sehr liebevoll. Sie sind unschuldig. Aber ein Erwachsener kann auch so unschuldig sein, obwohl er die Welt kennengelernt hat und auch um ihre schlechte Seite weiß. Wenn er trotzdem liebevoll ist, dann ist das sogar noch schöner als bei einem Kind. Kinder sind hemmungslos offen. Aber wenn sie erwachsen sind, überlegen sie alles, was sie sagen. Sie wollen nicht dumm erscheinen. Man kann nicht glücklich sein, wenn man versucht, die anderen zu übervorteilen. Eines der Geheimnisse, wie ein Kind zu sein, ist Aufrichtigkeit, die von Liebe begleitet ist.
Zuhörer: Manchmal hat man ja schlechte Laune und ist aggressiv. Wie ist es, wenn man dann aufrichtig ist und zu seinen negativen Gefühlen steht?
Pedro de Souza: Dann gehorchen Sie Ihren Nego-Gedanken, anstatt sie zu ersetzen und liebevoll zu sein. Das Nego sagt: »Du Ärmste, du hast keine Liebe. Wo sollst du sie herzaubern?« Sie haben sich diese negativen Gedanken erlaubt. Sie können sich jederzeit aber auch anders entscheiden und diese Gedanken durch andere, positive Gedanken ersetzen. Das entscheiden Sie. Sie haben gelernt und sich daran gewöhnt, die lieblosen und frustrierten Gedanken hereinzulassen und ihnen die Oberhand zu geben. Sie haben nie versucht, die Gedanken-Feen hereinzulassen. Wenn Sie voll Glückseligkeit sind, ist alles, was Sie sagen, liebevoll.
Wenn Sie aber mit Aufrichtigkeit sagen: »Du hast eine hässliche Nase!«, dann stammt Ihre Aufrichtigkeit nicht von Ihrer Liebe und von Ihrer echten Seele, sondern von Ihrem Nego. Ihr Nego sagt dann: »Ich bin erhabener als du. Du bist ein Idiot. Das meine ich aber wirklich ganz aufrichtig.« Das Nego applaudiert Ihnen, weil Sie so ‘echt’ sind. Das Nego hat mit seiner Keule zugeschlagen und ist stolz, weil es ‘echt’ war. »Bravo!«, sagt das Nego.
Echtheit bedeutet nicht, dass Sie andere verletzen müssten. Tatsächliche Echtheit kommt aus Ihrem Posego.
Zuhörer: Die Nego-Gedanken müssen doch gejagt werden. Wer jagt sie denn?
Pedro de Souza: Es ist nicht nötig, die negativen Gedanken zu jagen, wenn Sie die positiven hereinlassen. Dann verziehen sich die negativen Gedanken immer mehr wie von selbst. Sie mögen keine Fröhlichkeit.
Zuhörer: In Wirklichkeit ist es doch so, dass Gefühle wie Wut, Hass, Traurigkeit usw. naturkatastrophenartig kommen, und man ist machtlos dagegen. Woher sollen dann die positiven Gedanken kommen?
Pedro de Souza: Das müssen Sie üben. Sie haben nicht verstanden, wie diese ‘Naturkatastrophen’ stattfinden. Sie haben nichts getan. Ihre negativen Gedanken konnten hereinkommen, weil Sie unbewusst waren. Sie haben sich für Unbewusstheit entschieden, und dadurch konnte die ‘Naturkatastrophe’ ihren Lauf nehmen.
Wie Sie reagieren, hängt davon ab, welche Muster die Neuronen in Ihrem Gehirn gebildet haben. Nun braucht jemand bei Ihnen nur eine bestimmte ‘Taste’ zu drücken, und Sie reagieren nach dem bisherigen Muster. Bestimmte Reize führen zu bestimmten Reaktionen. Das haben Sie gelernt. Wenn jetzt ein bestimmter Reiz stattfindet, dann reagieren Sie z.B. mit Wut. So haben Sie es immer gemacht. Ihre Frau z.B. braucht nur ein bestimmtes Wort zu sagen, und Sie gehen in die Luft. Das kommt wie eine ‘Naturkatastrophe’. Ihr Nego hat diese Konfiguration, dieses Muster, in Ihrem Kopf gemacht. Nun reagieren Sie automatisch auf diesen Reiz in einer bestimmten Art und Weise. Was Sie dagegen tun können, ist, diese Muster zu ändern! Das heißt, Sie müssen sich Ihre Gedanken bewusst machen, die zu diesen Gefühlsreaktionen geführt haben. Dann können Sie entscheiden, eine andere Reaktion einzuüben.
Zuhörer: Also ich muss entscheiden, ob ich meine Wut auslebe, oder ob ich auf konstruktive Art und Weise damit umgehe und z.B. einen Spaziergang mache.
Pedro de Souza: Ja, durch einen Spaziergang geht der Stress weg. Außerdem müssen Sie sich entscheiden: »Ich bleibe glücklich. Ich lasse mich von diesem Ereignis nicht stören. Ich reagiere anders, und dabei ändere ich die Konfiguration der Neuronen.« Der Schlüssel liegt in Ihrem Denken.
Zuhörer: Emotionen kommen manchmal ja überfallartig, so dass man in dem Moment nicht mehr eingreifen kann, auch wenn man es wollte.
Pedro de Souza: So haben Sie immer reagiert. Jetzt wollen Sie das ändern. Wenn Sie trotzdem noch ab und zu in Ihre alten Emotionen hineinfallen – das macht nichts. Durch Ihr bewusstes Ändern der Gedankenmuster werden diese Ausraster immer seltener kommen, und sie werden nicht mehr so intensiv sein. Es dauert, bis Sie neue Muster gemacht haben. Wenn die neuen Muster installiert sind, dann ist es genauso einfach und selbstverständlich, glücklich und liebevoll zu sein, wie es vorher einfach und selbstverständlich war, auszurasten und elend zu sein.
Die Schaltzentrale neu verkabeln
Die Neuronen sind Schaltstellen in unserem Gehirn. Bisher haben Sie mit Wut reagiert, wenn jemand Sie beleidigt hat. Wenn Sie abgelehnt wurden, haben Sie mit Traurigkeit reagiert. Wenn Sie kritisiert wurden, sind Sie ausgeflippt und haben sich verteidigt. Und das ist automatisch passiert. Die Reize, beleidigt oder kritisiert zu werden, betätigen die Schaltstellen in den Neuronen, die dann nach dem vorgeprägten Muster reagieren. Das läuft über die Dendriten ab. Sie sind wie Milliarden von Fingern im Gehirn. Es sind Neurotransmitter. Sie schicken die Impulse als Antwort auf die Reize. Die Antwort kam bisher wie eine Naturkatastrophe über Sie, d.h. Sie haben auf diese Reize mit Wut, mit Trauer oder mit Ausflippen reagiert. Jetzt wollen Sie mit Liebe und Verständnis reagieren. Jedesmal, wenn Sie mit Frieden reagieren, werden die Dendriten ein neues Muster bilden. Dann wird es leicht, mit Glückseligkeit, Frieden und Liebe zu reagieren. Es ist dann genauso einfach, wie es vorher einfach war, wütend zu reagieren. Die Reize führen Sie jetzt zu einer ausgeglicheneren Reaktion. Die alten Muster werden umgebaut, und Sie werden jetzt ‘überfallartig’ positiv reagieren. Und das passiert ohne Kampf!
Einsicht
»Die richtige Einsicht haben«, sagte Buddha. Einsicht heißt, dass wir alles bewusst machen. Und wie können Sie Ihre Gedanken wieder klar machen, wenn Sie zerstreut sind? Wenn Sie sich total auf eine Sache konzentrieren und sich so hinein vertiefen, dass Sie sich selbst und die Zeit dabei vergessen – das ist Einsicht. Einsicht heißt, Sie tun etwas, und Sie wissen, dass Sie das tun. Das gilt nicht nur für die Arbeit, sondern auch für Ihre Gefühle. Sie sind z.B. wütend, und Sie wissen, dass Sie wütend sind. Wenn wir einatmen, wissen wir, dass wir einatmen. Wenn wir ausatmen, wissen wir, dass wir ausatmen. Manchmal atmen wir langsam, manchmal schnell. Wenn wir langsam atmen, dann wissen wir, dass wir langsam atmen. Wenn wir schnell atmen, dann wissen wir, dass wir schnell atmen. Das heißt »Einsicht«. Wenn Sie keine Einsicht haben, dann können Sie sich nicht ändern, denn Sie wissen nicht, was Sie tun.
Wenn Sie Ihre positiven Einstellungen nicht einsehen, können Sie kein Selbstwertgefühl entwickeln. Wenn Sie Ihre negativen Einstellungen nicht einsehen können, dann können Sie sie nicht ändern. Wenn Sie nicht einsehen können, wie Sie auf Beleidigungen mit Wut antworten oder auf Auseinandersetzungen mit Traurigkeit reagieren, können Sie das nicht ändern.
Sie sind alle Gottes Kinder. Bleiben Sie so. Es wird Ihnen gelingen, denn jetzt kennen Sie den Weg. Wenn Sie etwas Falsches getan haben, dann verharren Sie nicht in Selbstbeschuldigungen. Wenn Sie es bereut haben, wenn Sie es eingesehen haben, dann ist es vorbei. Bei Gott ist es gelöscht. Alle machen Fehler. Sie dürfen Fehler nicht nachtragen. Erwarten Sie stets das Beste, denn was Sie erwarten, das ziehen Sie mit kosmischer Kraft an.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.